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Daimler-Vorstand ruft Führungskräfte zu Einsparungen in Milliardenhöhe auf

Der Vorstand des Stuttgarter Mercedes-Herstellers rügt in einer E-Mail die eigenen Führungskräfte und bittet die Mitarbeiter um Sparvorschläge.

Daimler will offenbar sparen. Foto: dpa
Daimler will offenbar sparen. Foto: dpa

Seit Ola Källenius im Mai den Vorstandsvorsitz von Daimler übernommen hat, herrscht hörbar ein anderer Ton bei dem Mercedes-Hersteller. Der neue Chef sagt Sätze wie: „Der Aktionär als Eigentümer hat höchste Priorität“. Das ist ein Paradigmenwechsel, empfanden die Schwaben doch ihre Anleger in den 13 Jahren zuvor unter Ex-CEO Dieter Zetsche bisweilen als eher lästig.

Jetzt widmet das neue Management den Eigentümern dagegen seine volle Aufmerksamkeit. Denn die Aktionäre sind unzufrieden. Im zweiten Quartal kippte Daimler in die roten Zahlen, schrieb einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro. Der freie Cash-Flow im Halbjahr liegt bei minus 3,3 Milliarden Euro. Insgesamt lasten 4,2 Milliarden Euro an Sonderfaktoren auf der Bilanz der Stuttgarter.

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Genau diese Summe will Källenius jetzt alsbald wieder reinholen. In einer E-Mail äußerte der achtköpfige Daimler-Vorstand um den Schweden seine „Erwartungshaltung“ an die eigenen Führungskräfte, kurzfristig die Einbußen von 4,2 Milliarden Euro zu kompensieren. „Der Mittelabfluss, den wir zuletzt verzeichnet haben, ist nicht akzeptabel“, heißt es in dem Rundschreiben, über das zunächst die „Stuttgarter Nachrichten“ berichtet hatte.

Der Daimler-Vorstand rügt in der E-Mail auch seine eigene Spitzentruppe. Denn nicht alle Probleme, mit denen der Konzern im ersten Halbjahr gekämpft hat, sind nach Auffassung des Top-Managements auf äußere Einflussfaktoren zurückzuführen. „Einige – mit großer Hebelwirkung – sind hausgemacht“, schreiben die Daimler-Vorstände an ihre Führungskräfte.

Die Manager sollen nun mit ihren Mitarbeitern in den einzelnen Divisionen und Abteilungen in den Dialog treten, um Verbesserungspotenziale ausfindig zu machen. Mit Hilfe von Vorschlägen der eigenen Belegschaft will Daimler in den nächsten Jahren die Effizienz deutlich erhöhen.

Ein Sparprogramm ist seit Februar in Arbeit. Details dazu will Källenius aber erst auf einem Kapitalmarkttag am 14. November vor Investoren in London erläutern. Klar ist schon jetzt: Die Varianz an Motoren, Getrieben und Hubraumoptionen, die Mercedes pro Modell anbietet, wird deutlich eingedampft.

„Die Antriebsvarianz werden wir reduzieren. Wir nehmen uns eine Größenordnung von 30 Prozent bei der Komplexitäts- und Varianzreduzierung im Antriebsstrang vor“, erklärte Markus Schäfer, Entwicklungsvorstand bei Daimler zuletzt: „Das gehen wir derzeit an – auf globaler Ebene“, erklärte er.

Über das Heben von Skaleneffekten sollen zudem die Kosten erheblich sinken. Dabei ist auch eine Ausweitung der Kooperation mit BMW im Gespräch. Die Premiumrivalen arbeiten bereits im Einkauf nicht markenprägender Teile sowie beim automatisierten Fahren und Mobilitätsdiensten zusammen.

Nun wird diskutiert, ob sich teure Komponenten für Stromautos wie Batterien, Elektromaschinen oder Lade- und Leistungselektronik gemeinsam vereinheitlichen lassen. „Das Ganze ist alles andere als trivial“, heißt dazu aus Unternehmenskreisen. Doch gelänge das Unterfangen, würden sich Daimler und BMW enorme Kosten sparen.