Fernsehschnipsel-Sammler: dieser Nebenjob erfordert viel Sitzfleisch!
Fürs Fernsehen bezahlt werden, das hört sich für viele wie ein Traumberuf an. Tatsächlich ist die Arbeit als Sichter aber viel anstrengender als ein Gammeltag vor der Glotze. Und erfordert neben dem Interesse für das jeweilige Themengebiet eine Menge Sitzfleisch und vor allem Konzentration!
Sendungen wie die „heute show“ leben von den passenden TV-Ausschnitten. Horst Seehofer, der sich verhaspelt und leicht irre zu lachen beginnt, Angela Merkel, deren Miene souverän die Dummheiten von Donald Trump kommentiert oder vor Jahren ein geschniegelter Silvio Berlusconi, der beim Popeln und anschließendem Verzehr der Beute erwischt wird.
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Um solche Glanzstücke aus der schieren Flut an TV-Kanälen zu tauchen, braucht es eine Menge Recherche. Und die übernehmen in der Regel nicht die TV-Redakteure, sondern Nebenjobber. Oft Studenten, die sich in mehrstündigen Schichten durchs TV-Programm wühlen und immer da eine Schnittmarke setzen, wo sie denken, etwas sendungswürdiges erspäht zu haben. Der übliche Stundenlohn dafür liegt bei etwa zehn Euro.
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Mit wahllosem Zappen kommt man da nicht weit. In der Regel geben die Redaktionen die Themen vor, die sie in der nächsten Sendung behandeln wollen und die Dauergucker suchen sich die dazu passenden Formate heraus. Bei der „heute show“ sind das naturgemäß Nachrichtensendungen, Polit-Talkrunden und Bundestagsdebatten – eine gewisse Affinität für Politik sollten die Sichter hier also mitbringen. Daneben gibt es aber auch andere Formate, die sich vor allem auf Pannen, Patzer und Versprecher konzentrieren. Bildet weniger, kann für eine gewisse Zeit aber auch ganz lustig sein. Geguckt wird dann in doppelter Geschwindigkeit, was je nach Anspruch und persönlichen Vorlieben mal anstrengend, mal aber auch erlösend sein kann.
Großstädter statt Landeier
Voraussetzungen für den Job sind in jedem Fall Konzentration und Ausdauer. Denn auf jede Schicht, die einem einen ganzen Haufen an lustigen Szenen beschert hat, folgt garantiert auch mal eine Durststrecke, bei der am Ende nichts hängen bleibt. Wie man herankommt an den Job? Manche Produktionsfirmen inserieren tatsächlich Jobangebote als Sichter.
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Es empfiehlt sich allerdings, persönlich bei den Produktionsfirmen nachzufragen, ob gerade Bedarf besteht. Wer den Redaktionen den Grundstein für ihre Arbeit liefern will, muss das vor Ort in der Redaktion tun. Klar also, dass es sich dabei um einen Job für Menschen handelt, die in größeren Medienstandorten wie Köln, Berlin, Hamburg oder München zuhause sind.
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