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Dax bleibt bei über 13.000 Punkten – achte Gewinnwoche in Folge

Der Dax trotzt dem Finanztrubel rund um die neue italienische Regierung. Am Ende fällt er nur leicht, der Frankfurter Mai-Handel bleibt stark.

Europas Börsianer haben vor dem Wochenende eine Verschnaufpause eingelegt. Nachdem der Dax gestern die 13.000-Punkte-Marke mit einem Kurssprung zurückerobert hatte, herrschte auf dem Frankfurter Parkett am Freitag Zurückhaltung. Der Dax konnte Gewinnmitnahmen lange trotzen – und das obwohl die neue italienische Regierung mit ihrem Programm für Aufsehen in der Finanzwelt sorgte. Erst im Späthandel erhöhte sich der Druck. Mit 13.080 Punkten schloss der Deutsche Aktienindex letztlich 0,3 Prozent leichter.

MDax und TecDax traten auf der Stelle, der SDax gab minimal nach. Zwischenzeitlich hatte letzterer mit 12.662 Zählern ein neues Allzeithoch markieren können. Der Leitindex der Währungsunion, der Euro-Stoxx-50, gab ein halbes Prozent nach auf 3572 Punkte. In New York tendierten die US-Börsen ebenfalls ins Minus. Während der Dow Jones zwischen Verlusten und Gewinnen schwankte, gaben S & P-500 und volatilerer Nasdaq leicht bis moderat nach.

Der Freitag war geprägt vom Blick nach Italien, wo die Pläne der wohl zukünftigen Regierung für Druck auf alle Anlageklassen sorgte. In Rom sind die Verhandlungen zwischen dem Wahlsieger der Fünf-Sterne-Bewegung und der als rechtspopulistischen geltenden Lega über eine Koalition ans Ziel gelangt, einen gemeinsamen Regierungsvertrag veröffentlichte man am Vormittag.

Die Konstellation dürfte sich für die europäischen Partner als fordernd erweisen, sammeln sich in ihr doch Europa- und Euro-skeptische Kräfte. Die diskutierten Vorhaben, ein möglicher Schuldenerlass und die Abwicklung von Reformen, ließen jedenfalls aufhorchen. Die Renditen italienischer Anleihen zogen an, der Mailänder Leitindex FTSE MIB verlor bis zu anderthalb Prozent.

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Vor einer Woche hatte der Dax erstmal seit Anfang Februar die psychologisch wichtige Tausendermarke überschreiten könne. Mehr als ein Vortasten waren die ersten Versuche aber nicht. Mit dem Kurssprung am Donnerstag ist der Durchbruch gelungen. Infrage steht aber noch die Nachhaltigkeit angesichts der Unwägbarkeiten wie dem Ölpreis-Anstieg, dem von der Trump-Regierung initiierten Handelsstreit und eben der neuen Regierung in Rom.

Der bisherige Mai-Handel lief ziemlich erfreulich aus der Sicht der Anleger. „Die Börsenampel bleibt auf grün“, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Handelshaus AxiTrader. „Die Anleger setzen nun auf eine Fortsetzung der Rally in Richtung Rekordhoch.“ Seit Monatsanfang hat der Dax knapp vier Prozent zulegen könne. Zum Rekordhoch von 13.596 Punkte – erreicht Ende Januar, ehe Turbulenzen die weltweiten Märkte im Februar ins Minus drückten – fehlen noch vier Prozent. Dem Dax gelangt die achte Gewinnwoche in Folge, es ist die längste Serie seit anderthalb Jahren.

Der Schwung für europäische Papiere kommt aktuell vor allem vom Devisenmarkt. Dort wertet der Euro seit Mitte April deutlich ab gegenüber dem lange schwächelnden Dollar – inzwischen beträgt die aktuelle Entwicklung mehr als viereinhalb Prozent. Auf Zwölf-Monats-Sicht beträgt das Plus der Euro gegenüber dem Greenback nur noch knapp sechs Prozent. Am Freitag wertete der Euro weiter ab, erreichte mit zwischenzeitlich 1,1751 Dollar ein neues Tief seit dem Dezember des vergangenen Jahres.

Die billige Gemeinschaftswährung ist tendenziell ein Kaufsignal für europäische Anleger, da ein niedriger Euro die Produkte einer Volkswirtschaft im Ausland billiger macht. Das gilt gerade für die Bundesrepublik mit ihrem traditionellen Schwerpunkt auf Exporten.

Der wichtigste Grund für Druck auf den Euro ist das Comeback des Dollar. Die US-Notenbank Federal Reserve setzt ihre Normalisierung der Geldpolitik fort und plant in den nächsten Monaten weitere Zinsanhebungen. Das wiederum lässt die Renditen von US-Titeln wie Staatsanleihen oder anderen Zins-Anlageinstrumenten steigen. Die nun interessierten Investoren erhöhen so die Nachfrage nach Dollar, was ihn am Devisenmarkt teurer macht.


Dollar-Comeback beflügelt Mai-Handel

Gleichzeitig bleibt der Rentenmarkt unter Beobachtung. Denn ein deutlicher Anstieg der Zinsen für amerikanische Schuldscheine kann den weltweiten Aktienmarkt in Bedrängnis bringen. Auf der Suche nach höherer Rendite könnten Anleger umschichten, weg von Aktien hin zu anderen Anlageklassen wie etwa den Anleihen. Seit 2009 nun feiern die Aktienmärkte eine Hausse.

Entspannungssignale vor dem Wochenende gab es auch im weiter schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China. So soll Peking in der Handelsdefizit-Diskussion Washington Entgegenkommen signalisiert haben. Die Handelsbilanz zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt weist ein Ungleichgewicht zulasten der USA auf, was Trump dazu veranlasst, eine Reduktion des Überschusses von jährlich 200 Milliarden Dollar von den Chinesen zu fordern. Peking dementierte die Gerüchte umgehend.

Von Konjunkturseite standen heute nur die deutschen Erzeugerpreise im Kalender. Sie waren im April gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent gestiegen – und damit 0,2 Prozent fester als von Experten erwartet. Ein weiterer kleiner Punkt, der den Druck auf die Europäische Zentralbank erhöht, den Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik anzugehen.

Das billionenschwere Anleihekaufprogramm der EZB läuft im September aus. Die Finanzwelt diskutiert, ob die Währungshüter um ihren Ratspräsidenten Mario Draghi, das Programm mit einer Auslaufphase beenden werden – und wie lange diese dauert. Gegen zu engagierte Schritte spricht die immer noch deutlich unter dem Zielwert liegenden Inflation in der Euro-Zone. Die nächsten Ratssitzungen werden entscheidend sein. Die im Juli eher noch als die nächste am 8. Juni.

Einer der größten Verlierer unter den deutschen Einzelwerten war die Deutsche Börse, die anderthalb Prozent verlor, weil Berenberg-Analysten die Papiere zum Verkauf empfahlen und das Kursziel von 115 auf 109 Euro senkten. Noch schlechter liefern die Commerz- und Deutsche Bank, die knapp zwei Prozent nachgaben. Angesichts der Sorgen um die italienische Regierung waren Finanztitel die schwächsten am Freitag. Die Papiere der Lufthansa gab 1,8 Prozent nach.

Zu den wenigen Gewinner zählte SAP – trotz Dividendenaufschlags. Die Nordbadener verteuerten sich um 0,3 Prozent. Großer Gewinner des Tages war Henkel, die sich gegen den Trend um 1,8 Prozent steigerten. Mit Ausschüttungsabschlag wurden neben SAP auch die Deutsche Telekom, FMC und BMW gehandelt.

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