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Credit Suisse verliert mit David Herro langjährigen Großaktionär

(Bloomberg) -- Harris Associates hat seinen gesamten Anteil an der Credit Suisse Group AG abgestoßen. Der kritische Finanzinvestor war rund zwei Jahrzehnte Aktionär des Schweizer Geldhauses. Die Geschäftsleitung setzt dieser Ausstieg weiter unter Druck.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Die Beteiligung wurde in den vergangenen drei bis vier Monaten veräußert, sagte David Herro, Chief Investment Officer für internationale Aktien bei Harris Associates, in einer E-Mail. Die Financial Times hatte zuvor über den Verkauf berichtet.

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Harris war jahrelang der größte Aktionär der Credit Suisse. Gegen Ende 2022 hatte der Investor seine 10%-Beteiligung halbiert. Die Aktie der Bank fiel in der vergangenen Woche auf ein Rekordtief, nachdem die Credit Suisse angesichts beispielloser Abflüsse im vergangenen Monat einen höheren Verlust ausgewiesen hatte als erwartet.

Am Montag fielen die Aktien in Zürich erneut um bis zu 2,8% auf 2,705 Franken, blieben aber über den Tiefstständen von vergangener Woche.

Die Aktien der Credit Suisse haben seit Sommer 2007 rund 95% ihres Wertes eingebüßt. Im europäischen Banksektor insgesamt begann Ende letzten Jahres indessen eine Rally, da die geldpolitische Straffung den Rentabilitätsausblick des Sektors aufhellte.

“Steigende Zinsen bedeuten, dass viele europäische Finanzwerte in die andere Richtung gehen”, zitierte die FT Herro. “Warum sollte man sich für etwas entscheiden, das Kapital verbrennt, wenn der Rest des Sektors es jetzt erwirtschaftet?”

Die Credit Suisse versucht mit allen Kräften, Kunden zurückzugewinnen und die Abwanderung von Spitzenbankern zu stoppen. Das Wealth Management, ein Eckpfeiler der neuen Strategie der Bank, hat unter beidem stark gelitten. Kunden zogen im vierten Quartal 110,5 Milliarden Franken ab, so viel wie nie zuvor.

“Wir sind unserem Plan voraus und haben klare strategische Ziele”, sagte ein Sprecher der Credit Suisse. “Wir konzentrieren uns voll und ganz auf die erfolgreiche Umsetzung unseres Plans und auf die Erreichung unserer Ziele.”

Herro kritisierte auch den Plan der Credit Suisse, ihre Investmentbank unter der Leitung von Michael Klein auszugliedern. Der Vorschlag sei “umständlich” und würde mehr Kapital verbrauchen, als Herro erwartet hatte, berichtete die FT.

Im August hatte Herro in einem Interview mit Bloomberg die Sanierung der Investmentbank angemahnt und Optionen wie Verkauf, Abspaltung oder Fusion in Betracht zu ziehen. Credit Suisse entschied sich letztlich für die Ausgliederung der Sparte unter der früheren Marke CS First Boston.

Harris Associates besitzt seit Anfang dieses Jahrhunderts Aktien der Credit Suisse und hat nach der Finanzkrise 2008 noch einmal nachgelegt. Während Herro die Bank zu Beginn ihrer Krise noch verteidigte, wurde seine Kritik an der Geschäftsleitung zuletzt immer lauter.

Die Saudi National Bank, eine Geschäftsbank, die von der Regierung des Golf-Königreichs kontrolliert wird, ist nun der größte Anteilseigner der Credit Suisse. Auch der Staatsfonds des Emirats Katar hat seinen Anteil im Zuge der Kapitalerhöhung in Höhe von 4 Milliarden Franken im Dezember erhöht.

Überschrift des Artikels im Original:Credit Suisse Loses One of Its Biggest Backers as Herro Sells

(Neu: Kursreaktion und durchgängig neue Details. Eine frühere Version korrigierte die Schreibweise des Namens in der Überschrift.)

©2023 Bloomberg L.P.