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Das muss sich in der Schokolade-Produktion ändern

Schokolade ist aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken – besonders in Deutschland. Schätzungen zufolge isst jeder Deutsche rund zehn Kilogramm pro Jahr, Deutschland ist damit einer der europäischen Schokolade-Spitzenreiter. Doch bei wem landet eigentlich das Geld? Wer verdient an einer Tafel Schokolade? Ein Überblick.

Women sort cocoa beans at a cocoa exporter's in Abidjan, on July 3, 2019. - In June key producers Ivory Coast and Ghana threatened to stop selling their production to buyers unwilling to meet a minimum price of $2,600 per tonne. The two African nations -- which together account for 60 percent of the world's cocoa production -- want to end a situation where cocoa producers make only $6 billion in a global chocolate market worth around $100 billion. (Photo by Sia KAMBOU / AFP)        (Photo credit should read SIA KAMBOU/AFP/Getty Images)
Der Anbau von Kakaobohnen ist in Westafrika für Millionen von Menschen die Lebensgrundlage. (Bild: Getty Images)

Der Kakao, die Grundlage der Schokolade, ist in Entwicklungsländern für ca. 14 Millionen Arbeiter und deren Familien die Haupteinnahmequelle. Allerdings ist der Anbau kaum noch rentabel, vielen dieser Menschen steht laut internationalen Studien ein Verdienst von unter 1,25 Dollar pro Tag zu. Damit leben sie unter der absoluten Armutsgrenze. Im Gegensatz dazu steht der Netto-Umsatz der weltweiten Schokoladenindustrie, der 2012 bei rund 80 Milliarden Dollar lag.

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Das große Problem für die Kakao-Anbauer: Bei ihnen kommen nur ca. sechs Prozent des Verkaufspreises für eine Tafel Schokolade an. In den 80er Jahren betrug ihr Anteil noch 16 Prozent.

Laut der Kampagne “Make Chocolate fair” gehen 70 Prozent des Erlöses einer Tafel Schokolade an die Kakao- und Schokolade-Unternehmen. Beim Einzelhandel landen 17, beim Zwischenhandel noch sieben Prozent - und damit immer noch mehr, als bei den Kakaobauern.

Das Hauptproblem: Die Preise für Roh-Kakao haben sich mittlerweile beinahe halbiert. Die Folge: Die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen haben sich deutlich verschlechtert, alleine in Ghana und der Elfenbeinküste arbeiten knapp zwei Millionen Kinder auf den Plantagen.

Forderung nach gerechterer Verteilung

“Um aus der absoluten Armut herauszukommen”, müssten die Arbeiter “mindestens viermal so viel verdienen”, sagte Evelyn Bahn von “Make Chocolate fair” der “Berliner Morgenpost”. Sie fordert, dass der Wert, der in einer Tafel Schokolade steckt, gerechter verteilt werde, da das meiste Geld an Industrie und Handel – und nicht an die Bauern – gehe.

Um diesen Prozess zu unterstützen, hat die deutsche Bundesregierung gemeinsam mit Verbänden, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen das Forum Nachhaltiger Kakao ins Leben gerufen, um für bessere Arbeits- und Umweltbedingungen entlang der Lieferkette zu sorgen.

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Das trägt bereits erste Früchte: Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie erklärt, dass 2011 der Anteil an nachhaltig erzeugtem Kakao in den in Deutschland verkauften Süßwaren nur bei drei Prozent lag. 2017 waren es bereits 45 Prozent – und 2025 soll er 70 Prozent erreichen.

Mit dem Kauf von Fairtrade-Schokolade lässt sich dieser Prozess unterstützen. Das echte Fairtrade-Siegel steht unter anderem dafür, dass die Kakaobauern einen Mindestpreis für jede Tonne Kakao erhalten, der unabhängig vom Marktpreis stabil bleibt. Ende 2018 wurde beschlossen, dass dieser Betrag von 2.000 auf 2.400 US-Dollar pro Tonne angehoben wird.

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