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Dax-Anleger schieben US-Ausstieg aus Iran-Abkommen beiseite

Die Fed bewertet das US-Geschäft der Deutschen Bank negativ, die Aktie stürzt ab. Dagegen lässt die Nervosität wegen der Entwicklung in Italien nach.

Der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran hat die europäischen Aktienbörsen am Mittwoch zwar nicht aus dem Tritt gebracht. Doch sprachen viele Börsianer von wachsenden geopolitischen Risiken. Unterstützt von ermutigenden Firmenbilanzen robbte sich der Dax 0,2 Prozent nach oben auf 12.943 Zähler.

Der EuroStoxx50 legte ebenfalls leicht zu. Für den MDax ging es belastet von einem Kursrutsch bei ProSiebenSat.1 um 0,40 Prozent auf 26.681 Punkte bergab. Der Technologiewerte-Index TecDax jedoch gewann 1,02 Prozent auf 2.773 Punkte. Hier stützten prozentual zweistellige Kursgewinne bei Dialog Semiconductor.

Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader warnte, die Situation zu unterschätzen: „Sollte es der Europäischen Union nicht gelingen, das Abkommen auch ohne die USA zu erhalten, droht sich der Konflikt im Nahen Osten erneut zu verschärfen.“ An der Wall Street waren zum europäischen Handelsschluss die Kurse kaum verändert.

Kräftige Aufschläge gab es bei den Ölpreisen. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um bis zu 3,5 Prozent auf 77,43 Dollar je Barrel (159 Liter) und kostete damit so viel wie zuletzt im November 2014. Durch die von Präsident Donald Trump angedrohten neuen US-Sanktionen könnten Börsianern zufolge dem Weltmarkt iranische Öllieferungen im Volumen von bis zu einer Million Barrel pro Tag entzogen werden. Zu den Gewinnern an den Börsen zählten insbesondere Ölkonzerne. So standen unter anderem die Aktien von BP und Shell in London mit Kursgewinnen von drei und vier Prozent höher im Kurs. Die Titel der US-Rivalen Exxon und Chevron gewannen zeitweise je etwa drei Prozent.

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Die steigenden Energiekosten könnten sich allerdings auf die Inflationserwartungen dies- und jenseits des Atlantiks niederschlagen. In den USA, wo die Notenbank (Fed) bereits mit Zinserhöhungen gegensteuert, zog die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe zeitweise wieder auf drei Prozent an, was den Dollar wieder attraktiver machte. So fiel der Euro um etwa einen halben US-Cent auf ein frisches Jahrestief von knapp über 1,18 Dollar.

Im Dax und EuroStoxx standen Siemens mit einem Kursplus von rund vier Prozent an der Spitze. Glänzende Geschäfte mit Software für die Fabrikautomatisierung machten im zweiten Quartal die massiven Probleme des Industriekonzerns mit großen Kraftwerksturbinen wett.

Unter Druck geriet dagegen die Deutsche Telekom: Vodafone fordert mit der Übernahme der Europa-Aktivitäten des Kabelnetz-Betreibers Liberty Media, die in Deutschland mit Unitymedia vertreten ist, den deutschen Platzhirschen heraus, der zudem mit seinen Quartalszahlen nicht überzeugen konnte. Die T-Aktien büßten 1,4 Prozent ein, während Vodafone in London leicht zulegten. Liberty Global brachen in New York um über zehn Prozent ein. Analysten kritisierten, dass mit Unitymedia ein verlässlicher Wachstumstreiber wegfallen werde.

Erneut im freien Fall waren die inzwischen im MDax notierten Papiere von ProSiebenSat.1, die um 9,2 Prozent auf 28,22 Euro abstürzten. Der Fernsehsender wies zwar für das erste Quartal einen Gewinnsprung aus, kündigte für den Sommer aber eine Durststrecke an, die erst im Weihnachtsquartal wieder ausgeglichen werden könnte.

Schlusslicht im Dow Jones waren Walmart mit einem Abschlag von rund vier Prozent. Der US-Einzelhandelsriese will mit der milliardenschweren Übernahme des indischen Onlinehändlers Flipkart auf dem Subkontinent dem Rivalen Amazon die Stirn bieten, was die Gewinne vorerst dämpfen könnte. Amazon waren kaum verändert.

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