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Das Damoklesschwert der Strafzahlungen

Die Summe hat es in sich: Eine Rechnung von insgesamt bis zu 27 Milliarden Dollar (umgerechnet 24 Milliarden Euro) könnte in den kommenden Jahren auf die quasi verstaatlichte britische Royal Bank of Scotland (RBS) zukommen, um Rechtsstreitigkeiten zu beenden und alte Sünden abzuhaken. Das geht auf eine Schätzung von Juristen und Analysten zurück.

Die Summe entspricht in etwa dem Marktwert des Geldhauses, das in der Finanzkrise mit 45 Milliarden Pfund (knapp 50 Milliarden Euro) gerettet werden musste und bis heute mehrheitlich dem britischen Staat gehört.

Die Rechnung könnte für die RBS zudem höher ausfallen als für die Deutsche Bank. Beide Banken kämpfen mit Vorwürfen der US-Justiz, in der Finanzkrise dubiose Hypothekenpapiere verkauft zu haben. Um diesen Streit beizulegen, hat das US-Justizministerium zuletzt 14 Milliarden Dollar von der gefordert und damit mehr als erwartet. Das Frankfurter Geldhaus will diese Summe herunterhandeln.

Fachleute fürchten, dass die RBS in eine ähnliche Situation kommen könnte. „Die Streitsache hängt wie ein Damoklesschwert über der Bank“, sagt Laith Khalaf, Analyst bei Hargreaves Lansdown, der Nachrichtenagentur Reuters. Und bis dies aus dem Weg geräumt sei, gebe es keinen Grund, in die RBS zu investieren. Ein RBS-Sprecher wollte sich zu den Kosten der Rechtsstreitigkeiten nicht äußern.

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Nach Analystenschätzungen könnten die fragwürdigen US-Immobiliengeschäfte die RBS zwischen 2,5 und elf Milliarden Dollar kosten, wenn es zu einer Einigung mit dem Justizministerium kommt. Hinzu könnten 3,5 bis fünf Milliarden Dollar als Schadenersatz an die US-Behörde Federal Housing Finance Agency (FHFA) kommen, die im Namen der Immobilienfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae agiert.

Je höher die Strafzahlungen ausfallen, desto stärker wird voraussichtlich die Eigenkapitalausstattung der Bank leiden. Nach Einschätzung von JP Morgan dürfte das ab einem Bußgeld von knapp zehn Milliarden Dollar der Fall sein. Jede Milliarde, die dann noch obendrauf käme, dürfte das Eigenkapital um 0,34 Prozentpunkte schmälern.

Doch die RBS kämpft auch an anderen Fronten mit Schadenersatzforderungen – etwa dafür, dass sie kleinere und mittelständische Unternehmen falsch beraten haben soll und sie in die Pleite getrieben haben soll. Die Bank räumt ein, einige Firmen „im Stich gelassen“ zu haben, bestreitet jedoch, diese mit voller Absicht ruiniert zu haben, um sich deren Vermögen billig aneignen zu können.

Der Bank droht ebenfalls eine Strafzahlung in Höhe von sechs Milliarden Pfund dafür, dass das Institut Investoren angeblich vor Ausbruch der Finanzkrise in die Irre geführt haben und ihnen nicht das volle Ausmaß ihrer Finanzprobleme offenbart zu haben.