Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.137,65
    +276,85 (+1,55%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.008,17
    +71,32 (+1,44%)
     
  • Dow Jones 30

    38.515,63
    +275,65 (+0,72%)
     
  • Gold

    2.340,30
    -6,10 (-0,26%)
     
  • EUR/USD

    1,0709
    +0,0052 (+0,49%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.385,01
    +210,65 (+0,34%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.438,65
    +23,89 (+1,69%)
     
  • Öl (Brent)

    83,22
    +1,32 (+1,61%)
     
  • MDAX

    26.625,02
    +335,29 (+1,28%)
     
  • TecDAX

    3.286,91
    +69,96 (+2,17%)
     
  • SDAX

    14.259,71
    +206,46 (+1,47%)
     
  • Nikkei 225

    37.552,16
    +113,55 (+0,30%)
     
  • FTSE 100

    8.044,81
    +20,94 (+0,26%)
     
  • CAC 40

    8.105,78
    +65,42 (+0,81%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.720,24
    +268,93 (+1,74%)
     

Corona-Doppelmutante B.1.617 breitet sich in Indien enorm schnell aus – auch in Europa steigen die Zahlen

Eine neue Variante des Coronavirus sorgt in Indien für steigende Infektionsfälle. Seit Ende März verbreitet B.1.617 sich im Land – und scheint ihren Weg auch nach Europa zu finden. Diese Variante trägt gleich zwei Mutationen: E484Q und L452R. Beide wurden schon separat voneinander in anderen Corona-Varianten gefunden, wie zum Beispiel in den britischen oder südafrikanischen Varianten sowie den sich schnell ausbreitenden Varianten aus Kalifornien. Nun wurden die Mutationen zum erstmal zusammen in einer Variante entdeckt, nämlich in B.1.617.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Robert Koch-Institut (RKI) und andere Experten bewerten die Variante B.1.617 derzeit zurückhaltend, doch SPD-Gesundheitsfachmann Karl Lauterbach jedoch wittert Gefahr.

In Großbritannien haben sich bereits 205 Menschen mit B.1.617 infiziert. Für Gesundheitsexperten Lauterbach ist das „besorgniserregend“, wie er bei Twitter schreibt. „Für Deutschland bedeutet das besondere Gefahr, weil auch B117 über UK sehr schnell zu uns kam.“ Auch in Spanien, Irland, Italien und Frankreich wurde B.1.617 entdeckt.

RKI stuft Variante bisher nicht als „besorgniserregend“ ein

Eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts sagte der Deutschen Presse Agentur am Dienstag, dass die neue Variante unter Beobachtung stehe. Für die Einstufung als „besorgniserregend“ fehle jedoch „die entsprechende Evidenz“. Bisher seien erst acht Fälle der Linie B.1.617 in Deutschland gefunden worden – das sagte die Sprecherin am Dienstag.

WERBUNG

Allerdings: Die Website Pango Lineages veröffentlicht täglich die neuen Infektionszahlen der verschiedenen Virusvarianten. Die Website wird von Forschenden den Universitäten Edinburgh, Oxford, Cambridge und Sydney betrieben. Am Donnerstag wurde B.1.617 laut Pango Lineages in Deutschland bereits bei 69 Infizierten nachgewiesen – was bedeutet, dass sich innerhalb von zwei Tagen über 60 Menschen mit der Variante infizierten.

Die Übersicht von Pango Lineages, Stand 22. April 2021, 13 Uhr
Die Übersicht von Pango Lineages, Stand 22. April 2021, 13 Uhr

Auch bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht die neue Corona-Variante bisher nur unter Beobachtung. Als besorgniserregend gilt eine Variante erst, wenn bekannt ist, dass sie sich leichter ausbreitet, schwerere Krankheiten verursacht, dem Immunsystem entgeht, das klinische Erscheinungsbild verändert oder die Wirksamkeit der bekannten Instrumente verringert, erläuterte eine WHO-Sprecherin.

Indien meldet weltweit höchste Neuinfektionen an einem Tag

In Indien sind die Fallzahlen geradezu explodiert – innerhalb von 24 Stunden wurden 314 835 Corona-Fälle erfasst. B.1.617 dürfte einen großen Teil dazu beigesteuert haben. Die Gesundheitsversorgung in mehreren Teilen Indiens ist am Limit. Im ganzen Land versuchen Menschen verzweifelt, Krankenhausbetten, medizinischen Sauerstoff und Medikamente für ihre Verwandten zu finden.

Gesundheitsminister Harsh Vardhan kündigte am Mittwochabend an, dass die Zentralregierung dafür sorgen werde, dass besonders betroffene Gebieten, darunter auch die Hauptstadt Neu-Delhi und die Finanzmetropole Mumbai, mehr medizinischen Sauerstoff erhielten.

Neben der neuen Virusvariante B.1.617 könnte auch eine weitverbreitete Sorglosigkeit an den hohen Infektionszahlen schuld sein. Es gab lange Massenveranstaltungen für anstehende Regionalwahlen und religiöse Feste, bei denen Menschen keine Masken trugen und keinen Abstand hielten.

In Deutschland sind 21,6 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des RKI vom Donnerstag hervor (Stand: 22.4., 8.00 Uhr). Nun muss weiter untersucht werden, ob die Impfungen auch gegen B.1.617 wirksam sind.

mit Material von dpa