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Dax schließt mit Gewinn – Charttechnik legt interessante Lage nahe

US-Wirtschaftsberater Kudlow konnte zum Handelsstreit mit China keinen Durchbruch vermelden – und hat dennoch die Märkte beflügelt. Der Dax schließt im Plus.

Heute im Fokus: Volkswagen. Foto: dpa
Heute im Fokus: Volkswagen. Foto: dpa

Der Dax hat die Handelswoche oberhalb der 13.200-Punkte-Marke beendet. Er schloss 0,47 Prozent höher bei 13.241 Zählern. Zuvor lag sein Tageshoch lag bei 13.261 Zählern und damit nur 47 Punkte vom Jahreshoch entfernt.

Noch am Donnerstag hatte der Index erstmals seit dem 6. November unter der Marke von 13.200 Punkten geschlossen und war bei 13.180 Punkten aus dem Handel gegangen – ein Minus von 0,4 Prozent.

Ein Blick auf die relevanten Börsennews zeigt: Täglich grüßt der Handelsstreit zwischen China und den USA. Für Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow benötigt der sogenannte Phase-1-Deal mit China nur noch „wenige Federstriche“.

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Die Kudlow-Aussagen fallen aber unter das Raster: Nichts gesagt, aber die gedrückte Marktstimmung verbessert. Denn Kudlow sagte auch, dass der Deal noch nicht unter Dach und Fach ist. Alles schon mal gehört, ernst nehmen sollte man das nicht. „Solange nicht tatsächlich ein Deal unterzeichnet ist, ist weiterhin alles möglich“, meinen auch die Commerzbank-Analysten in ihrem Morgenkommentar.

Wenn es tatsächlich einen Deal zwischen den USA und China geben sollte, wäre folgendes Szenario nicht ungewöhnlich: Steigende Kurse bis zur Unterzeichnung, weil man die Stimmung mit vielen nichtssagenden Sätzen wie die von Kudlow ständig verbessert. Anschließend die Ernüchterung. Gemäß dem Börsenmotto: Buy the rumor, sell on facts (Kaufen Sie bei Gerüchten, verkaufen Sie bei Fakten!).

Wie an jedem dritten Freitag eines Monats ist heute ein sogenannter kleiner Verfallstermin an den Terminmärkten, der aber tendenziell eher wenig Einfluss auf den Handel hat. An dem Tag verfallen an den Terminbörsen Optionen auf Aktien und Indizes. Im Gegensatz zum großen Verfallstag (Hexensabbat), der eher für große Schwankungen sorgt, sind am kleinen Verfallstag Futures/Terminkontrakte nicht betroffen.

Die Inflation in der Euro-Zone entfernt sich immer mehr von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) und behindert so auf jeden Fall nicht weitere Kursanstiege. Denn wegen des schwachen Preisauftriebs und der schwächelnden Konjunktur hatte die EZB im Spätsommer unter anderem die Wiederauflage der großangelegten Anleihenkäufe beschlossen.

Wegen billigerer Energie legten die Verbraucherpreise im Oktober binnen Jahresfrist lediglich um 0,7 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag eine frühere Schätzung bestätigte. Die Euro-Wächter streben zwei Prozent an, gehen aber nach eigenen Prognosen nun davon aus, dass im kommenden Jahr die Teuerung nur bei 1,0 Prozent legen wird.

Die höhere Risikofreude drückte den Goldpreis, eine Feinunze (31 Gramm) des Edelmetalls verbilligte sich um 0,41 Prozent auf 1464,86 Dollar. Vor allem Fonds trennten sich davon, sagte Alexander Zumpfe, Experte beim Goldhandelshaus Heraeus. „Im starken Kontrast dazu steht die sehr starke physische Nachfrage deutscher Anleger nach Münzen und Goldbarren.“ Und so steuert der Goldpreis auf einen Wochengewinn zu, seit Jahresauftakt summiert sich der Kursanstieg sogar auf gut 14 Prozent.

Blick auf die Einzelwerte

Qiagen: Die Analysten der DZ Bank sehen offenbar bei der Aktie des Biotechunternehmens eine Einstiegschance. Denn die Experten haben die Aktie nach den Übernahmegerüchten von „halten“ auf „kaufen“ hochgestuft und den fairen Wert von 23,90 auf 40,00 Euro angehoben.

Analyst Sven Kürten hält die von Bloomberg kolportierte Nachricht von Übernahmegesprächen zwischen Thermo Fisher und Qiagen für glaubwürdig. Ein Übernahmeversuch könnte möglicherweise sogar weitere Bieter anziehen, schreibt er und glaubt, dass ein Bieter mindestens 40 Euro pro Aktie zahlen müsste, um Investoren zur Annahme des Angebots zu bewegen. Die Qiagen-Aktie stieg nach einem gestrigen Plus von 14 Prozent auch am Freitag weiter. Das Papier legte weitere 1,46 Prozent auf 34,06 Euro zu.

LEG Immobilien: Deutschlands drittgrößter Vermieter will weiter wachsen und kündigt den Aktionären eine höhere Dividende an. 3,60 Euro sollen pro Aktie gezahlt werden, sieben Cent mehr als im Vorjahr. Trotz dieser positiven Nachrichten gab es bei der Aktie Gewinnmitnahmen: Das Papier fiel um 2,13 Prozent. Die aktuelle Dividendenrendite bei LEG Immobilien liegt bei rund drei Prozent.

Stabilus: Der Auto- und Industriezulieferer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 (30. September) Einbußen bei Umsatz und Gewinn verzeichnet. Der Umsatz sank um 1,2 Prozent auf 951,3 Millionen Euro, bereinigt um Währungseffekte sowie Akquisitionen betrug der Rückgang 4,3 Prozent. Dabei habe der Anbieter von Gasfedern, Dämpfern und elektromechanischen Antrieben die schwache Automobilproduktion in Europa und China zu spüren bekommen.

Der Gasdruckfedern-Spezialist sieht sich langfristig auf Kurs und trieb damit seine Aktien nach oben. Die Papiere stiegen um rund 14 Prozent.

Moller-Maersk: Die weltgrößte Reederei Maersk rechnet im kommenden Jahr mit einer leichten Erholung im Containerverkehr. Er dürfte 2020 um ein bis drei Prozent zulegen, nachdem dieses Jahr ein Plus von ein bis zwei Prozent anfallen dürfte.

Die anhaltenden Handelsstreitigkeiten belasteten aber die Weltkonjunktur, insbesondere die Industrie. Daher sei eine weitergehende Erholung nicht zu erwarten, teilte der Rivale der Hamburger Hapag-Lloyd mit. Die Moller-Maersk-Aktie legte 5,5 Prozent zu, die von Hapag-Lloyd steigt um mehr als sechs Prozent.

SEB Bank: Aus Furcht vor Enthüllungen über Geldwäsche im Baltikum werfen Anleger die Aktien der schwedischen Bank SEB in hohem Bogen aus ihren Depots. Die Titel stürzten am Freitag um bis zu 14 Prozent ab. Das ist der größte Kurssturz seit fast elf Jahren.

Das Institut teilte mit, ein schwedischer TV-Sender wolle einen Bericht über angebliche Verwicklungen der SEB in Geldwäsche-Geschäfte ausstrahlen. Zum genauen Inhalt der Sendung sei aber nichts bekannt.

SEB-Konkurrent Swedbank und die dänische Danske Bank werden bereits von Skandalen um Geldwäsche in ihren baltischen Filialen erschüttert. In diesem Zusammenhang geriet auch die Deutsche Bank ins Visier der Ermittler.

Was die Charttechnik sagt

Für kurzfristig orientierte Trader auf den Dax gibt es derzeit eine interessante Situation: Seit Anfang November dominiert eine sogenannte Schiebezone. Oben begrenzen die fast identischen Hochs bei 13.301/13.308 Punkten die Entwicklung, auf der Unterseite bieten die jüngsten beiden Korrekturtiefs bei 13.144/13.139 Punkten derzeit noch Unterstützung. Je länger der Dax in dieser Zone bleibt, desto dynamischer dürfte der Ausbruch erfolgen.

Ein Ausbruch aus dieser Schiebezone dürfte laut Charttechnik für den nächsten Bewegungsimpuls sorgen. Ein Sprung über die obere Begrenzung dürfte den Weg bis zum bisherigen Rekordstand bei 13.596 Punkten ebnen. Ein Abgleiten unter das Niveau von 13.139 Punkten hat ein rechnerisches Abschlagspotenzial von mindestens 260 Zählern.

Bislang verläuft die Korrektur seit dem Anstieg Anfang Oktober von 11.878 Zählern bis auf 13.308 Punkte als neues Jahreshoch sehr ruhig. Derzeit kämpft der Leitindex noch mit der Marke von 13.200 Punkten. Doch entschieden ist der Kampf offenbar noch nicht, wie der heutige Handelstag zeigt.

Auf der Unterseite ist nun mittelfristig die Aufwärtskurslücke von Anfang November die nächste wichtige Rückzugsmarke. Solche Kurslücken (Fachjargon: Gap) entstehen, wenn der höchste Kurs eines Tages unter dem des Folgetages bleibt.

Konkret: Am 1. November stieg der Dax bis auf 12.992 Zähler, am Montag (4. November) lag der niedrigste Kurs bei 13.019 Punkten. Solche Kurslücken dienen anschließend als Unterstützung. Wenn sie nicht geschlossen werden, ist das ein Zeichen von Stärke. Strategische Investoren können diesen Bereich als Absicherung nehmen.

Unterhalb der Kurslücke liegt die nächste Unterstützung bei 12.500 Zählern. Darunter folgt wiederum die 200-Tage-Linie, Gradmesser für den langfristigen Aufwärtstrend. Diese Durchschnittslinie notiert aktuell bei 12.075 Zählern und steigt täglich um rund zehn Punkte. Es würde ins charttechnische Bild passen, wenn der Dax in den kommenden Wochen diese Linie testen würde.

Handelsblatt-Analystencheck: NordLB empfiehlt RWE-Aktie weiterhin zu Kauf

Die NordLB hat die Einstufung für RWE nach Zahlen auf „kaufen“ mit einem Kursziel von 31,50 Euro belassen. Die in diesem Jahr bislang erfreuliche Geschäftsdynamik des Versorgers habe sich auch im dritten Quartal fortgesetzt, schrieb Analyst Holger Fechner in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Dabei habe RWE insbesondere vom anhaltend guten Geschäftsverlauf im Segment Energiehandel profitiert.

Von den 41 Studien im Handelsblatt-Analystencheck, die sich mit der RWE-Aktie beschäftigen, empfehlen 29 das Papier zu kaufen. Zehn Mal lautet der Rat „halten“, zwei Mal „verkaufen“.

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