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Dax-Konzerne sind doppelt so hoch verschuldet wie noch vor zehn Jahren — das sind die Folgen für Anleger

Die deutsche Börse in Frankfurt am Main.
Die deutsche Börse in Frankfurt am Main.

Laut Berechnungen des „Handelsblatts“ haben sich die Nettofinanzschulden der Dax-Konzerne innerhalb der vergangenen zehn Jahre von 140 auf 273 Milliarden Euro, also fast um das Doppelte, vergrößert. Das könnte unter Berücksichtigung der steigenden Zinssätze negative Folgen für Anleger haben.

Telekom verzeichnet am meisten Nettoverschuldungen

Betrachtet man rein die Nettoverschuldungen, also die Summe der Gesamtschulden abzüglich der liquiden Mittel eines Unternehmens, liegt auf Platz eins der am höchsten verschuldeten Unternehmen im Dax die Deutsche Telekom. Laut „Handelsblatt“ verzeichnet Europas größtes Tele­kommunikations­unternehmen mit einer Gesamtsumme von 132 Milliarden Euro derzeit knapp zehn Milliarden Euro mehr Nettofinanzverbindlichkeiten als noch vor einem Jahr. Danach folgen der Pharmakonzern Bayer mit knapp 33 Milliarden Euro und der Energiekonzern Eon mit rund 26 Milliarden Euro Nettofinanzverbindlichkeiten. Qiagen, ein Anbieter für Testtechnologien für die molekulare Diagnostik, ist dagegen mit einem Betrag von 856 Millionen Euro das Unternehmen mit den wenigsten Nettoverschuldungen.

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Unter Berücksichtigung des Ebitda ist die Reihenfolge jedoch eine andere. Das Ebitda ist eine Kennzahl, die das Verhältnis von Schulden zu den jährlichen Gewinnen vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen darstellt und zeigt, wie viele Jahre ein Unternehmen theoretisch benötigt, um seine Schulden zu begleichen. Die Spitze des Rankings, das das „Handelsblatt“ veröffentlichte, führt hier Bayer an. Demnach benötigt der Konzern rechnerisch 4,65 Jahre, um seine Schulden zu tilgen. Nach dem Fresenius Medical Care und Siemens Healthineers belege Telekom mit einer Tilgungszeit von 3,27 Jahren den fünften Platz der Dax-Unternehmen mit den meisten Schulden.

Besonders wenige Schulden haben hingegen der deutsche Halbleiterhersteller Infineon und der Automobilzulieferer Continental angehäuft: Laut der berechneten Ebitda-Kennzahlen benötigen beide Unternehmen weniger als ein Jahr, um ihre Verbindlichkeiten zu tilgen.

Folgen für Anleger

Bei niedrigen Zinsen ist die Auswirkung der höheren Nettoverschuldungen für Anleger noch vergleichsweise gering. Jedoch steigen die Zinsen für Unternehmensanleihen bereits seit einiger Zeit an. Mit der wachsenden Inflationsrate und der damit verbundenen Zinswende der Notenbanken dürfte sich dieser Anstieg auch in den kommenden Monaten noch weiter fortsetzen. Zudem wirken sich die weltwirtschaftlichen Folgen des Angriffskriegs auf die Ukraine negativ auf Wachstum und Zinslage aus.

Als Folge der rapide steigenden Zinssätze „könnte die Ausschüttungspolitik zugunsten einer Entschuldung verändert werden“, wird der Commerzbank-Analyst Markus Wallner vom „Handelsblatt“ zitiert. Als Resultat könnten die Aktionäre künftig geringere Dividenden erhalten.

af