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Commerzialbank Mattersburg: Kunden sollen Ersatzkonto bekommen

550.000 Sparer bangen nach dem Bilanz-Skandal um die österreichische Commerzialbank Mattersburg um ihre Einlagen. Bankgeschäfte können sie wohl bald wieder tätigen.

Im Bilanz-Skandal um die österreichische Commerzialbank Mattersburg hat sich die politische Spitze des Bundeslands Burgenland um Beruhigung der Sparer bemüht. Binnen zwei Wochen sollten alle Betroffenen ein Ersatzkonto bei anderen Geldinstituten mit einem Dispositionsrahmen von bis zu 1000 Euro eröffnen können, sagte Ministerpräsident Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Montag. Zahlreichen Sparern, Firmen und Gemeinden droht der Verlust zumindest eines Teils ihrer Guthaben, nachdem der Bank vergangene Woche der Geschäftsbetrieb untersagt worden war.

Das Land werde für Firmenkredite bis zu einem Betrag von 100 000 Euro für 80 Prozent der Summe bürgen. Zugleich schloss Doskozil ein Auffangen der Privatbank durch die öffentliche Hand aus. Das sei dem Steuerzahler nicht zuzumuten. Doskozil forderte scharfe rechtliche Konsequenzen. „Das ist eine Riesensauerei, was da passiert ist.“

Bei der Bank besteht der Verdacht einer umfassenden Fälschung der Bilanzsumme. Es könnten bis zu 500 Millionen Euro fehlen, berichtete jüngst die Zeitung „Kurier“ unter Hinweis auf erste Erkenntnisse der Finanzmarktaufsicht (FMA). Die FMA hatte vergangene Woche der Bank die Fortführung des Geschäftsbetriebes untersagt. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft sowie das burgenländische Landeskriminalamt (LKA) ermitteln.

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Der Bankchef hat über seinen Anwalt sein Bedauern ausgedrückt. „Die Enttäuschung und Fassungslosigkeit über ihn selbst ist es, die es ihm unmöglich macht, dafür eine Erklärung zu finden“, hieß es. Als Vorstandsvorsitzender der Bank übernehme er die volle Verantwortung.

Nach Angaben des österreichischen Finanzministers Gernot Blümel (ÖVP) vom Montag wurden alle in der Finanzverwaltung gespeicherten Bankverbindungen der Bank gelöscht, um mögliche Fehlauszahlungen auf die eingefrorenen Konten zu vermeiden. Insgesamt rechnet der Chef der Einlagensicherung, Harald Podoschek, damit, dass rund 450 Millionen Euro an die schätzungsweise 550.000 Sparer ausbezahlt werden.