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Dax schließt im Minus – VW gehört zu den größten Verlierern

Nach einem ruhigen Vormittagshandel schließt der Leitindex im Minus. Aktuell testet das Börsenbarometer die untere Seite einer Handelsspanne.

Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa
Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa

Der Handel am deutschen Aktienmarkt wird volatiler. Der Dax verliert nach einem ruhigen Vormittagshandel innerhalb weniger Minuten mehr als 60 Punkte. Zum Handelsschluss notiert der Leitindex etwa 0,3 Prozent im Minus bei 13.207 Zählern.

Am Freitag ging das deutsche Börsenbarometer noch mit einem Plus von 0,47 Prozent und 13.241 Zählern aus dem Handel.

Damit testet das deutsche Börsenbarometer gerade die untere Seite der kurzfristigen Handelsspanne seit Anfang November. Sollte der Index deutlich unter das bisherige Korrekturtief von 13.139 Punkten fallen, drohen anschließend weitere Verluste.

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Der Grund für den Kursrutsch: Die EU bereitet sich offenbar auf US-Strafzölle vor. Die Kommission hat sich für alle Varianten gewappnet, die Pressemitteilungen sind formuliert und auch die Liste der Vergeltungsmaßnahmen liegt bereits in der Schublade, sollte Trump doch ernstmachen. Dass Donald Trump am Donnerstag die Frist zur Verhängung von Strafzöllen gegen die Autoindustrie verstreichen ließ, brachte nur einen Moment lang Entspannung.

Der zweite Punkt: Börsianer warten natürlich gespannt auf die finalen Details zum geplanten „Phase-1“-Abkommen zwischen den USA und China. Wirklich Neues gibt es aber nicht, die jüngsten Statements suggerieren scheinbar kaum Fortschritte. Chinas Staatsmedien berichten nach einem Telefonat am Wochenende von „konstruktiven Gesprächen“, und der US-Handelsbeauftragte äußerte sich gar nicht, was eher selten der Fall nach solchen Gesprächen ist.

Für eine Überraschung sorgte die chinesische Notenbank, die den Zins für kurzfristige Kredite überraschend auf 2,5 von 2,55 Prozent senkte. Die Veränderung ist minimal, schürt aber Spekulationen auf weitere Konjunkturhilfen der Regierung in Peking. Das Verhalten der Notenbank zeigt offenbart, wie groß die Probleme in China aufgrund des Handelsstreits sind.

Von der Zinssenkung profitierten die asiatischen Börsen. Der Hongkonger Hang Seng notierte beispielsweise trotz erneuter gewaltsamer Proteste 1,1 Prozent im Plus.

Bei der Anlegerstimmung mehren sich auf jeden Fall die Warnsignale. „Die Stimmungslage ist nicht mehr so positiv zu werten wie noch vor einer Woche“, meint Stephan Heibel nach Auswertung der Handelsblatt-Umfrage Dax-Sentiment unter mehr als 3500 Anlegern. Seiner Einschätzung nach dürfte in wenigen Tagen der Startschuss für einen deutlichen Rücksetzer an den Aktienmärkten erfolgen.

Was sind die Lieblingsaktien erfolgreicher Fondsmanager? Das Handelsblatt hat vier Portfoliomanager befragt, die für die „Fonds-Oscars“ in der Kategorie „Deutsche Aktien“ nominiert sind. Sie investieren schwerpunktmäßig in Dax-30 Werte, mischen aber auch andere Aktien bei.

Ein Favorit ist die Aktie von Volkswagen. Das VW-Papier hat sich mit einem Jahresplus von gut 30 Prozent sehr viel besser gehalten als BMW und Daimler. Die VW-Vorzugsaktien haben auch bereits ihr Hoch von Anfang 2018 wieder erreicht.

Wer sich für die VW-Aktie interessiert, kann auch indirekt über Porsche einsteigen. Jörg Hoppe, der bei der Meag, dem Asset-Manager des Rückversicherers Munich Re und dessen Tochter Ergo, den Fonds „Meag ProInvest“ managt, hat im Oktober in mehreren Tranchen indirekt den Anteil an VW erhöht und dafür Aktien von Porsche gekauft. Die Porsche Holding hält gut 53 Prozent der Stimmrechte an VW und hat damit einen Kapitalanteil von über 31 Prozent. „Die Geschäftsentwicklung von Porsche hängt fast ausschließlich an VW, die Porsche-Aktie ist aber günstiger als die von VW“, erklärt Hoppe.

Zu den weiteren Dax-Favoriten der Fondsmanager zählen die Dax-Schwergewichte SAP, Linde und Siemens.

Der Terminplan für die gesamte Woche ist übersichtlich: Erst am Freitag stehen mit Einkaufsmanagerindizes in Deutschland und Europa bedeutende Veröffentlichungen auf dem Plan.

Blick auf die Einzelwerte

Grand City Properties: Der Wohnimmobilien-Konzern hat in den ersten neun Monaten seine Mieteinnahmen und den Gewinn gesteigert. Die Einnahmen kletterten um vier Prozent auf 418 Millionen Euro. Der operative Gewinn (FFO1) legte um sieben Prozent auf 160 Millionen Euro zu.

In dem Zeitraum habe Grand City Properties Wohnungen für 400 Millionen Euro zugekauft, vor allem in London. Verkauft worden seien Immobilien für 500 Millionen Euro, was einem achtprozentigem Aufschlag auf den Buchwert entspreche. Die Prognosen für das laufende Jahr bekräftigte das Unternehmen. Die Zahlen liegen im Rahmen, die Aktie notierte zum Handelsschluss rund 0,2 Prozent im Plus.

Daimler: Bei der Aktie hat die Bodenbildung begonnen. Nach dem starken Anstieg Ende August bis Ende Oktober steht nun eine Konsolidierung bevor, die bereits am vergangenen Donnerstag begonnen hat. Die Aktie rutschte von 53,50 auf rund 50,50 Euro. Am Montag notierten die Papiere zum Handelsschluss leicht im Minus bei 50,23 Euro (minus 0,9 Prozent).

Der Kurs sollte sich oberhalb von 47 bis 48 Euro einpendeln, an schwachen Börsentagen eine möglicherweise interessante Einstiegsgelegenheit. Daimler-Aktien notieren im Gegensatz zu VW rund ein Drittel unterhalb ihres Kurshochs von Anfang 2018.

Qiagen: Der Biotech-Konzern hat nach eigenen Angaben mehrere unverbindliche Übernahmeofferten erhalten. Das hatten die Experten der DZ-Bank bereits am vergangenen Freitag prophezeit. Das Unternehmen passe strategisch zu fast allen Firmen der Branche, schrieb heute Analyst Volker Braun vom Bankhaus Lampe. Die zu erwartenden Synergien lägen bei bis zu 200 Millionen Dollar. Vor diesem Hintergrund rechne er mit einer Offerte oberhalb von 40 Euro je Aktie. Ein Übernahmekampf sei nicht ausgeschlossen. Qiagen-Aktien stiegen zur Eröffnung um bis zu 13,2 Prozent auf ein 19-Jahres-Hoch von 38,60 Euro und gingen mit einem satten Plus von 8,3 Prozent aus dem Handel.

Lanxess: Der Spezialchemiekonzern trennt sich von seinem Anteil an einer Chromerz-Mine in Südafrika. Die Beteiligung über 74 Prozent geht an den südafrikanischen Anbieter für Chrom-Feinerze, Clover Alloys, Angaben zum Verkaufspreis machte Lanxess nicht.

Die erwartete Trennung von der Mine folgt dem bereits im August angekündigten Verkauf des Chromchemiegeschäfts an das chinesische Unternehmen Brother Enterprises. Die Chromerz-Mine ist eine wesentliche Rohstoffquelle für dieses Geschäft. Die Lanxess-Aktie schließt rund zwei Prozent im Minus.

Volkswagen: Der Automobilhersteller senkt angesichts der sich eintrübenden Weltkonjunktur und der hohen Investitionen in die Elektromobilität seine mittelfristige Wachstumsprognose. Der Konzern bekräftigte am Montag zwar die Renditeziele für die nächsten Jahre, er muss sich dafür aber stärker anstrengen: VW plant weitere Einsparungen und will den Absatz an Stadtgeländewagen steigern, mit denen sich mehr verdienen lässt. Bei der mittelfristigen Wachstumsprognose dämpft Volkswagen allerdings die Erwartungen. Die Aktien waren mit einem Kursrutsch um 4,1 Prozent das Dax-Schlusslicht.

Was die Charttechnik sagt

Die sogenannte Schiebezone beim deutschen Leitindex hat weiter Bestand. Seit Anfang November begrenzen die fast identischen Hochs bei 13.301/13.308 Punkten die kurzfristige Entwicklung. Auf der Unterseite bieten die jüngsten beiden Korrekturtiefs bei 13.144/13.139 Punkten derzeit noch Unterstützung. Je länger der Dax in dieser Zone bleibt, desto dynamischer dürfte der Ausbruch erfolgen.

Ein Ausbruch aus dieser Schiebezone dürfte laut Charttechnik für den nächsten Bewegungsimpuls sorgen. Ein Sprung über die obere Begrenzung dürfte den Weg bis zum bisherigen Rekordstand bei 13.596 Punkten ebnen. Ein Abgleiten unter das Niveau von 13.139 Punkten hat ein rechnerisches Abschlagspotenzial von mindestens 260 Zählern.

Denn bislang verläuft die Korrektur seit dem Anstieg Anfang Oktober von 11.878 Zählern bis auf 13.308 Punkte als neues Jahreshoch sehr ruhig. Derzeit kämpft der Leitindex noch mit der Marke von 13.200 Punkten. Unterhalb von 13.200 Zählern war das Kaufinteresse bislang sehr groß.

Auf der Unterseite ist mittelfristig die Aufwärtskurslücke von Anfang November die nächste wichtige Rückzugsmarke. Solche Kurslücken (Fachjargon: Gap) entstehen, wenn der höchste Kurs eines Tages unter dem des Folgetages bleibt.

Der konkrete Fall: Am 1. November stieg der Dax bis auf 12.992 Zähler, am Montag (4. November) lag der niedrigste Kurs bei 13.019 Punkten. Solche Kurslücken dienen anschließend als Unterstützung. Wenn sie nicht geschlossen werden, ist das ein Zeichen von Stärke. Strategische Investoren können diesen Bereich als Absicherung nehmen.

Unterhalb der Kurslücke liegt die nächste Unterstützung bei 12.500 Zählern. Darunter folgt wiederum die 200-Tage-Linie, Gradmesser für den langfristigen Aufwärtstrend. Diese Durchschnittslinie notiert aktuell bei 12.085 Zählern und steigt täglich um rund zehn Punkte. Es würde ins charttechnische Bild passen, wenn der Dax in den kommenden Wochen diese Linie testen würde.

Fazit der Charttechnik: Anleger sollten derzeit keine Angst vor Rückschlägen haben, ein deutlicher Rücksetzer wäre angesichts der starken Rally seit Anfang Oktober positiv zu bewerten.

Handelsblatt-Analystencheck: Höheres Kursziel für die Aktie Delivery Hero

Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Delivery Hero nach Zahlen zum dritten Quartal von 60 auf 65 Euro angehoben und die Einstufung auf „buy“ belassen. Analyst Giles Thorne erhöhte in einer am Freitag vorliegenden Studie seine Umsatzerwartungen für den Essenslieferdienst im Jahr 2019 und den drei Folgejahren. Die Änderungen betrafen vor allem das Geschäft in Nahost und Nordafrika.

Die Tendenz der 26 Studien zur Delivery-Hero-Aktie im Handelsblatt-Analystencheck ist eindeutig: 23-mal lautet die Empfehlung „kaufen“, dreimal „halten“. Es gibt keine Verkaufsempfehlung. Das gewichtete Kursziel aller 26 Analysen liegt bei 54,95 Euro, die Aktie kostet derzeit 43,55 Euro. Bei einem gewichteten Kursziel werden aktuelle Studien höher gewichtet.

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