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Daimler-Werk in Berlin: Betriebsrat fühlt sich von Konzernspitze überrumpelt

Mitarbeiter demonstrieren vor dem Mercedes-Benz-Werk in Berlin-Marienfelde.
Mitarbeiter demonstrieren vor dem Mercedes-Benz-Werk in Berlin-Marienfelde.

Daimler hatte in den vergangenen Monaten viele Baustellen, das Werk in Berlin-Marienfelde war wohl eine der prominentesten. Die bald 120 Jahre alte Fabrik ist auf den Verbrennungsmotor ausgerichtet – von dem sich die Stuttgarter immer mehr abwenden. Die Mitarbeiter am Standort fürchteten, dass ein Großteil der 2.500 Stellen wegfallen könnte.

Ihr Werksleiter René Reif verkündete Ende vergangenen Jahres selbstbewusst, dass er für jeden Arbeitsplatz am Standort kämpfen werde - und verabschiedete sich wenige Tage später zum Konkurrenten Tesla nach Grünheide. Von der Belegschaft verabschiedete er sich dann nur noch mit einer SMS.

Konzernspitze soll Betriebsrat vor vollendete Tatsachen gestellt haben

Die Stuttgarter wollen nach diesen turbulenten Wochen und Monaten für den Standort endlich eine tragbare Lösung gefunden haben. Zusammen mit Siemens wollen sie in Marienfelde einen „Digital Factory Campus“ bauen, einen Standort, an dem sie sich vom Dieselmotor ab- und der Elektromobilität zuwenden. Ein Vorbild für 30 Daimler-Werke soll Marienfelde werden, sagte Daimler-Produktionschef Jörg Butzer jüngst. Es werde eine Anlauffabrik entstehen, in der Komponenten für Elektroautos und auch ganze Fahrzeuge mit Pilotcharakter gebaut werden.

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Die Entscheidung soll Daimler in Zeiten der großen Verunsicherung in Berlin allerdings top-down getroffen und den Betriebsrat spät vor vollendeten Tatsachen gestellt haben, erfuhr Business Insider. Dieser fühlte sich überrumpelt. Mitglieder kritisierten gegenüber Business Insider, dass Daimler außerdem immer noch nicht sagt, ob und wie viele Stellen an dem Standort nun tatsächlich wegfallen. Sie werfen dem Konzern eine gewisse Salami-Taktik vor.

Daran stört sich auch der erste Bevollmächtigte und Geschäftsführer der IG-Metall Jan Otto. „Man kann das mit dem Kochen einer guten Suppe vergleichen: Da fehlen bisher noch einige Zutaten. Etwa die klare Ansage, wie viele Jobs dort nun wegfallen werden“, sagt der Metaller zu Business Insider.

Grundsätzlich begrüßt Otto allerdings die Digitalcampus-Initiative der Stuttgarter. Sie entspräche nämlich in weiten Teilen den Forderungen der Gewerkschaft und der Belegschaft, den Standort für die Zukunft fit zu machen. Die Umrüstung des Standortes hin zum E-Auto sei ein Schritt in die richtige Richtung, sagt Otto zu Business Insider.