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Dax-Anleger halten sich zurück

Börse Frankfurt - Dax-Anleger dürften sich zurückhalten

Der Dax ist am Donnerstag kaum von der Stelle gekommen. Der Leitindex startete 0,2 Prozent im Minus bei 10.640 Punkten. „Der Trump-Effekt verblasst mehr und mehr, die ersten negativen Stimmen bezüglich einer möglichen Abschottung Amerikas machen die Runde“, sagte ein Händler. Hoffnungen auf einen Wirtschaftsboom unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump hatten die Börsen in den vergangenen Tagen angetrieben.

Die Diskussionen der Anleger drehen sich nun vor allem um die US-Geldpolitik. Von den Zahlen zur Inflation und vom Konjunkturbarometer der Federal Reserve Bank von Philadelphia erhoffen sie sich Hinweise darauf, wie schnell die US-Notenbank Fed die Zinsen anheben wird. Am Nachmittag wird eine Anhörung von Fed-Präsidentin Janet Yellen vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses im Fokus stehen.

Bei den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt stachen Henkel mit einem Minus von 1,9 Prozent heraus. Der Konsumgüterkonzern stellte seine Ziele bis zum Jahr 2020 vor und lieferte Analysten zufolge wenig Überraschendes. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie soll im Mittel von sieben bis neun Prozent pro Jahr wachsen, im letzten Vier-Jahres-Plan peilte Henkel hier noch zehn Prozent an.

Auf der Gewinnerseite legte Deutsche Telekom um 0,8 Prozent zu. Der Konzern hofft auf neue US-Kartellregeln unter Trump. Bislang waren die Verkaufsversuche von T-Mobile USA daran gescheitert.

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Die Freude über einen US-Präsidenten hat sich auch an den Börsen weltweit vorerst gelegt. Der japanische Leitindex Nikkei zeigte sich im Donnerstagshandel bei einem Stand von 17.862 Punkten unverändert. Auch der breiter aufgestellte Topix bewegte sich kaum vom Fleck. Er notierte mit 1423 Zählern. Für einen Dämpfer sorgte die Wall Street, die am Mittwochabend mit Verlusten aus dem Handel gegangen war.

Eine Woche nach dem Wahlsieg von Donald Trump rätseln Investoren über den wirtschaftspolitischen Kurs der USA, was auf dem Dow-Jones-Index lastete. Davon profitiert allerdings der Technologiesektor. Dieser hatte nach der überraschenden Wahl des Republikaners deutlich Federn gelassen, da Anleger fürchteten, dass das erwartete milliardenschwere Konjunkturprogramm von Trump den Technologiewerten am wenigsten nützen dürfte. Nun finde ein Realitätscheck statt, sagte Brad McMillan, Chef-Investmentstratege bei Commonwealth Fund. „Die Märkte sind seit der Wahl deutlich gestiegen und jetzt wird es Zeit für eine Überprüfung. Sind wir zu schnell zu weit gegangen?“

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 0,3 Prozent tiefer bei 18.868 Punkten aus dem Handel. Er hatte zuletzt sieben Tage in Folge zugelegt und ein Rekordhoch markiert. Der breiter gefasste S&P-500 fiel um 0,2 Prozent auf 2177 Zähler. Dagegen gewann der Index der Technologiebörse Nasdaq 0,4 Prozent auf 5295 Stellen. Dax und EuroStoxx50 gingen mit einem Minus von jeweils 0,7 Prozent bei 10.664 und 3029 Punkten aus dem Handel.

Viele Marktteilnehmer würden sich auch vor der wichtigen Sitzung der US-Notenbank Fed Mitte Dezember zurückhalten, hieß es am Markt. Die meisten Experten erwarten, dass die Fed die Leitzinsen dann anheben wird. Der US-Währungshüter James Bullard sagte, schon eine einzelne Zinserhöhung könne ausreichen, um eine neutrale und somit nicht mehr konjunkturstimulierende Geldpolitik zu erreichen. Der Schritt könnte bereits im Dezember erfolgen. Viele Fachleute gehen davon aus, dass der künftige Präsident die Staatskasse bald öffnet – in Form von Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur.

In Deutschland schauen die Anleger am Donnerstag auf unter anderem auf die Europäische Zentralbank. Die Währungshüter veröffentlichen das Protokoll der Ratssitzung vom 20. Oktober. Der Schriftsatz wird mit Spannung erwartet, denn er könnte präzise Hinweise darauf geben, wie der Rat die wirtschaftliche Lage einschätzt und zu einer möglichen Verlängerung der milliardenschweren Anleihekäufe im Dezember steht.