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Das digitale Glücksspiel: Experten warnen vor Krypto-Sucht

Wer in Kryptowährungen investierte, konnte in den letzten Jahren ziemlich viel Geld machen - oder verlieren. Expert*innen warnen jetzt vor der Suchtgefahr der digitalen Coins.

Das Auf und Ab der Kryptokurse in Echtzeit kann schnell zu Suchtverhalten führen.
Das Auf und Ab der Kryptokurse in Echtzeit kann schnell zu Suchtverhalten führen. (Symbolbild: Getty) (Xavier Lorenzo via Getty Images)

Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, wie schnelle Erfolge bei Investitionen in die rasant wachsende Krypto-Branche Glücksgefühle auslösen können. Doch das Versprechen auf blitzartigen finanziellen Gewinn und die ebenso schnell abstürzenden Preise bergen eine echte Gefahr. Bei Menschen, die dafür anfällig sind, kann daraus eine gefährliche Sucht erwachsen.

Dopamine durch Kryptokurse

Eine neue Studie, die im Fachjournal Addictive Behaviors veröffentlicht wurde, weist diesen Zusammenhang nun nach. Lia Nower, eine der Autor*innen der Studie und Expertin für Suchtverhalten an der renommierten US-amerikanischen Rutgers Universität, vergleicht den Handel mit Kryptowährungen mit Spielsucht. "Es ist ein wenig wie bei Rubbellosen," sagte Nower der "Washington Post". "Sie können wie verrückt freirubbeln und in der gleichen Sekunde kriegen sie ihre Belohnung und das schüttet Dopamine aus." Ähnliches passiere beim Kauf und Verkauf der digitalen Coins, "Mit bunten Charts in Echtzeit lassen Trading-Apps wie 'Robinhood' Kryptohandel wie ein Videospiel aussehen," so Nower. Von Seiten der Anbieter wird bestritten, dass so gezielt Suchtverhalten der Nutzer*innen gefördert werde.

Parallelen zu Spielsucht

Dabei begünstigt die ständige Verfügbarkeit und die mangelnde Regulierung des Kryptohandels das Verhalten suchtgefährdeter Menschen eindeutig. Für die Studie wurden Teilnehmende befragt, die im vergangenen Jahr mindestens einmal im Monat Glücksspiel betrieben hatten. In einem Fragebogen mussten sie Fragen zu ihrem Spielverhalten und ihrer Gesundheit beantworten. Dabei kamen erstaunliche Parallelen zum Verhalten von regelmäßigen Krypto-Investor*innen zutage. So beschrieben diese öfter als alle anderen Gruppen höheren Stress, sich öfter einsam zu fühlen und berichteten von weiteren psychologischen Problemen bis hin zu Depressionen. Über 50 Prozent der befragten Spielsüchtigen investieren zudem bereits jetzt auch in Kryptowährungen.

Bisher keine eigene Sucht-Kategorie

Die "American Psychiatric Association" (Vereinigung Amerikanischer Psychiatrie) hat die Abhängigkeit von Kryptohandel bislang noch nicht als Unterkategorie von Spielsucht klassifiziert. Damit kann die Übernahme der Kosten von Behandlungen durch Therapeut*innen von den Krankenkassen abgelehnt werden. Nower erklärt in dem "Post"-Interview, dass Betroffene keine Krypto-Expert*innen suchen müssten. Jede*r Therapeut*in mit einer Spezialisierung auf Suchtverhalten könne helfen. "Wovon man wirklich abhängig ist, ist das Risiko einzugehen," betont die Studienautorin. Darin unterscheidet sich das Spiel mit Bitcoin und Co. nicht von herkömmlicher Spielsucht am Automaten oder am Roulette-Tisch.

Im Video: Die weltberühmte und weltweit anerkannte Fotografin Anne Geddes veröffentlicht mit ihrer Kollektion zum Muttertag 2022 zum ersten Mal ihre Kunst und Kreativität in Form von NFTs