Corona-Depot baut Gewinne aus
Das Aktiendepot, das dem Corona-Ausverkauf trotzen soll, legte Donnerstag weiter zu. Allerdings war ein großer Krisengewinner diesmal bei den Verlierern dabei.
Der Handelstag an der Börse endete versöhnlich. Nach Eröffnung der US-Märkte drehte der deutsche Aktienindex Dax nach anfänglichen Verlusten noch leicht ins Plus. Zum Handelsende stand er zwei Prozent höher als am Tag zuvor.
Von dieser allgemeinen Aufwärtsbewegung profitierte auch das von der WirtschaftsWoche zusammengestellte Coronakrisen-Portfolio. Es stieg am Donnerstag um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vortag. Das ist etwas weniger als der Dax und nur etwa halb so viel wie der Weltaktienindex MSCI World. Dass ein Depot, das auf Krise ausgelegt ist, bei der Erholung etwas weniger stark steigt, ist jedoch normal. Seit Freitag, als das Depot startete, sieht der Vergleich noch immer gut aus. Im Corona-Depot steht ein Plus von zwei Prozent, während der Weltaktienindex nun drei Prozent im Minus liegt.
Was lief gut?
Besonders hohe Kursgewinne verzeichnete die Aktie von Spotify, die fast wieder auf Vor-Corona-Niveau notiert. Der Musikstreamingdienst setzt auf Audioformate, um mit seiner gewaltigen Nutzerbasis endlich mehr zu verdienen. Bisher schreiben die Schweden Verluste, auch wegen der hohen Lizenzgebühren an Musiklabels. Das, was aktuell am wichtigsten ist, nämlich Bargeld, aber hat der Konzern reichlich – und erwirtschaftet auch neues; die Verluste entstehen durch aktienbasierte Mitarbeitervergütung. Sie belastet den Gewinn, aber nicht die Liquidität. Die Aktie bleibt im Depot.
Was lief schlecht?
Der Tagesverlierer ist diesmal der große Gewinner der Vortage. Die Aktie von Drägerwerk beendete den Handelstag zweistellig im Minus. Das zieht das Depot kräftig nach unten, denn der Lübecker Gesundheitsausrüster ist nach den starken Kursgewinnen der vergangenen Tage die schwerste Position im Depot. Dass es heute mal zweistellig abwärts ging, ist zwar für die Rendite schädlich, aber nachvollzieh- und verschmerzbar. Denn Aktien mit Gewinnen sind in diesen Tagen rar. Dass Anleger sie schnell eintüten und gut gelaufene Aktien entsprechend schnell mal wieder abstoßen, kommt nicht überraschend. Wir sehen in dieser kurzfristigen Kurskorrektur keinen Grund, die Aktie aus dem Depot zu werfen.
So sieht das Portfolio aktuell im Detail aus:
Name | Bestand | Einstandskurs | aktueller Kurs | Differenz | Bestand |
Draegerwerk | 29 | 51,20 | 67,00 | 30,9% | 1.943,00 |
Euronext | 22 | 68,00 | 54,55 | -19,8% | 1.200,10 |
Gilead Sciences | 24 | 63,50 | 77,92 | 22,7% | 1.870,08 |
LEG Immobilien | 15 | 97,46 | 81,50 | -16,4% | 1.222,50 |
Nasdaq Inc. | 18 | 83,68 | 82,04 | -2,0% | 1.476,72 |
Sanofi | 20 | 76,58 | 75,17 | -1,8% | 1.503,40 |
Spotify | 14 | 110,00 | 127,10 | 15,5% | 1.779,40 |
Swiss Prime Site | 17 | 91,55 | 95,45 | 4,3% | 1.622,65 |
Take Two | 15 | 99,42 | 98,55 | -0,9% | 1.478,25 |
Teamviewer | 56 | 27,00 | 29,56 | 9,5% | 1.655,36 |
UnitedHealth | 6 | 232,65 | 197,02 | -15,3% | 1.182,12 |
Vonovia | 34 | 43,99 | 41,22 | -6,3% | 1.401,48 |
Summe | 18.335,06 | ||||
Veränderung seit Einstand in Euro | 339,31 | ||||
Veränderung seit Einstand in Prozent | 1,9% | ||||
zum Vergleich: MSCI World (Euro) | -2,9% |