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Corona-Infektion: Wie gefährlich ist eine Taxifahrt?

Zwei Personen aus fremden Haushalten auf engstem Raum: Während einer Taxifahrt, die oft unvermeidbar ist, können einige der gebotenen Schutzmaßnahmen nicht eingehalten werden. Wie groß ist das Risiko einer Infektion?

Wie groß ist die Chance für eine Infektion mit dem Coronavirus während einer Taxifahrt? Das kommt darauf an, wie viele und welche Fenster geöfnnet sind. Foto: Symbolbild / gettyimages / Cameris
Wie groß ist die Chance für eine Infektion mit dem Coronavirus während einer Taxifahrt? Das kommt darauf an, wie viele und welche Fenster geöfnnet sind. Foto: Symbolbild / gettyimages / Cameris

Derzeit verbreitet sich das neuartige Coronavirus vor allem im beruflichen Umfeld, in privaten Haushalten und im Zusammenhang mit Pflege- und Altenheimen. So steht es im aktuellen Situationsbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI). Zusätzlich aber finde noch eine „diffuse Ausbreitung“ statt, wo sich das Infektionsumfeld nicht ermitteln lasse.

Deshalb ist es laut RKI notwendig, dass sich die gesamte Bevölkerung konsequent an den Infektionsschutz hält: Abstand wahren, auf die Hygiene achten, Innenräume lüften, Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Doch es gibt Situationen, in denen können die meisten Maßnahmen nicht umgesetzt werden – während einer Taxifahrt beispielsweise.

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Wie groß ist das Infektionsrisiko im Taxi?

Zwar sind dann immer nur wenige Menschen gleichzeitig einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt, dennoch wird auf gewisse Zeit ein sehr enger Raum mit einer haushaltsfremden Person geteilt. Es ist also genau die Situation, vor der stets gewarnt wird.

Forscher der University of Massachusetts und der Brown University haben sich deshalb angeschaut, wie groß die Gefahr während einer Taxifahrt genau ist. Ihre Ergebnisse haben sie jetzt im Journal Science Advances veröffentlicht. Das Team, bestehend aus Physikern, Strömungsmechanikern und Medizinern, hat dazu das Mikroklima in einem Auto simuliert und geschaut, welche Einflussfaktoren die Infektionsgefahr vergrößern oder minimieren.

Also Modell diente den Forschern der Innenraum eines Toyota Prius, als Fahrgeschwindigkeit wählten sie 50 Meilen pro Stunde (80 Kilometer pro Stunde), den Fahrgast setzten sie schräg rechts hinter die Fahrer*innen-Position. Sie berücksichtigten die Lüftung, das Atemvolumen, die Barrieren der Masken und öffneten dann unterschiedlich viele Fenster während der Fahrt. Auf diese Weise untersuchten sie, wie sich die ausgeatmeten Aerosole der beiden Personen im Auto verhalten und wann eine Infektion mit dem Coronavirus wahrscheinlicher wird.

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Fahrer*in zu Fahrgast

Zunächst untersuchten die Forscher den Infektionsweg von vorne nach hinten: Sind alle Fenster geschlossen und ist nur die Lüftung angeschaltet, erreicht rund elf Prozent der ausgeatmeten Luft des Fahrers oder der Fahrerin den Fahrgast – durch die Maske. Was vor allem daran liegt, dass sich im Taxi mit der Zeit die Luft mit potenziell virusbelasteten Aerosolen füllt.

Das ändert sich, wenn ein oder mehrere Fenster geöffnet werden. Dabei ist die Konstellation der geöffneten Fenster ausschlaggebend für den Luftstrom. Sind alle Fenster geöffnet, erreicht beinahe keine ausgeatmete Luft der Fahrerin oder des Fahrers mehr den Fahrgast (rund 0,2 Prozent).

Öffnen aber beide nur ihr jeweiliges Fenster, entsteht ein Luftstrom direkt von der Fahrer*innen-Position zum Fahrgast. Besser geschützt ist der Fahrgast, wenn die gegenüberliegenden Fenster geöffnet werden. Dann entsteht sozusagen eine schräge Luftbarriere, die Atemluft des Fahrers oder der Fahrerin mit sich hinausträgt.

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Fahrgast zu Fahrer*in

Die Gefahr einer Infektion von der Rückbank nach vorne ist bei geschlossenen Fenstern etwas geringer: In dieser Konstellation erreichen rund acht Prozent der Atemluft des Fahrgastes den Fahrer oder die Fahrerin. Sind hingegen alle Fenster geöffnet, sind es rund zwei Prozent – weitaus mehr, als umgekehrt.

Zuletzt macht es fast keinen Unterschied, ob die Fenster komplett heruntergelassen sind oder nur halb geöffnet. Wenn sie allerdings nur einen Spalt breit geöffnet sind, sinkt der Luftaustausch rapide.

Auch wenn die Ergebnisse nicht allzu überraschend sind, können sie doch als Erinnerung dienen für die nächste Taxifahrt: Dann sollten trotz des winterlichen Wetters alle Fenster mindestens halb geöffnet sein, denn das ist für alle Insassen sicherer.

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