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Das unerwartete Apple-Comeback: Hat der iPhone-Hersteller das Schlimmste hinter sich?

Faszinosum Steve Jobs Theater: Nach der Keynote ist vor der Keynote (Foto: Apple)
Faszinosum Steve Jobs Theater: Nach der Keynote ist vor der Keynote (Foto: Apple)

Plötzlich fehlen nur noch 2 Prozent. Wie ein Phönix aus der Asche ist Apple in den vergangenen Monaten an der Wall Street wieder emporgeschossen und steht plötzlich erneut unmittelbar davor, Microsoft vom Börsenthron zu stoßen. Was sind die Gründe für das Comeback?

Warren Buffett sah zuletzt nicht gut aus – weder mit seiner Jahresbilanz 2018, die erstmals seit der Finanzkrise wieder negativ geriet, noch mit seinem größten Investment, Apple. Dabei schien es, als könne das “Orakel aus Omaha” seit zwei Jahren nichts falsch machen.

Zwei Geräte: Apple stellt neue iPad-Generation vor

Wieder einmal hatte Buffett den richtigen Riecher bewiesen, als er Apple Anfang 2016 zu Kursen unter 100 Dollar einsammelte. Es war der Anfang zur größten Wette der überlebensgroßen Karriere: Zweieinhalb Jahre später besaß der drittreichste Mann der Welt über 250 Millionen Apple-Aktien, die zum Allzeithoch Anfang September fast 60 Milliarden Dollar wert waren.

Warren Buffett nutzte die Kaufchance des Apple-Absturzes nicht

Nach einem beispiellosen Absturz im vierten Quartal waren davon zeitweise nur noch 35 Milliarden Dollar übrig geblieben, so bitter kam Apple zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember unter die Räder. Eigentlich hätte der Kursrutsch für Buffett eine willkommene Gelegenheit zu weiteren Nachkäufen sein müssen, schließlich hatte der CEO von Berkshire Hathaway einst verraten, er wünschte, ihm würden “100 Prozent von Apple gehören“.

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Doch als die Chance kam, zu drastisch ermäßigten Kursen zuzukaufen, zuckte Buffett mit den Achseln – ein Berkshire-Fondsmanager verkaufte sogar 3 Millionen Anteilsscheine. Warren Buffett erklärte Ende Februar gegenüber CNBNC vielsagend: “Wenn die Aktien günstiger wären, würden wir sie kaufen. Aber hier kaufen wir sie nicht”. Das war bei Kursen von 175 Dollar.

Apple-Aktie hat in zehn Wochen 32 Prozent an Wert gewonnen

Knapp ein Monat später scheint klar, dass auch dem legendärsten Investor aller Zeiten schon mal Kaufkurse durch die Lappen gehen. Nach der happigen Umsatzwarnung zu Jahresbeginn, nach der Apple auf ein 1,5-Jahrestief abstürzte, hat die Aktie in den vergangenen zehn Wochen mit einem Kursplus von 32 Prozent von 142 auf 188 Dollar ein fast mirakulöses Comeback hingelegt.

Apple: Wichtige Studie – neue Fantasie, neuer Megamarkt

Lohn der Rally: Apple konnte knapp 200 Milliarden Dollar an Börsenwert zurückgewinnen und ist mit einer Marktkapitalisierung von 887 Milliarden Dollar wieder zweitwertvollstes Unternehmen der Welt – und damit keine zwei Prozent mehr von der Nummer eins, Microsoft, entfernt.

Geschäftsentwicklung weiter im Rückwärtsgang

Dabei sind die Gründe für das Comeback an sich nebulös. Fundamental hat sich schließlich bei der Bekanntgabe der Weihnachtsbilanz Ende Januar, bei der CEO Tim Cook den ersten Umsatz- und Gewinnrückgang seit 15 Jahren eingestehen musste, nichts geändert.

Auch im laufenden und im folgenden Quartal dürften die Geschäfte des bald 43 Jahre alten Techpioniers weiter schrumpfen, prognostizieren Analysten – mutmaßlich sogar im beschleunigten Maße. So rechnet der gut vernetzte Techanalyst Ming-Chi Kuo von TF-Securities im laufenden Dreimonatszeitraum gerade noch mit 36 bis 38 Millionen verkauften iPhones und im Juni-Quartal gerade noch mit 34 bis 37 Millionen abgesetzten Einheiten – beides ein Absturz auf ein 5-Jahrestief.

“Das Schlimmste der schlechten Nachrichten liegt hinter Apple”

Allein: Die Wall Street hat die nächsten Quartalsenttäuschungen offenkundig schon abgehakt. “Das Schlimmste der schlechten Nachrichten liegt hinter Apple”, befand etwa die Schweizer Großbank UBS in einer Kurzstudie Ende Februar.

Unfairer Wettbewerb? Apple wehrt sich vehement gegen Vorwürfe von Spotify

In der vergangenen Woche legte mit Morgan Stanley eine andere Institution der Finanzwelt in einer Studie Argumente für den iKonzern vor. So sieht Staranalystin Katy Huberty in erster Linie eine Stabilisierung der iPhone-Nachfrage im kriselnden Absatzmarkt China, der fast im Alleingang für den Einbruch im Weihnachtsgeschäft verantwortlich war. Hubertys Analystenteam habe im Januar und Februar wieder besser als erwartete Absätze festgestellt.

Fokus auf Services: Streaming- und News-Service erwartet

Für zukunftsweisende Schlagzeilen könnte Apple, das heute mit der Auffrischung der iPad-Sparte überraschte, unterdessen bereits in der nächsten Woche wieder sorgen. So lud der Technologie-Pionier Journalisten am kommenden Montag, den 25. März, mit dem vielsagenden Hinweis “it’s show time” ins Steve Jobs Theater nach Cupertino.

Dass in der Keynote die Vorstellung des lang erwarteten Video-Streaming-Dienstes mit zahlreichen Eigenproduktionen (Original Content) die zentrale Rolle einnehmen dürfte, gilt spätestens nach der hollywoodesken Einladung im Gif-Format als gesichert.

Nach Bloomberg-Informationen dürfte Apple ebenso einen kostenpflichtigen Abo-Magazin-Dienst vorstellen, der in der Branche seit Monaten als “Netflix für News” die Rede macht. Spätestens mit seinen Produktankündigungen dürfte Apple dann auch wieder selbst den Nachrichten-Zyklus bestimmen…

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