Yahoo Finanzen Das müssen Sie über die neue Abgasuntersuchung wissen
Spätestens der Dieselabgasskandal hat gezeigt: Die Abgasuntersuchung in der jetzigen Form ist anfällig für Manipulationen. Deshalb sollen jetzt wieder alle Autos der Endrohruntersuchung unterzogen werden. Was bedeutet das für Autobesitzer?
Die Pläne von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) stoßen bei der Sachverständigenorganisation DEKRA auf Zustimmung. „Damit verdient die Abgasuntersuchung wieder ihren Namen“, lobte DEKRA-Geschäftsführer Gerd Neumann. „Das ist ein Schritt, den wir seit Jahren gefordert haben.“ Denn nur mit der Endrohrmessung könnten gravierende Mängel und vor allem gezielte Manipulationen aufgedeckt werden.
Die Messung von Autoabgasen ist heutzutage vor allem oberflächlich eine saubere Sache. Der Prüfer liest die Daten nur noch aus dem sogenannten On-Board-Diagnosesystem des Autos aus. Lediglich bei vor 2006 zugelassenen Fahrzeugen werden die Abgase direkt per Sonde am Auspuff gemessen. Jetzt aber will Dobrindt diese Endrohruntersuchung bei der Abgasuntersuchung (AU) wieder für alle Wagen einführen, wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtete. Grund ist der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei VW.
Lesen Sie auch: VW hetzt in den USA von Deal zu Deal
Neumann betonte, bei den Plänen gehe es nicht darum, eine weitere Untersuchung mit zusätzlichen Kosten oder die frühere ASU (Abgassonderuntersuchung) wieder einzuführen. „Seit 2010 ist die Abgasuntersuchung Bestandteil der regelmäßigen Hauptuntersuchung, und das bleibt auch so“, sagte der DEKRA-Geschäftsführer. Ob die Hauptuntersuchung (HU), umgangssprachlich auch TÜV genannt, für den einzelnen Autohalter teurer wird, hängt vom Wohnort ab. „Der Unterschied zwischen einer HU mit und ohne Endrohrmessung beträgt je nach Bundesland 0 Euro bis 12 Euro”, sagte DEKRA-Sprecher Wolfgang Sigloch „Focus Online“.
Wann die Änderung bei der Abgasuntersuchung kommt, steht noch nicht fest. Laut „Spiegel“ wird in Dobrindts Ministerium derzeit an einer entsprechenden Verordnung gearbeitet. Der verwaltungsrechtliche Text sei schon geschrieben, die Details aber noch nicht ganz geklärt.
Sehen Sie auch: Fiat Chrysler wehrt sich gegen Schummel-Vorwürfe
