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Dax steigt aus dem Loch

Börse Frankfurt - Dax steigt aus dem Loch

Dem Dax ist nach einer schwachen Woche die Wende gelungen. Nach drei Tagen mit roten Kursen kletterte der Deutsche Aktienindex aus dem Tief und schloss am Ende 1,6 Prozent fester bei 10.580 Punkten. Dass er damit die gestrigen Verluste annullierte, lag zum Großteil an festen Asien-Börsen. Dort hatten chinesische Daten für Erleichterung gesorgt. Größte Aufmerksamkeit zum Wochenausklang galt , die Fed-Chefin sollte auf einer einer Konferenz reden und einmal mehr erhofften sich die Anleger Hinweise auf die Geldpolitik der US-Notenbank. Am Ende blieb der Tag aber ohne neue Yellen-Sprüche. Den Kursen tat das aber keinen Abbruch.

Auf einer Konferenz der Federal Reserve-Filiale Boston sprach der Lokalgouverneur Eric Rosengren, die Rede seiner Chefin Janet Yellen wird erst nach Handelsschluss erwartet. Rosengren ist eines der drei Mitglieder des Offenmarktausschusses, die in der Septembersitzung für eine Erhöhung der Leitzinsen gestimmt hatten. Bei gleich drei Stimmen gegen den Mehrheitsbeschluss sehen nicht wenige ein Zeichen für einen baldigen Kurswechsel. Die Wahrscheinlichkeit, dass in der Dezembersitzung der nächste Zinsschritt kommt, steigt weiter an. Nach der Veröffentlichung der letzten Sitzungsprotokolle schätzen die Märkte die Chance darauf auf 70 Prozent.

Der Novembertermin gilt angesichts der unmittelbar danach anstehenden Präsidentschaftswahl als Paria, will sich doch niemand den Vorwurf politischer Einflussnahme gefallen lassen. Zuletzt hatte Fed-Chefin Janet Yellen deutlichere Hinweise auf eine Straffung des Umfeldes gegeben, die konjunkturellen Daten müssten dies aber zulassen. Seit der letzten Zinserhöhung im Dezember des vergangenen Jahres, der bisher einzigen nach der Finanzkrise, hatten Börsenturbulenzen ein Anziehen der Zinsen ein ums andere Mal verhindert.

Wenn Yellen spricht, herrscht auf dem Parkett gebannte Ruhe. Doch dass heute tatsächlich große Neuigkeiten anstehen, ist eher unwahrscheinlich. Das hinderte die Börsianer aber nicht daran zu reagieren. Rosengren sprach sich erneut für höhere Zinsen aus, begründete dies aber mit den starken Konjunkturdaten. Die heutigen US-Einzelhandelsumsätze gaben ihm Recht.

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Dank der Kurswende vor dem Wochenende konnte der Dax auf Wochensicht sogar mit 0,6 Prozent ins Plus zurückkehren. Freilich, die Performance während der Woche sah anders aus. Nach einem Aufbäumen zum Wochenanfang war die Frankfurter Benchmark um dreihundert Punkte abgesackt. Auch der Leitindex der Eurozone zeigte sich heute stark, der Euro-Stoxx-50 gewann 1,7 Prozent auf 3025 Punkte. Der MDax notierte 1,4 Prozent fester bei 21.329 Punkten, der TecDax lief mit 1775 Punkten unverändert. In New York sorgten die Milliardengewinne der Großbanken für steigende Kurse. Der Dow-Jones-Index stand zum Frankfurter Handelsschluss 0,4 Prozent fester bei 18.164 Punkten.

Dass am Freitag Optimismus aufkam, lag an Nachrichten aus China. Hatten die schwachen Außenhandelszahlen aus dem Reich der Mitte die gestrigen Verluste überhaupt erst anschwellen lassen, waren es die Erzeugerpreise, die die Kurswende befeuerten. Der erstmalige Anstieg der Preise seit fünf Jahren stimmte die Anleger positiv, LBBW-Analyst Uwe Streich sprach von neuen „Hoffnungszeichen“. Der CSI 300 legte daraufhin 0,1 Prozent zu, in Tokio schloss der Nikkei ein halbes Prozent fester auf 16.856 Stellen.


US-Banken glänzen und ziehen Deutsche Bank mit sich

Unter den deutschen Einzelwerten galt einmal mehr das größte Augenmerk der größten Bank des Landes. Investoren warten darauf zu wissen, was die US-Konkurrenz so macht. Den ersten Schritt machte JP Morgan, die mit einem Vorsteuerergebnis von 6,3 Milliarden nur acht Prozent unter dem Vorjahreswert blieben, der mit einem einmaligen Steuereffekt von 2,2 Milliarden Dollar ein Ausreißer war. Vor allem das Investmentbanking zeigt sich in starker Form. Es folgen noch die Zahlen der Citigroup und Wells Fargo. Bei beiden ging der Gewinn zurück, übertraf die Erwartungen aber deutlich. Es waren solide Milliardengewinne, ganz anders als bei den Frankfurtern, die ihr Ergebnisse voraussichtlich am 27. Oktober präsentieren. Analysten rechnen mit einem Verlust von rund 600 Millionen Euro. Gefragt waren die Titel dennoch. Ganze zwei Prozent rauf ging es für die Deutsche Bank, die damit zu den stärksten Titeln im Dax zählten. Mit 2,1 Prozent folgte die Commerzbank.

Noch stärker als Finanztitel liefen die Versorger. RWE schoss fast fünf Prozent in die Höhe, Eon 3,2 Prozent. Grund für die starken Aufschläge war eine Meldung zur Einigung im Atommüllstreit. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, die Atomkonzerne könnten sich für runde 23,5 Milliarden Euro von der Verantwortung für Zwischen- und Endlagerung freikaufen. Reuters liegt ein entsprechender Gesetzesentwurf der Bundesregierung vor. Die Investoren versetzte das in Kauflaune, stand bisher doch eine Summe von 26 Milliarden im Raum.

Im freundlichen Marktumfeld lief kein Titel unter Vortagsniveau. Continental machte eine Herabstufung zu schaffen. Die Analysten von Barclays setzten den Titel von „übergewichten“ runter auf „gleichgewichten“ woraufhin die Papiere des Autozulieferers nur 0,1 Prozent zulegten. Conti-Titel verlor. Vonovia folgten mit einem Plus von 0,2 Prozent.