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Daten "vollkommen unzureichend": Stiko-Chef kritisiert Impffreigabe für Schwangere

Stiko-Chef Thomas Mertens hält die Aufhebung der Impfpriorisierung für verfrüht, wie er im "ARD-Mittagsmagazin" erläuterte. Auch die Impffreigabe für Schwangere kritisiere er. (Bild: ARD / Screenshot)
Stiko-Chef Thomas Mertens hält die Aufhebung der Impfpriorisierung für verfrüht, wie er im "ARD-Mittagsmagazin" erläuterte. Auch die Impffreigabe für Schwangere kritisiere er. (Bild: ARD / Screenshot)

Ab 7. Juni soll die Priorisierung bei den Corona-Schutzimpfungen vollständig aufgehoben werden. Für Stiko-Chef Thomas Mertens kommt dieser Schritt zu früh, wie er nun im "ARD-Mittagsmagazin" erklärte. Kritik übte er auch an der Freigabe der Imfungen für Schwangere.

Eigentlich war es eine gute Nachricht, die der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag verkündete: Bereits zum 7. Juni solle demnach die Priorisierung bei den Corona-Schutzimpfungen vollständig aufgehoben werden. Damit bekämen theoretisch auch jüngere und gesündere Menschen Zugang zu dem langersehnten Piks. Für den Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, kommt dieser Schritt aber zu früh, wie er im Rahmen des "ARD-Mittagsmagazin" am Dienstag erklärte. Kritik übte er auch an der Freigabe der Impfungen für Schwangere.

Dass schwangere Frauen ab 7. Juni auch geimpft werden können, sei aus wissenschaftlicher Sicht nicht begründbar, so Mertens. Die Datenlage dazu sei "schlecht und eigentlich immer noch vollkommen unzureichend". Sie reiche für eine generelle Empfehlung nicht aus. Vor allem die Frage nach der Sicherheit der Impfung für Schwangere werde "nicht wirklich gut beantwortet, es gibt keine kontrollierte Studie", sagte Mertens.

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Entscheiden sollten nun die Betroffenen: "Wenn eine Schwangere geimpft werden möchte, dann ist das jetzt möglich. Das ist der Unterschied. Aber eine generelle Empfehlung kann man aus der derzeitigen Datenlage einfach aus Sicherheitsgründen und aus wissenschaftlichen Gründen nicht empfehlen." Aber: Nach einer Änderung der Impfempfehlung rät die Stiko nun, dass etwa vorerkrankten Schwangeren "nach Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher Aufklärung eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff ab dem 2. Trimenon angeboten werden" könne.

Mertens: Aufhebung zu früh

Allgemein kritisierte Mertens im "Mittagsmagazin" die Aufhebung der Impfpriorisierung als zu verfrüht: "Der entscheidende Punkt ist, dass wir sicherstellen müssen, dass die Menschen, die ein hohes Risiko für schwere Verläufe mit Covid-19 haben, tatsächlich auch ein Impfangebot erhalten haben". Denn auch wenn die Angehörigen hoher Priorisierungsgruppen, wie etwa die Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen, bereits zu großen Teilen geimpft seien, gebe es unter den jüngeren Menschen mit Vorerkrankungen noch immer viele Ungeimpfte. "Wir dürfen nicht vergessen, die Menschen, die es dringend brauchen, auch weiterhin zu impfen", plädierte Mertens deshalb.

Die Entscheidung des Gesundheitsministers selbst bezeichnete er zudem als "eine Konsequenz aus der gegebenen Situation": "Die Priorisierung ist ja an vielen Orten de facto schon seit einiger Zeit sehr löchrig", erklärte er.