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Dax schließt leicht im Plus – Deutsche Bank ist der größte Verlierer

Der Dax hat dank der robusten US-Wirtschaft zum Wochenausklang zumindest kurzzeitig noch einmal etwas zugelegt. Nachdem er im Tagesverlauf keine eindeutige Richtung fand, beendete er die Woche mit 12.315 Punkten rund 0,3 Prozent im Plus.

War der Donnerstag also nur eine kleine Verschnaufpause? Nach neun Tagen mit Kursgewinnen hatte der Dax am Donnerstag mit 12.282 Punkten 0,25 Prozent tiefer geschlossen. Am Mittwoch dieser Woche hatte der Dax mit 12.350 Zählern noch ein neues Jahreshoch erreicht.

Für neuen Schwung sorgten am Freitag die neuen Wachstumszahlen aus den USA. Die US-Wirtschaft hat zu Jahresbeginn überraschend an Fahrt gewonnen. Zwischen Januar und März legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 3,2 Prozent zu. Experten hatten lediglich mit einem Plus von 2,0 Prozent gerechnet.

Eine Konsequenz der Zahlen war, dass die Rendite der Bundesanleihen sofort nachgaben. Der Wert für eine mit zehn Jahren Laufzeit fiel sofort auf minus 0,2 Prozent.

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Eine weitere auf den ersten Blick freudige Nachricht kam aus Washington: US-Präsident Donald Trump will Chinas Staatschef Xi Jinping bald im Weißen Haus empfangen. Das hatte Trump jüngst erklärt. Ein solches Treffen könnte ein Anlass sein, um eine mögliche Vereinbarung im Handelsstreit zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt zu präsentieren.

Allerdings dürfte diese Nachricht die Märkte aller Voraussicht nach kaum weiter beflügeln. Wahrscheinlicher ist, dass der konkrete Termin die Korrektur einleiten könnte. „Kaufe bei Gerüchten, verkaufe bei Fakten“, beschreibt diese Börsenweisheit ein altbekanntes Phänomen an den Aktienmärkten.

Einen Blick wert sind die Kursverläufe am Devisenmarkt: Der Euro ist diese Woche gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr gefallen. Allerdings stieg er nach dem Bekanntwerden der US-Konjunkturzahlen auf 1,1157 Dollar an. Bisher war 1,12 Dollar eine wichtige Haltemarke.

Auch der anhaltende Verfall der türkischen Lira ist ernst zu nehmen, denn der geht weiter: Mittlerweile kostet ein Euro 6,6306 Lira – ein Minus von weiteren 0,5 Prozent. Die Lira hatte am Donnerstag bereits deutlich verloren, nachdem die türkische Zentralbank einen Schlüsselsatz aus ihrer Erklärung entfernt hatte. Es fehlte das Versprechen, bei Bedarf eine zusätzliche Straffung der Geldpolitik vorzunehmen.

„Jeden Tag, an dem die Lira schwächer wird, werden sich die Inflationsindikatoren und die Belastung durch Wechselkursverpflichtungen erhöhen“, meinen die Devisenanalysten der Commerzbank und fragen sich: „Lira – der Keim der nächsten Krise?“ Schließlich stand Anfang 2018, als der Euro rund 7,5 Lira kostete, das Thema „Krise der Schwellenländer“ auf der Agenda.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Bank: Die Deutsche Bank hat im ersten Quartal unter dem Strich einen Gewinn von 201 Millionen Euro eingefahren und damit die Erwartungen des Finanzmarktes klar übertroffen. Im vergangenen Jahr hatte das Ergebnis nach Steuern bei 120 Millionen Euro gelegen. Allerdings sanken die Einnahmen im ersten Quartal dieses Jahres um neun Prozent. Offensichtlich ist das die entscheidende Zahl an den Märkten. Das Papier verlor im Tagesverlauf 1,8 Prozent und war damit der größte Verlierer im Dax.

Commerzbank: Einen Tag nach den geplatzten Fusionsverhandlungen stieg das Papier um 3,6 Prozent.

Daimler: Die schwächere Autokonjunktur und Modellwechsel haben den Gewinn des Automobilkonzern im ersten Quartal weiter sinken lassen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging von Januar bis März um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück auf 2,8 Milliarden Euro. Daimler schnitt damit etwas schlechter ab, als von Analysten erwartet. Das Papier gewann am Freitag dennoch rund ein Prozent.

Klöckner: Im SDax stürzten Papiere von Klöckner & Co. um zeitweise bis zu zwölf Prozent ab. Sie beendeten den Tag rund zehn Prozent schwächer. Der Stahlhändler strich seine Gesamtjahresziele zusammen. In seinem Sog gaben die Aktien von Stahlhütten wie Salzgitter oder Thyssen-Krupp jeweils mehr als ein Prozent nach.

Puma: Der Sportartikelhersteller hat sein starkes Wachstum im ersten Quartal fortgesetzt. Dank einer robusten Nachfrage insbesondere in China und Amerika stiegen die Umsätze um knapp 17 Prozent auf 1,32 Milliarden Euro. Das Papier gewann am Freitag 3,12 Prozent. Geplant ist zudem ein Aktiensplit, der künftig Kleinanleger verstärkt zum Einstieg animieren soll. Derzeit ist das Puma-Papier mit einem Kurs von rund 545 Euro die teuerste Aktie im MDax.

Wirecard: Ein Blick auf diesen Dax-Wert lohnt sich immer: Am Donnerstag gab es bereits nach den Quartalszahlen eine Berg- und Talfahrt der Aktie mit einem Minus von fast fünf Prozent zum Handelsende. Am Freitag ging es um 3,6 Prozent aufwärts. Wirecard-Aufsichtsratschef Wulf Matthias plant keine Verlängerung seiner Amtszeit über das kommende Jahr hinaus. Allein aus Altersgründen stehe er nach Ablauf seines Mandats 2020 nicht mehr zur Verfügung.

Continental: Der Autozulieferer Continental verschiebt den Börsengang seiner Antriebssparte auf nächstes Jahr. Voraussichtlich gegen Ende des zweiten Halbjahres könnte der Kapitalmarkt über weitere Details des geplanten Gangs aufs Parkett informiert werden. Zur Bilanzpressekonferenz im März hatte Conti noch mitgeteilt, die Vorbereitungen für einen möglichen Teilbörsengang im zweiten Halbjahr 2019 liefen planmäßig. Der Continental-Aktie schadet diese Ankündigung nicht. Im Gegenteil: Das Papier stieg am Freitag um 2,8 Prozent und war damit zweitgrößter Gewinner im Dax.

Was die Charttechnik sagt

Mit dem Tagestief vom Donnerstag bei 12.236 Punkten hat der Dax die erste sehr kurzfristige Korrekturmarke gesetzt. Kurse darunter dürften weitere Kursverluste nach sich ziehen.

Doch mittelfristig stören Rücksetzer unter die 12.000er-Marke den Aufwärtstrend seit Ende Dezember nicht. Aus Sicht der Charttechnik gilt: Solange der Leitindex oberhalb der Marke von 11.938 Zählern bleibt, sind die Aussichten für weitere Kurssteigerungen positiv.

Warum 11.938 Punkte so wichtig sind? Die Marke ist die 50-prozentige Korrekturmarke des Abwärtstrends seit dem Allzeithoch von 13.596 Zählern bis hin zum mehrjährigen Allzeittief von 10.279 Punkten Ende Dezember 2018. Die stabilste Unterstützung liegt um 11.700 Punkte, wo die 38- und die 200-Tage-Linien verlaufen.

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