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Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf Rekordtief – Dax schließt 0,1 Prozent fester

Der Dax hat gleich am Morgen einen neuen Rekord aufgestellt – und ließ dann Ruhe walten. Wichtigeres passierte am Donnerstag am Markt für Anleihen.

Bereits am Mittwoch hatte der deutsche Leitindex zeitweise ein neues Jahreshoch erreicht. Foto: dpa
Bereits am Mittwoch hatte der deutsche Leitindex zeitweise ein neues Jahreshoch erreicht. Foto: dpa

Das neue Jahreshoch hat der deutsche Leitindex gleich zum Handelsstart abgeliefert: Am Morgen durchbrach der Dax seinen Vortagsrekord und notierte zwischenzeitlich bei 12.656 Punkten, bevor er sich wieder dem Schlusskurs des Vortages von 12.616 Zählern annäherte. Zum Handelsschluss notierte er etwa 0,1 Prozent im Plus bei 12.629 Punkten.

Ein Grund für den anfänglichen Auftrieb könnte die Nominierung der IWF-Chefin Christine Lagarde als Nachfolgerin Mario Draghis an der EZB-Spitze gewesen sein. Lagarde gilt als „Taube“, also als Anhängerin einer weichen Geldpolitik, zumindest solange die Inflation schwach und die Konjunktur verhalten bleibt.

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Lagarde hat schon in ihrer Zeit an der Spitze des IWF Experimente unterstützt, mit denen sich die Notenbanken in den USA und in Europa gegen die Krise stemmten – die Nullzinspolitik ebenso wie den Ankauf von Staatsanleihen durch die US-Notenbank (Fed) und die EZB.

Entsprechende Spekulationen auf eine baldige Zinssenkung der EZB drücken die Renditen der Bundesanleihen immer tiefer. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel am Donnerstag auf ein Rekordtief von minus 0,409 Prozent und lag damit erstmals unter dem Zins für Einlagen bei der europäischen Zentralbank von minus 0,4 Prozent. Somit ist es für Investoren billiger, ihre zehnjährigen Bundesanleihen zu verkaufen und ihr Geld bei einer Bank zu deponieren.

Der Eurostoxx 50 Index notiert Donnerstag ebenfalls auf einem Jahreshoch. Die US-Börsen hatten bereits am Mittwoch zugelegt. Der Dow Jones, der S & P sowie der Nasdaq 100 gingen mit Allzeithochs aus dem Handel. Am Donnerstag bleiben die US-Börsen wegen des amerikanischen Nationalfeiertages geschlossen. Deshalb sind aus den USA nur wenige Impulse für Anleger zu erwarten. Getrieben werden die Märkte aber weiterhin von der Hoffnung auf neue Zinssenkungen der US-Notenbank Fed.

Es mehren sich die Anzeichen, dass die Währungshüter aus Washington die Geldpolitik wieder lockern, um die Konjunktur anzukurbeln. Zudem setzt US-Präsident Donald Trump den Fed-Chef Jerome Powell weiter unter Druck. Wiederholt hat er Powell bereits verbal angegriffen und eine Leitzinssenkung gefordert. Jetzt will Trump zwei Ökonomen als Gouverneure nominieren, die mit seinen Forderungen konform gehen.

Die Zinsspekulationen gaben auch dem japanischen Aktienmarkt Auftrieb. Der Nikkei-Index stieg am Donnerstag um 0,3 Prozent auf 21.694 Punkte. Die Börse Shanghai bröckelte dagegen auf 3010 Zähler ab. Letztere leide unter Kursverlusten von Konsumwerten, sagte Analyst Yan Kaiwen vom Brokerhaus China Fortune. Interessiert warten Anleger bereits auf die Veröffentlichung der wichtigen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag.

Bergab geht es indes wieder beim Gold. Nachdem sich die „Antikrisen-Währung“ am Mittwoch zwischenzeitlich um bis zu 1,3 Prozent auf 1436 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) verteuert hatte, sank der Preis am Donnerstag wieder um 0,3 Prozent auf 1.414 Dollar.

Blick auf die Einzelwerte

Osram: Die Aktien des Leuchten-Herstellers stiegen zu Handelsbeginn um 5,1 Prozent auf 33,90 Euro, schlossen aber nur noch 0,8 Prozent im Plus. Die Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle bieten für das Unternehmen 35 Euro je Aktie oder insgesamt 3,4 Milliarden Euro.

Nordex: Der Windturbinenbauer hat dank der Nachfrage aus den USA seinen Auftragseingang im zweiten Quartal verdoppelt, wie am Mittwoch bekannt wurde. Die Nordex-Aktien waren um 15,8 Prozent gestiegen. Am Donnerstagnachmittag notierten sie noch knapp zwei Prozent im Plus.

Wacker Neuson: Die Titel des Baumaschinenherstellers verloren zu Handelsbeginn vier Prozent auf 20,20 Euro, lagen zum Handelsschluss aber bei plus 1,2 Prozent und einem Aktienwert von 21,30 Euro. Großaktionäre verkauften 3,8 Millionen Wacker-Neuson-Papiere zum Preis von je 20 Euro.

Was die Charttechnik sagt

Das Jahreshoch von 12.631 Punkten am Mittwoch war eine ordentliche Leistung. Schließlich notierte der Index zum Jahresende 2018 bei 10.559 Zählern, das Dezember-Tief liegt bei 10.279 Punkten.

Entscheidend für den weiteren Kursverlauf ist die am Montag entstandene sogenannte Kurslücke (Fachbegriff Gap) – die Differenz zwischen dem Tageshoch am Freitag vergangener Woche (12.408 Punkte) und dem Tagestief des gestrigen Handelstags, das bei 12.484 Zählern liegt. Solche Kurslücken werden wenige Tage später oft geschlossen, die untere Marke gilt laut Charttechnik als Unterstützung und damit als Einstiegsmöglichkeit. Ein auch nur teilweises Offenlassen des Gaps wäre ein Zeichen von Stärke.

Die Marke von 12.408 harmoniert auch gut mit dem bisherigen Jahreshoch von 12.438 Zählern, eine weitere wichtige Unterstützung.

Wie schnell alles an der Börse gehen kann, zeigt ein Blick auf den Chart: Vor gut einem Monat rutschte der Dax auf 11.620 Punkten und testete damals die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 11.609 Zählern liegt. Mittlerweile hat die Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage, die vor allem von langfristigen Investoren beachtet wird, gedreht und steigt wieder. Aktuell liegt sie bei 11.612 Zählern.

Eine steigende 200-Tage-Linie gilt als zuverlässiger Indikator für einen längeren Aufwärtstrend. Zuletzt drehte die Line Mitte 2016 nach oben. Damals notierte der Dax bei 10.514 Punkten und stieg anschließend auf das bisherige Rekordhoch von 13.596 Zählern.

Analystencheck: RBC empfiehlt Verkauf der Puma-Aktie

Das US-Analysehaus RBC hat die Einstufung für Puma SE vor Zahlen zum zweiten Quartal auf „underperform“ mit einem Kursziel von 42 Euro belassen. Analyst Piral Dadhania aktualisierte in seiner Studie das Bewertungsmodell für die Aktien des Sportartikelherstellers. Die vorgenommenen Änderungen seien lediglich geringfügig.

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Mit Agenturmaterial.