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Cowboy gegen Rassisten: Der neue "Lucky Luke"-Comic

Lucky Luke stellt sich im 99. Band seiner Comic-Reihe unter anderem gegen den Ku-Klux-Klan. Außerdem steht ihm erstmals eine schwarze Hauptfigur zur Seite.

Comic-Held Lucky Luke - hier auf einem Gebäude in Brüssel zu sehen. (Bild: Dursun Aydemir/Anadolu Agency via Getty Images)
Comic-Held Lucky Luke - hier auf einem Gebäude in Brüssel zu sehen. (Bild: Dursun Aydemir/Anadolu Agency via Getty Images)

Der Mann, der schneller zieht als sein Schatten: Die Abenteuer des Cowboys Lucky Luke und seines treuen Pferds Jolly Jumper gehören zu den großen Klassikern der Comic-Kultur. Bereits im Jahr 1946 hat der belgische Künstler Maurice de Bevere, er war unter dem Namen Morris bekannt, die erste Geschichte mit Lucky Luke gezeichnet. Seither sind in zahlreichen Verlagen und von weiteren Künstlern, Morris ist im Jahr 2001 gestorben, 98 Bände in deutscher Sprache erschienen.

Bass Reeves – ein ausgezeichneter Schütze

Diese Woche kommt der 99. Band in die Kiosks – und es ist ein besonderer: Erstmals steht dem Protagonisten eine schwarze Hauptfigur zur Seite, der afroamerikanische Marshall Bass Reeves.

Laut dem Online-Auftritt der Tagesschau handelte es sich bei Reeves um den ersten schwarzen Marshall westlich des Mississippis, der als einer der besten Schützen seiner Zeit in die Geschichte einging – es hat ihn also tatsächlich gegeben. Reeves stammte demnach von Sklaven ab, hat als Gesetzeshüter „mehrere Tausend Gangster verhaftet“.

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Der Autor des aktuellen Bandes, Julien Lucien Berjaut oder auch Jul, sagt im Gespräch mit der Tagesschau: „Zu seiner Zeit war er wirklich ein Mythos, eine Legende des Wilden Westens. Weil die amerikanische Geschichtsschreibung alle Schwarzen – alle, die nicht zur Hollywoodlegende passten – ausradiert hat, ist er aber nach und nach in Vergessenheit geraten.“

Wer kommt den Helden zu Hilfe?

Das soll mit dem aktuellen „Lucky Luke“-Band „Fackeln im Baumwollfeld“ nun korrigiert werden. Darin kann es der titelgebende Held kaum fassen: Eine Witwe und große Verehrerin, so steht es in der Zusammenfassung, hat ihm ausgedehnte Baumwollfelder im südlichen Louisiana vermacht. Ohne es zu wollen, ist Lucky Luke auf einmal Eigentümer einer riesigen Plantage und muss feststellen, dass seine Mitarbeiter*innen von den Gutsbesitzern der Umgebung terrorisiert werden. Zudem gerät der Cowboy selbst mit dem rassistischen Ku-Klux-Klan aneinander und kommt dabei in arge Bedrängnis, bis er letztlich, neben Bass Reeves, von unverhoffter Seite Unterstützung erhält.

Der Autor Jul hat lange nach einem relevanten Thema für den 99. Band gesucht – dass es nun um Rassismus geht und damit in die Zeit von „Black lives matter“ fällt, hat eigenen Angaben zufolge aber nichts mit den globalen Demonstrationen zu tun. Er sagt: „Dass dieses Album gerade jetzt erscheint, ist Zufall, kommt vielleicht aber einfach daher, dass Comicautoren und -zeichner aus der Aktualität schöpfen, sie schöpfen aus allem, was sie umringt."

Comics und das Problem mit Stereotypen

Comics gaben in jüngerer Vergangenheit immer wieder Anlass zu Auseinandersetzungen mit den Themen Rassismus und Stereotypisierung. Ein Beispiel dafür sind aktuelle Asterix-und-Obelix-Comics, die einen schwarzen Piraten noch immer mit dicken roten Lippen darstellen.

Dazu sagt der Comic-Herausgeber Volker Hamann im Gespräch mit der Tagesschau: „Stereotype im Comic haben in den vergangenen Jahren glücklicherweise nachgelassen und betreffen heutzutage vor allem Comic-Klassiker, die jenseits ihrer Problemzonen zum Großteil immer noch zeitlos und lesbar sind.“ Stereotype, ob rassistisch motiviert oder nicht, seien dabei auch dankbare Auslöser von Humor, der im Laufe der Jahre differenzierter wurde. Und da hätten Rassismus und Verunglimpfungen eben nichts mehr zu suchen.

Neue Ausgabe: Hard- und Softcover

„Fackeln im Baumwollfeld“ ist der dritte Band von Jul in Kooperation mit dem Künstler Achdé, dessen eigentlicher Name Hervé Darmenton ist. Er erscheint am 29. Oktober als Softcover und am 05. November als Hardcover im „Egmont Ehapa Media“-Verlag.

Im Video: So fing alles an: Lucky Luke und “Die Goldmine von Dick Digger”