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Dax fällt auf Zwei-Jahres-Tief

Zum Handelsstart am Dienstag haben Anleger reihenweise Aktien abgestoßen, der Dax fiel auf ein Zwei-Jahrestief mit einem Minus von 2,4 Prozent. Ein Grund dafür ist die Sorge um eine weltweite Konjunkturabkühlung.

Aus Sorge vor einem weltweiten Konjunktureinbruch haben Anleger am Dienstag die Flucht ergriffen. Sie warfen Aktien aus ihren Depots und deckten sich mit der „Anti-Krisen-Währung“ Gold ein. Der Dax sackte um 2,4 Prozent auf 11.246 Punkte ab. Es war der größte Kursrutsch seit vier Monaten. Der EuroStoxx50 fiel um 1,5 Prozent auf 3140 Zähler und notierte ebenfalls so niedrig wie zuletzt Ende 2016. „Schwächere Unternehmenszahlen aus den USA sowie die ungelösten Problemfelder Saudi-Arabien, Brexit, Italien und der schwelende Handelskonflikt der USA mit China lasten auf den Märkten“, sagte Analyst Rolf Schäffer von der Landesbank LBBW.

Charttechnisch wurde damit die Unterstützung bei 11.400 Punkten durchstoßen. Damit wäre theoretisch ein weiteres Absacken des Index bis zur nächsten Widerstandszone zwischen 10.800 und 10.500 Punkten möglich. Investoren deckten sich verstärkt mit der „Antikrisen-Währung“ Gold ein. Eine Feinunze (31,1 Gramm) verteuerte sich um 1,0 Prozent auf 1236 Dollar.

Aktienexperte Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets sieht auf die Börsen auch zunehmende Probleme aus China zukommen. „Der Druck aus dem Handelskrieg mit China und die Angst vor einer harten Landung der chinesischen Volkswirtschaft sind einfach zu stark.“ Zwar habe die Regierung in Peking kürzlich Steuersenkungen angekündigt, um die Konjunktur zu stützen. „Die Ursachen der Wirtschaftsschwäche - Überschuldung, hohe Zinsen und hohe Rohstoffpreise - sind aber weiter vorhanden.“

Bange Blicke warfen Investoren auch nach Italien. Das Land liegt mit der EU-Kommission über Kreuz wegen seiner Budgetpläne für die kommenden Jahre. Die Brüsseler Behörde könnte den Entwurf zurückweisen und Änderungen verlangen, was eine Premiere wäre. Einem Zeitungsbericht zufolge ist die Regierung in Rom aber grundsätzlich bereit, die Pläne noch zu ändern. An den Anleihemärkten sorgte das zunächst für Erleichterung. Die Rendite der zehnjährigen Staatspapiere ging zurück, die Risikoaufschläge im Vergleich zu Bundesanleihen engten sich ein.

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Einen schwarzen Tag erlebten Aktionäre von Bayer. Die Papiere des Pharma- und Agrarchemiekonzerns brachen um bis zu 8,5 Prozent ein, nachdem ein Gericht in den USA eine Klage im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat bestätigte. Zwar wurde auch die Strafe verringert, für Bayer sei das Urteil aber dennoch enttäuschend, kommentierten die Analysten vom Bankhaus Lampe. Bayer-Aktien verloren in den vergangenen sechs Monaten mehr als 20 Prozent.

Unter Druck standen auch Technologie-Werte nach einem verhaltenden Geschäftsausblick des Apple-Zulieferers AMS. Er senkte seine Umsatz- und Ergebnisprognosen und schickte die Aktien um bis zu 31,5 Prozent nach unten. Dialog Semiconductor fielen um 4,2 Prozent, die im Dax notierten Titel von Infineon sackten um sechs Prozent ab. Der Branchenindex rutschte um 4,1 Prozent ab.

Renault-Titel gerieten in Paris unter die Räder, sie verloren bis zu 5,3 Prozent. Der Umsatz des Autokonzerns sank im dritten Quartal unerwartet deutlich. Der ebenfalls französische IT-Spezialist Atos enttäuschte mit seinen Quartalszahlen, die Aktien brachen um mehr als 20 Prozent ein.

Einer der wenigen Gewinner an der Börse war Linde mit einem Plus von 1,2 Prozent. Die Titel hatten schon am Montag 3,6 Prozent zugelegt, nachdem der Gasekonzern die letzte Hürde genommen hat für die Fusion mit dem US-Rivalen Praxair.