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Ein Däne will Rostocker Oberbürgermeister werden

Ende Mai wählen die Rostocker einen neuen Oberbürgermeister. Danach könnte zum ersten Mal ein Ausländer eine deutsche Großstadt regieren.

Claus Ruhe Madsen könnte Geschichte schreiben – als erster ausländischer Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt.

Im vergangenen Herbst hatte der 46-Jährige seine Kandidatur für die Rostocker Oberbürgermeisterwahl am 26. Mai bekanntgegeben. Amtsinhaber Roland Methling darf aus Altersgründen nicht wieder antreten. Um dessen Nachfolger zu werden, muss Madsen laut Gesetz kein deutscher Staatsbürger sein. Der Parteilose aus Kopenhagen, der von CDU und FDP unterstützt wird, spricht fließend Deutsch. Nur selten blitzt sein Akzent noch durch.

Alles begann 1992 in Essen, wo er mit 800 Mark und einem Koffer sein persönliches deutsches Abenteuer startete. Er arbeitete dort als Möbelhändler und lernte seine spätere Frau Marianne kennen, eine Finnin. Eigentlich wollte Madsen nur für ein Jahr nach Deutschland kommen, aber er blieb.

1998 gründete er in Rostock die Möbelfirma „Wikinger“. Wenn er die OB-Wahl gewinnt, soll seine Frau Geschäftsführerin der inzwischen fünf Filialen werden.

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Im Wahlkampf fährt Madsen mit einem Lastenrad durch die Stadt und verteilt Wursthörnchen. „Rostock bewegen“ lautet sein Slogan, er betreibt auch einen eigenen Podcast. Madsen liebt Schokolade, Lakritz und Walnüsse und ist nah am Wasser gebaut, so beschreibt sich der Mann mit dem Vollbart und der großen, schwarz umrandeten Brille selbst.

Aber vor allem die Vita hebt ihn von seinen acht Mitbewerbern ab. „Mein Auslandsjahr dauert nun schon ein Vierteljahrhundert an“, sagt Madsen. Dass ausgerechnet in Rostock ein Ausländer zum Oberbürgermeister gewählt werden könnte, sichert ihm weit über die Stadtgrenzen Aufmerksamkeit.

Madsen verspricht unter anderem ein digitales Bürgerportal, freiwillige Umwelt- und Aufräumtage sowie mehr Fitnessgeräte auf öffentlichen Plätzen. Er will die Stadt „hyggelig“ machen – das ist das dänische Wort für gemütlich und schön.

Zuletzt wurde es für Madsen einmal ungemütlich. Gewerkschaften, SPD und Linke warfen ihm Lohndumping vor. Madsen erklärte, seine Firma könne es sich nicht leisten, den Tariflohn zu zahlen. Eine Gruppe von Mitarbeitern zeigte sich solidarisch und verteidigte ihren Chef öffentlich.