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Credit Suisse warnt vor Verlust im vierten Quartal

Die Schweizer Großbank erhöht die Rückstellungen in Zusammenhang mit US-Rechtsstreitigkeiten. Für das vierte Quartal 2020 erwartet sie einen Verlust.

US-Rechtsfälle kommen die Credit Suisse (CS) teuer zu stehen. Die Schweizer Großbank erhöht die Rückstellungen in Zusammenhang mit US-Rechtsstreitigkeiten rund um Wohnbau-Hypotheken um 850 Millionen Dollar, wie Credit Suisse am Freitag mitteilte.

Zusammen mit einer bereits bekannten Wertberichtigung in Zusammenhang mit einem Hedgefonds dürfte diese Belastung im vierten Quartal 2020 zu einem Verlust führen, gab das Geldinstitut weiter bekannt. Zum Handelsstart verlor die Aktie 1,3 Prozent auf 12,395 Schweizer Franken.

Im Fokus stehen Altlasten aus der Zeit der Finanzkrise 2008 und 2009: Die US-Tochter der CS war im Geschäft mit strukturierten Wertpapieren auf der Basis von Wohnhauskrediten aktiv, sogenannten Residential Mortgage Backed Securities (RMBS).

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Die Bank reichte Immobilienkredite aus, sammelte diese und verpackte sie zusammen mit Krediten von anderen Banken in Wertpapiere, die sie wiederum an Investoren verkaufte. Das US-Versicherungsunternehmen MBIA, mit dem sich die CS seit Jahren in den USA streitet, hatte Käufer der RMBS-Papiere gegen Ausfälle versichert.

MBIA wirft der Credit Suisse vor, dass die den RMBS zugrunde liegenden Sicherheiten nicht den vertraglichen Anforderungen entsprachen. Sie fordert von der CS rund 680 Millionen Dollar. Das Schweizer Geldhaus hatte in der Vergangenheit bereits 300 Millionen Dollar zurückgelegt, für den Fall, dass der Rechtsstreit gegen MBIA verloren geht. Nach einem Richterspruch aus New York Anfang Dezember des vergangenen Jahres hatte das Institut bereits mitgeteilt, 300 Millionen zusätzlich zurückzustellen.

Doch nun bereitet sich die CS offenbar auf eine Reihe von Niederlagen in dem Rechtsstreit mit MBIA sowie weiteren Gerichtsverfahren rund um Geschäfte mit RMBS vor – und stellt fast dreimal so viel in die Risikovorsorge ein. Dazu kommen nochmals 450 Millionen Dollar an Abschreibungen auf eine Beteiligung beim US-Hedgefonds York Capital Management, die ebenfalls bereits Anfang Dezember bekannt wurden.

Verluste zum Jahresende

Das alles dürfte der CS das vierte Quartal verhageln: Die Bank geht selbst davon aus, ins Minus zu rutschen. Im dritten Quartal 2020 fuhr die Bank noch einen Nettogewinn von 1,2 Milliarden Franken ein. Zudem dürfte auch die Eigenkapitalquote sinken, wie die CS bereits im Dezember warnte. Wie stark, erfahren die Aktionäre am 18. Februar bei der Vorlage der Jahresbilanz.

Der Rückschlag bei der Eigenkapitalquote kommt für die CS zur Unzeit: Denn die zweite Welle der Corona-Pandemie trifft die Schweizer Wirtschaft hart. Die Bundesregierung hat etwa Schließungen von Restaurants und Kneipen bis Ende Februar verlängert, Ausnahmeregelungen einzelner Kantone hat der Bund gekippt. Auch die Hotellerie leidet unter dem Fernbleiben vieler Wintersportler aus dem Ausland.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft der Schweiz rechnet damit, dass die Schweizer Wirtschaft 2020 um 3,3 Prozent geschrumpft ist. Neben der Vermögensverwaltung und dem Investmentbanking ist das Firmenkundengeschäft in der Schweiz ein wichtiger und vergleichsweise risikoarmer Geschäftszweig der CS.

Dennoch reagierten die Aktionäre üblicherweise nicht besorgt auf steigende Rückstellungen, die aus Altlasten resultieren, kommentierten die Analysten der Bank Vontobel am Freitag. Positiv sei zudem, dass die Credit Suisse an ihrem Aktienrückkaufprogramm festhalte. Die CS will 2021 eigene Anteile im Volumen von einer bis maximal 1,5 Milliarden Franken erwerben. Das Rückkaufprogramm soll bereits in der kommenden Woche anlaufen.