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Commerzbank mit neuen Personalsorgen

Vetter, früher Chef der Landesbank Baden-Württemberg, war erst im August 2020 an die Spitze des Commerzbank-Aufsichtsrats gerückt.
Vetter, früher Chef der Landesbank Baden-Württemberg, war erst im August 2020 an die Spitze des Commerzbank-Aufsichtsrats gerückt.

Erst im vergangenen Sommer hatte die Commerzbank ihre Führungskrise hinter sich gelassen und Manager für die Aufsichtsrats- und Vorstandsspitze gefunden. Nun braucht sie an entscheidender Stelle wieder Ersatz.

Frankfurt/Main (dpa) - Die Commerzbank muss sich nach wenigen Monaten schon wieder einen neuen Aufsichtsratschef suchen.

Der amtierende Vorsitzende Hans-Jörg Vetter lege sein Mandat im Kontrollgremium aus gesundheitlichen Gründen unverzüglich nieder, teilte das Geldhaus überraschend am Dienstag in Frankfurt mit.

Bis zur Wahl eines Nachfolgers werde Vetters Stellvertreter und Konzernbetriebsratschef Uwe Tschäge den Aufsichtsrat führen, hieß es in einer knappen Mitteilung. Weitere Angaben machte das Institut nicht.

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Vetter, früher Chef der Landesbank Baden-Württemberg, war erst im August 2020 an die Spitze des Commerzbank-Aufsichtsrats gerückt. Zuvor hatten sein Vorgänger Stefan Schmittmann und der damalige Vorstandschef Martin Zielke nach harscher Kritik von Großaktionär Cerberus überraschend ihre Rücktritte bekanntgegeben. Damit war der MDax-Konzern in eine Führungskrise gestürzt, der dringend nötige Konzernumbau verzögerte sich. Der neue Vorstandschef Manfred Knof führt die Commerzbank seit dem 1. Januar.

Der 68-jährige Vetter sollte gemeinsam mit dem früheren Deutsch-Banker Knof den Konzernumbau des renditeschwachen Geldhauses vorantreiben. Vetter hat sich in seiner Zeit an der Spitze der Landesbank Baden-Württemberg und der Bankgesellschaft Berlin einen Ruf als Sanierer erworben. Der Manager galt als Wunschkandidat des Bundes, des größten Einzelaktionärs der Commerzbank seit der Rettung in der globalen Finanzkrise 2009. Mit der Entscheidung setzte sich der Bund gegen Finanzinvestor Cerberus durch, der große Vorbehalte gegen Vetter gehabt hatte.

Im Februar hatte Vorstandschef Knof bei der Sanierung schon mächtig aufs Tempo gedrückt. So beschloss die Commerzbank einen harten Sparkurs, mit dem die Kosten von rund 6,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr bis 2024 um 1,4 Milliarden Euro sinken sollen. Nach einem Milliardenverlust 2020 peilt das Frankfurter Institut zumindest im Tagesgeschäft schon dieses Jahr wieder schwarze Zahlen an.

Gemäß der neuen Strategie soll die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern bis Ende 2024 von zuletzt knapp 40.000 auf 32.000 fallen. Betriebsbedingte Kündigungen will die Bank dabei so weit wie möglich vermeiden, wollte sie aber auch nicht ganz ausschließen. Das Filialnetz wird zudem auf 450 Standorte fast halbiert.

Vergangenes Jahr hatte die Commerzbank einen Verlust von 2,9 Milliarden Euro geschrieben - der höchste Fehlbetrag seit der Finanzkrise 2009 mit damals mehr als 4,5 Milliarden Euro Verlust. Eine Prognose, wann das Geldhaus wieder einen Netto-Gewinn erzielen wird, wagte das Management nicht. Nun muss sich die Bank mitten im Umbau mit der Suche nach einem Nachfolger für Vetter beschäftigen.