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Coronakrise wird zur großen Chance für Podcast-Plattform Podimo

Nicolaus Berlin, Deutschlandchef des Start-ups, profitiert davon, dass die Leute wegen Corona nicht mehr ausgehen können. Sie hören dafür öfter Krimis.

Kein Drink in der Bar, kein Espresso im Café, kein Training im Fitnessstudio: Die Deutschen müssen in diesen Tagen zu Hause bleiben. Für Nicolaus Berlin mit seiner Podcast-App Podimo ist das eine gewaltige Chance. „Jeder Tag ist jetzt Sonntag“, sagt der Deutschlandchef des dänischen Start-ups. Das heißt: Die Leute haben Zeit, Neues auszuprobieren.

Und das tun sie auch. Anfang März sei Podimo auf 50 000 Nutzer gekommen, Anfang April dürften es doppelt so viele sein, schätzt der 29-Jährige. „Da eine unverkennbare Nachfrage nach Podcasts besteht, sind wir in den vergangenen Monaten sehr stark gewachsen“, so Berlin. „Besonders in der letzten Woche haben die Nutzerzahlen kräftig angezogen.“ Da viele andere Freizeitaktivitäten nun ausscheiden, könnte das Interesse kräftig steigen, glaubt der promovierte Wirtschaftswissenschaftler.

Über Podimo haben Nutzer Zugriff auf die unterschiedlichsten Podcasts. Algorithmen suchen die passenden Angebote. Gleichzeitig durchforsten zehn Mitarbeiter in der Deutschlandzentrale in Berlin das Netz nach attraktiven Sendungen.
In der Basisversion ist das Angebot kostenfrei.

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Geld verdient Podimo mit Premium-Mitgliedern, die jeweils fünf Euro pro Monat zahlen. Davon fließt ein Teil an die Podcaster. Die Abonnenten bekommen Zugang zu Podcasts von Podimo und Partnern, die nirgendwo anders zu hören sind. Derzeit seien das 20 Kanäle, Ende April sollen es mehr als 50 sein.

Branche boomt ohnehin

Podimo käme auch ohne Coronavirus zur richtigen Zeit. Denn die Deutschen nutzen immer mehr Podcasts. In einer Bitkom-Umfrage gab im vergangenen Jahr gut ein Viertel der Leute an, dass sie sich zumindest hin und wieder die Sendungen im Internet anhören. 2016 waren es lediglich 16 Prozent. In den USA schaltet schon jeder Dritte regelmäßig Podcasts an, in Südkorea sogar mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Marktbeobachter schätzen, dass hierzulande zwischen 6 000 und 8 000 Podcasts regelmäßig produziert werden.

Das sehen einige Start-ups als Chance. So hat der Ex-Vorstand von Pro Sieben Sat 1, Marcus Englert, jüngst Julep gegründet. Die Firma ist angetreten, um Podcasts zu vermarkten. „Sowohl von der Zeit als auch von der Idee her liegen wir genau richtig“, findet der 54-Jährige. Er will einen Marktplatz schaffen, auf dem Podcast-Anbieter und Werbetreibende zusammenkommen.

Das Geschäft mit Podcasts ist allerdings umkämpft. Globale Streamingplattformen wie Spotify werben um die Hörer, und auch große Medienkonzerne wie RTL und Pro Sieben Sat 1 drängen in das Wachstumsfeld.

Der Däne Morten Strunge hat Podimo im vergangenen Frühjahr gegründet. Risikokapitalgeber investierten sechs Millionen Euro in das Unternehmen. Im November ging Podimo in Deutschland an den Start – und sorgte erst einmal für Ärger unter passionierten Podcastern. Wer die App nutzen wollte, der musste sich registrieren. Das missfiel den Kreativen und wurde inzwischen geändert.

Am beliebtesten sei die Kategorie „True Crime“, also Krimis, die sich an tatsächlich verübten Verbrechen orientieren. Für viele Menschen sei das eine wunderbare Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen, sagt Nicolaus Berlin. Das ist momentan wohl wichtiger denn je.