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Credit Suisse auf Allzeittief - Finma hinterfragt Interviews

(Bloomberg) -- Die Aktien der Credit Suisse Group AG fielen am Dienstag auf ein Allzeittief, nachdem bekannt wurde, dass die Schweizer Finanzaufsicht Äußerungen von Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann unter die Lupe nimmt. Lehmann hatte im Dezember verkündet, die Abflüsse von Kundengeldern hätten sich stabilisiert.

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Laut einem Bericht von Reuters beschäftigt die Finma, ob die Äußerungen von Lehmann und anderen Bankvertretern irreführend waren. Die Credit Suisse hatte am 23. November den Abgang von 84 Milliarden Franken an Kundengeldern gemeldet. In einem Bloomberg-TV-Interview am 2. Dezember hatte Lehmann wörtlich gesagt, dass die Abflüsse “im Wesentlichen gestoppt” worden seien. Bis Quartalsende war die Zahl allerdings auf 110,5 Milliarden Franken angestiegen.

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Lehmann gab das Interview — und eines mit ähnlichen Aussagen mit der Financial Times — vor dem Abschluss der für die Bank entscheidenden Kapitalerhöhung in Höhe von 4 Milliarden Franken. Nach seinen Äußerungen hatte sich der Aktienkurs erholt.

Bankchef Ulrich Körner sagte auf der Telefonkonferenz zu den Zahlen des Schlussquartals Anfang Februar, mehr als 85% der Abflüsse seien im Oktober und November erfolgt. Auf Basis dieser Angabe wären im Dezember, nach Lehmanns Äußerungen, noch bis zu 17 Milliarden Franken abgeflossen.

Credit Suisse rutschten um bis zu 9% auf 2,522 Franken ab. Einen so niedrigen Kurs hat es für die Anteilsscheine auch untertags noch nie gegeben. Gegen 16:18 Uhr handelten sie in Zürich immer noch 4% schwächer.

Körners Kampf gegen den Niedergang und für die Rückkehr in die Gewinnzone im nächsten Jahr hängt wesentlich von einem massiven Programm zur Rückgewinnung der Kundengelder ab. Außerdem trennt sich das Geldhaus von seiner volatilen Investmentbank, verkauft kapitalintensive Geschäftsbereiche und baut 9.000 Stellen ab.

Die Finma und die Credit Suisse lehnten eine Stellungnahme zu dem Bericht von Reuters ab.

“Wir denken, dass die Finma die Bank nicht weiter destabilisieren will, indem sie aggressiv gegen ihn vorgeht”, sagt Adam Terelak, ein Analyst bei Mediobanca. Viele Broker haben ihre Kursziele für die Credit Suisse auf Tiefststände gesenkt, nachdem die Bank erneut beträchtliche Verluste für das laufende Jahr angekündigt hatte.

Bei Marktmanipulation kann die Finma Sanktionen erteilen wie etwa Berufsverbote für bestimmte Branchen. Sie ist jedoch nicht befugt, Geldstrafen zu verhängen und kann auch keine Beweise beschlagnahmen oder Räumlichkeiten durchsuchen.

Überschrift des Artikels im Original:Credit Suisse Chairman’s Outflow Comments Probed, Reuters Says

--Mit Hilfe von Macarena Munoz Montijano.

(Neu: Kursreaktion)

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