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Der Crash wird kommen….

… oder doch nicht? FundResearch zeigt die schwärzesten Vorhersagen – und ob sie sich bewahrheitet haben.

Haben sie die Aktiendepots Ihrer Kunden schon aufgelöst? Schließlich wird es am 7. Oktober zu einem weltweiten Börsencrash kommen. Und wenn nicht am 7. Oktober, dann doch am 17. Oktober. So prophezeien es zumindest Larry Edelson und Martin Armstrong. Die beiden US-Auguren machen die hohe Staatsverschuldung als Ursache aus, die zum Kollaps führen werde, ausgelöst durch eine mögliche Zinserhöhung der FED.

Das Prinzip ist immer gleich: Stelle Dich ganz nach links oder rechts in eine extreme Ecke – irgendwann wirst Du schon Recht bekommen. Wirtschaftliche Probleme gibt es schließlich immer. Ginge es nach den Kassandras der Börse, die von sich selbst oft behaupten, dass sie alle großen DAX-Einbrüche vorhergesagt hätten, müssten sich Anleger weltweit ständig vor der großen Krise wappnen.

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Bereits 2014 hätte es an den Börsen ordentlich krachen sollen. Damals machte die „Grafik des Untergangs“ die Runde, wie unter anderem „Die Welt“ berichtete. Der Chart zeigte Parallelen zwischen dem Crash von 1929 und der Entwicklung des Dow Jones bis 2014. Das Schockierende: Der Vergleich zeige, dass man 2014 am selben Punkt wie 1929 gestanden habe. Joshua Brown, Autor des Börsenbriefes „The Reformed Broker“ urteilte damals: „Solche falschen Parallelen können ihre eigenen Realitäten schaffen, indem sie Investoren zu falschen Entscheidungen drängen.“ Von einem bevorstehenden Crash in 2014/2015 war auch ein weiteres Börsen-Orakel überzeugt: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir in den nächsten zwölf Monaten einen Crash wie 1887 erleben. Und ich befürchte es wird sogar noch schlimmer“, unkte Marc Faber im Mai 2014. Auch 2012 war sich Faber sicher „Die FED zerstört die Welt“ und der Goldpreis werde steigen. Beide Vorhersagen haben sich nicht erfüllt.

In den Jahren 2010/2011 glaubte Albert Edwards, auch „Perma-Bär“ genannt, in einem Interview mit dem „Handelsblatt“, dass „China in einer Schuldenblase“ stecke und „Wachstumsraten von zehn Prozent bald die Vergangenheit“ seien. Null Prozent seien sogar möglich. „Einen größeren Schock für die Märkte kann ich mir kaum vorstellen“, resümierte er damals. Tatsächlich standen die Märkte in China dieses Jahr in den Negativschlagzeilen. Vorhergesagt hat Edwards das nicht.

Schon 2009 prognostizierte Roland Leuschel, dass sich das damalige DAX-Niveau halbieren werde. Eingetroffen ist auch diese Vorhersage nicht. Im selben Jahr warnte er zudem in seinem Buch „Die Inflationsfalle“ vor den Gefahren einer Hyperinflation. Derselben Meinung war auch Stefan Riße: „Die Inflation kommt“ heißt sein Buch, ebenfalls aus dem Jahr 2009. Noch lässt sie auf sich warten. Nach wie vor ist die EZB von ihrem Inflationsziel von zwei Prozent weit entfernt.

Max Otte war mit seinen Vorhersagen dagegen weitaus kreativer: 2012 mutmaßte er dass die Zahlenfolge auf der Rückseite der Euro-Scheine zeige, wo der Schein gedruckt worden sei. Sobald ein Land pleitegehe, würden die Scheine des betreffenden Landes wertlos. Anleger sollten diejenigen mit den Kennungen S, T, Y, V, P und M schnell weiter reichen, riet er damals auf dem Fachportal „Goldseiten.de“. Auch aktuell warnt Otte: „Das Endspiel hat begonnen“ schreibt er in „Börse-Online“.

Einen Sieben-Jahres-Zyklus erkennt der Charttechniker Robert Rethfeld. Am schwarzen Montag, den 24. August, schrieb er in seiner Kolumne: „Es lässt sich nicht leugnen, dass die Finanzmärkte in den Jahren 2008, 2001, (1994 mit Abstrichen) und 1987 erhebliche Bocksprünge vollzogen. Daraus ergibt sich ein Sieben-Jahres-Zyklus oder eben der Zyklus der Sabbatjahre.“ Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) aktuelle Sabbatjahr hätte am 25. September 2014 begonnen und würde am 13. September 2015 enden. Er ist sich daher sicher: „Tatsächlich könnten die Aktienmärkte um den 13. September herum – dieser Tag (Other OTC: TAGOF - Nachrichten) ist ein Sonntag – nochmals eine negative Phase haben. Zum Ende der Sabbatjahre 2001 und 2008 kam es so.“ Doch am 13. September zeigten sich die Märkte eher abwartend und blickten Richtung Amerika – dort sollte die FED am folgenden Donnerstag ihre Zinsentscheidung bekannt geben.

Auch so mancher Wissenschaftler und Wirtschaftsnobelpreisträger liegt mit seinen Vorhersagen gründlich daneben. Beispielsweise hielt Paul Krugman einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone 2012 für unvermeidlich und glaubte, dass selbige zu zerfallen drohe. Damit ist er sich in seiner Einstellung einig mit Alan Greenspan. Der Ex-Chef der amerikanischen Zentralbank FED glaubte 2011, dass der EURO zum Scheitern verurteilt sei. Auch Nobelpreisträger Robert Shiller glaube 2012 an eine Weltrezession und an das Ende des Euros.

Trotz ihrer Fehlprognosen, Crash-Propheten erfreuen sich oft großer Bekanntheit. Was macht sie so erfolgreich? In der „Welt“ urteilte Joachim Goldberg von Goldberg & Goldberg dazu: "Crash-Propheten sind in erster Linie mehr oder weniger charismatische Geschichtenerzähler, ob ihre Prognosen eintreffen oder nicht, ist da nicht so wichtig.“ Nach wie vor gilt daher wohl: Wenn man nur oft genug eine Krise hervorsagt, so wird man damit auch mal richtig liegen und dafür viel Aufmerksamkeit bekommen. Schließlich kracht es an den Börsen nicht zu selten.

(TL)