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Daimler-Truck-Chef verteidigt Ausstieg aus Motorenproduktion

Martin Daum, Vorstandsvorsitzender Daimler Trucks & Buses. Daimler hatte kürzlich angekündigt, Motoren für mittelschwere Lastwagen künftig nicht mehr selbst zu entwickeln und zu bauen.
Martin Daum, Vorstandsvorsitzender Daimler Trucks & Buses. Daimler hatte kürzlich angekündigt, Motoren für mittelschwere Lastwagen künftig nicht mehr selbst zu entwickeln und zu bauen.

Die Transformation in der Branche wird Arbeitsplätze kosten, sagt Daimler-Truck-Chef Daum und verteidigt den Ausstieg aus einem Teil der Motorenproduktion: Gerade dieser Schritt sichere Jobs.

Stuttgart (dpa) - Daimler-Truck-Chef Martin Daum sieht in der jüngst verkündeten Zusammenarbeit mit dem US-Motorenbauer Cummins vor allem einen großen Gewinn: Zeit.

Zeit, um den Abbau von Arbeitsplätzen als Folge der Transformation möglichst lange hinauszuzögern, wie er der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart sagte. «Die Wahrheit, der wir ins Auge sehen müssen, ist: Die Transformation wird Arbeitsplätze kosten», betonte Daum.

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Sie deshalb zu verhindern, sei aber keine Lösung. Und weil sie nicht über Nacht komme, könne man sie immerhin abfedern und strecken und damit so sozialverträglich wie möglich gestalten. «Der Schritt mit Cummins hilft uns, eine längere Periode für die Anpassung zu haben», sagte Daum. Und man schließe damit auch nicht aus, in Mannheim zusätzliche Arbeitsplätze in der Elektromobilität zu schaffen.

Daimler hatte kürzlich angekündigt, Motoren für mittelschwere Lastwagen künftig nicht mehr selbst zu entwickeln und zu bauen. Das soll dann das US-Unternehmen Cummins machen und dafür eine eigene Fertigung am Daimler-Standort Mannheim aufbauen. In dem Motorenwerk arbeiten aktuell rund 4800 Menschen. 15 Prozent davon sind laut Daum dem mittelschweren Segment zugeordnet.

«Unsere mittelschwere Plattform hat eine viel zu kleine Volumenbasis, vor allem wenn der Verbrenner zukünftig noch weniger nachgefragt wird», sagte der Vorstandschef der Daimler Truck AG. Deshalb habe man sich entschieden, in diesen Bereich nicht mehr zu investieren. Dass man stattdessen Cummins ins Boot und an den eigenen Standort hole, sichere somit Arbeitsplätze in dem Bereich. «Ich kann diese Motoren natürlich direkt aus einer Cummins-Fabrik kaufen. Ich wäre ein toller Kunde und hätte sicher auch gute Rabatte bekommen», sagte Daum. «Aber das wäre Transformation ohne Verantwortung gewesen.»

Natürlich treffe die Abkehr vom Verbrenner irgendwann alle Motorenhersteller. Aber vollends verschwinden werde der Diesel im Nutzfahrzeugbereich nicht, sagte Daum. Und es werde ein Spezialist wie Cummins sein, der diesen Markt dann konsolidiert, und kein breit aufgestellter Fahrzeughersteller wie Daimler.

Er verstehe die menschliche Seele, die Sicherheit bis in alle Ewigkeit haben wolle. Aber die könne er nicht versprechen. «Wenn ich heute etwas versprechen würde für das Jahr 2027, hätte das ein gewisses Risiko, dass es ein falsches Versprechen ist», sagte Daum. «In einer so stürmischen Transformation muss man auf Sicht steuern.»