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China-Schwäche lastet auf dem Dax

Börse Frankfurt - China-Schwäche lastet auf dem Dax

Der deutsche Aktienmarkt leidet unter neu aufgeflammten Sorgen um Chinas Wirtschaft. Ein schwacher Außenhandel des Landes hatte bereits an den asiatischen Aktienmärkten für Abschläge gesorgt. Die Besorgnis schwappte angesichts der engen Handelsbeziehungen nach Europa über. Am Donnerstagnachmittag beendete der Dax den Handel mit einem Minus von ein Prozent auf 10 414 Punkte.

Ähnlich trübe sah es bei den anderen Indizes aus: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,8 Prozent auf 21.087 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,6 Prozent auf 1770 Zähler nach unten. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 rutschte um 1,2 Prozent auf 2973 Punkte ab.

Schon zu Jahresbeginn hatten sich die Anleger große Sorgen um Chinas Wirtschaft gemacht. Damals waren die Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt gegangen. Wegen der neuen Daten aus China habe die Risikoaversion der Anleger nun wieder spürbar zugenommen, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

„Die Sorgen-Liste institutioneller Investoren ist aktuell lang“, sagte Fondsmanager Thomas Altmann von QC Partners. Neben der US-Geldpolitik lasteten die sinkenden Unternehmensgewinne, der ungewisse Ausgang der US-Wahlen und ein möglicher Einbruch der Weltkonjunktur auf den Märkten. China, die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, hatte im September zehn Prozent weniger exportiert.

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Aus charttechnischer Sicht droht weiteres Ungemach, weil der Dax den Handel knapp unter die Marke von rund 10.420 Punkten beendet hat. Denn diese Marke bot noch im August 2016 mehrfach Halt, aufgrund starker Nachfrage konnte sich der deutliche Leitindex anschließend wieder nach oben absetzen. Technische Analysten sprechen in solch einem Fall von einer Unterstützung.

Und wie tief kann der Dax nun fallen? Charttechniker sehen erst wieder bei 10.190 Punkten die nächste Unterstützung. Diese Marke ist wichtig, weil auch in dem Bereich die 200-Tagelinie notiert, die vor allem von langfristigen Investoren beachtet wird. Notiert ein Wert oberhalb dieser 200-Tagelinie, die quasi den Durchschnittspreis der vergangenen zwölf Monate zeigt, ist das ein positives Zeichen. Und natürlich auch umgekehrt.

Was für einen Halt spätestens im Bereich der 200-Tagelinie spricht: Diese Linie selber beendet allmählich ihren Abwärtstrend, den sie seit Dezember 2015 hat. Und eine steigende 200-Tagelinie wäre ein eindeutige Einstiegssignal für langfristige orientierte Anleger. Denn solch ein Trendwechsel bei dieser Linie war fast immer von langfristiger Natur.


Auto-Aktien verlieren deutlich

Die Sorgen um China belasteten vor allem die Autobauer, für die das Land ein wichtiger Markt ist. Der entsprechende Sektor der Stoxx-600-Branchenübersicht gab um fast zwei Prozent nach. Gute weltweite Verkaufszahlen für BMW und Daimler gingen in der Gemengelage unter. Die Auto-Aktien im Dax verloren deutlich.

Die Papiere der Deutschen Bank gaben im Sog der ebenfalls schwachen Bankenbranche um 3,2 Prozent nach. Die Commerzbank-Aktien sackten als Dax-Schlusslicht um 4,2 Prozent ab. Die Lufthansa-Aktien verloren ebenfalls rund drei Prozent, nachdem sie an den beiden Vortagen jeweils mit kräftigem Kurszuwachs als Dax-Tagessieger aus dem Handel gegangen waren.

Aussagen von Konzernchef Thomas Ebeling zu einem durchwachsenen TV-Werbegeschäft im Oktober setzten den Aktien von ProSiebenSat.1 am Nachmittag zu. Als einer der schwächsten Dax-Werte verloren sie zuletzt rund drei Prozent.

Nach der Vorlage endgültiger Quartalszahlen und einer Bestätigung der bereits angehobenen Ergebnisprognose gewannen die Südzucker-Aktien mehr als 1,8 Prozent. Damit waren sie hinter Euroshop der zweitbeste Wert im MDax.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,11 Prozent auf minus 0,10 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,01 Prozent auf 143,34 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,09 Prozent auf 163,59 Punkte zu. Der Euro blieb unterm Strich stabil: Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,1023 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,1020 Dollar festgelegt.