Darum sieht man nach wie vor Air-Berlin-Uniformen in Flugzeugen
Die letzte Air-Berlin-Maschine ist längst gelandet, doch ganz aus dem Flugbetrieb verschwunden ist die insolvente Airline nicht. Denn noch immer gibt es auf manchen Flügen Crew-Mitglieder in den Uniformen der Air Berlin. Aber warum eigentlich?
Die „Bild“ ist der Frage nach den Air-Berlin-Mitarbeitern nachgegangen und bekam von einem Sprecher der Pleite-Airline folgende Erklärung: Nach der Insolvenz hat die Lufthansa-Tochter Eurowings einen Teil der Air-Berlin-Flüge übernommen. Auf manchen davon besteht die gesamte Crew aus Air-Berlin-Mitarbeitern, wobei es sich um sogenannte „wet lease“-Flüge handelt. Dabei mietet die Lufthansa nicht nur das Flugzeug, sondern das komplette Programm samt Wartung, Service und eben auch Besatzung.
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Die „wet lease“-Flüge befinden sich noch so lange in Air-Berlin-Hand, bis die Lufthansa Teile der Fluglinie tatsächlich gekauft hat. Die Leasing-Verträge der Lufthanse mit Air Berlin wurden schon vor einem Jahr geschlossen, bis Ende Januar werden noch gut 1000 Mitarbeiter in ihrer bisherigen Arbeitsuniform an Bord gehen.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr nannte die Eingliederung der Air-Berlin-Teile eine „Mammutaufgabe einer so noch nie da gewesenen Integration“. Der Konzern will 81 der 140 Air-Berlin-Flugzeuge übernehmen, dazu 3000 Mitarbeiter, die künftig für die Lufthansa-Billigtochter Eurowings arbeiten sollen.
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Derweil wird die Lufthansa zwischen Frankfurt/Main und Berlin-Tegel sogar Jumbojets einsetzen, um all die Passagiere befördern zu können, die durch den Ausfall von Air Berlin sonst auf andere Verkehrsmittel umsteigen müssten. Gegenüber der „Bild“ sagte der Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber: „Wir rechnen mit einer sehr hohen Nachfrage auf dieser Strecke im November. Mit den bisherigen Flugzeugkapazitäten wäre es nicht zu bewältigen. Wir fliegen bereits im Stundentakt, mehr geht nicht“.