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Daimlers Laster

Dass es auf dem US-amerikanischen Truckmarkt abwärts geht, das wussten sie in Stuttgart schon länger. Dass es so schnell geht, das war dann schon eine Überraschung. Im dritten Quartal lagen die Verkäufe von schweren Lastwagen um ein Viertel unter Vorjahreswert. Und auch bei Bussen ging es um 17 Prozent abwärts.

Neben dem Dauerpatienten Brasilien war es nun vor allem der US-Markt, der dem Weltmarktführer für Nutzfahrzeuge zu schaffen macht. Die Folge: Daimler senkte am Freitag den Ausblick für Umsatz und Absatz für den Gesamtkonzern. Statt einer leichten Verbesserung des Umsatzes, sei jetzt nur noch mit einem Wert auf Vorjahresniveau zu rechnen, erklärten die Stuttgarter. Da aber vor allem das Autogeschäft weiter rund läuft, werde der operative Gewinn leicht über Vorjahresniveau liegen, also gut 14 Milliarden Euro, sagte Finanzvorstand Bodo Uebber.

Wann es im traditionell schwer berechenbaren Lastwagengeschäft wieder aufwärts geht, bleibt offen. Wichtiger für bleiben ohnehin die Ergebnisse im Autogeschäft. Und hier sind die Stuttgarter nach wie vor besser unterwegs als die wichtigsten Konkurrenten Audi und BMW.

Zwischen Juli und September verkaufte Mercedes 11 Prozent mehr Autos als im Vorjahr, der operative Gewinn legte gleich um ein 23 Prozent zu. Mit einer Umsatzrendite von 11,8 Prozent ist der Autobau für Daimler profitabel wie lange nicht. Getrieben wird die Entwicklung vor allem durch die neue E-Klasse und die Geländewagen, die Mercedes überdurchschnittlich gut verkauft.

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Hinzu kommen glänzende Geschäfte in China, wo die Verkäufe 20 Prozent über Vorjahr liegen. Damit ist den Stuttgartern eine große Genugtuung kaum noch nehmen: Geschieht im Schlussquartal nicht noch ein Wunder, wird Mercedes am des Jahres erstmals seit 2004 wieder mehr Autos verkauft haben als BMW.

Doch für Konzernchef sind das nur Etappenziele. Wichtiger als reine Verkaufszahlen ist die Profitabilität und das Tempo der Transformation Richtung Digitalisierung und Elektromobilität. Auf dem Autosalon in Paris hatte Zetsche den Start der Submarke „EQ“ angekündigt. Die Stuttgarter wollen bis 2025 zehn neue Elektroautos auf den Markt bringen, angefangen mit einem elektrischen SUV noch vor 2020.

„Mit unserer neuen Produktmarke EQ haben wir eine wichtige Grundlage gelegt, um auch mit elektrischen Antrieben ganz vorn zu fahren“, sagte Konzernchef Zetsche am Freitag. Wie hoch die Investitionen in das Elektrozeitalter sein werden, darüber schweigen sich die Stuttgarter noch aus.

Die Börse nahm die Absatz und Umsatzwarnung relativ gelassen, der Kurs gab um 2,5 Prozent nach. Die Zahlen seien im Rahmen der Erwartungen, schrieben die Analysten von ISI Evercore. „Daimlers Trendwende im Autogeschäft sei bemerkenswert, gibt aber nur noch wenig Raum für Überraschungen“, so die Analysten.