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Dank „Bild“-Boykott: Edeka kriegt keine Zeitungen mehr

Supermarkt hält Strategie durch und verkauft jetzt Kinderbücher

In diesen Regalen gab es früher Zeitungen und Zeitschriften (Bilder: Facebook/EDEKA Heymer)
In diesen Regalen gab es früher Zeitungen und Zeitschriften (Bilder: Facebook/EDEKA Heymer)

Einen Supermarkt in Chemnitz kommt sein „Nein“ zur „Bild“-Zeitung teuer zu stehen. Wegen der Verweigerung wird der Edeka von seinem Pressegrossisten gar nicht mehr mit Zeitungen und Zeitschriften beliefert. Die Betreiber halten aber an ihrer Ablehnung des Springer-Blatts fest und verkaufen stattdessen lieber Kinderbücher.

An der Zeitung mit den vier Buchstaben scheiden sich seit jeher die Geister. Bei der Berichterstattung zum Germanwings-Absturz mit 150 Toten aber erreichte der Protest gegen die „Bild“ einen neuen Höhepunkt. Nicht nur Leser und überzeugte Gegner kritisierten das Vorgehen der Boulevardzeitung aus dem Hause Axel Springer, das früh den vollen Namen und das unverpixelte Bild des Copiloten druckte und zudem Angehörige und Freunde der Opfer drangsaliert haben soll. Auch Einzelhändler zeigten ihren Protest, indem sie den Verkauf der „Bild“ einstellten. Ein Edeka-Markt in Chemnitz wird dafür nun seinerseits von seinem Presse-Lieferanten boykottiert.

Edeka Heymer informierte seine Kunden per Facebook darüber, dass sie künftig gar keine Zeitungen und Zeitschriften mehr in dem sächsischen Geschäft kaufen können. Der Mitteldeutsche Pressevertrieb habe dem Geschäft von einem auf den anderen Tag gekündigt. „Mit der Begründung, dass wir uns standhaft weigern die Bild-Zeitung zur Auslage zu bringen“, schrieben die Betreiber. Die Kündigung kommt einem generellen Verkaufsstopp gleich, wie sie auf Facebook erklärten: „Da es ein Gebietsrecht gibt, dürfen wir uns von keinem anderen Grossisten beliefern lassen, das heißt, wir dürfen uns ab sofort keine Zeitschriften von einem Pressevertrieb liefern lassen.“

Edeka bleibt standhaft

Anstatt klein beizugeben, setzt Edeka lieber auf die Solidarität seiner Kunden. Die könnten ihre Zeitung gleich neben dem Eingang an einem Kiosk erwerben. Die freigewordene Verkaufsfläche wird für die Lese-Erziehung kommender Generationen genutzt. „So wird in den nächsten Tagen dort ein Sortiment an Kinderbüchern, Malbüchern und Bestsellern ausliegen“, kündigte der Supermarkt an. Der Facebook-Post wurde mittlerweile von über 10.000 Nutzern mit „Gefällt mir“ markiert.  

Zahlreiche Kiosk- und Supermarktbetreiber hatten nach dem Germanwings-Absturz den Verkauf der „Bild“ eingestellt. Edeka Heymer verkündete am 30. März, sechs Tage nach dem Unglück, den Boykott. Die Begründung: „Auch wir werden unprofessionellem Journalismus keine Plattform mehr geben“. Die Betreiber kritisierten vor allem die Berichterstattung der „Bild“ über die Familie des Copiloten und beteuerten, es handele sich nicht um eine vorübergehende Geste: „Dieses Blatt kommt nicht zurück ins Regal!“

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