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Comdirect verärgert Kunden mit IT-Panne an turbulentem Handelstag

Viele Nutzer konnten sich am Dienstagvormittag nicht bei Comdirect einloggen, als der Leitindex Dax auf Talfahrt ging. Die Wut der Betroffenen ist groß.

„Was nützt ein Onlinebroker, wenn er nicht funktioniert, wenn was los ist“, kritisierte ein Kunde auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Foto: dpa
„Was nützt ein Onlinebroker, wenn er nicht funktioniert, wenn was los ist“, kritisierte ein Kunde auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Foto: dpa

Die schlechten Nachrichten für die Kunden der Onlinebank Comdirect reißen nicht ab. Vergangene Woche kündigte der Mutterkonzern Commerzbank an, für einige bisher kostenlose Dienstleistungen künftig Geld zu verlangen. Am Dienstagvormittag konnten sich viele Comdirect-Kunden dann wegen einer IT-Panne nicht einloggen.

Auf dem Bildschirm erschienen stattdessen eine Regenwolke und das Wort „Funktionsstörung“. Problematisch war dies vor allem deshalb, weil der deutsche Leitindex Dax nach einem stabilen Handelsstart just zu dieser Zeit deutlich ins Minus rutschte. Viele Comdirect-Kunden wollten deshalb aktiv werden – konnten es wegen der Panne aber nicht.

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„Was nützt ein Onlinebroker, wenn er nicht funktioniert, wenn was los ist?“, kritisierte ein Kunde auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Auf Facebook schrieb eine Nutzerin: „Depotkunden verlieren gerade Tausende Euro wegen Eurer Funktionsstörung sowohl im Web als auch bei der App. Unfassbar und unverantwortlich.“

Comdirect entschuldigte sich „für die Unannehmlichkeiten“. Wegen technischer Probleme sei bei einigen Kunden von etwa 10.30 Uhr bis 11.30 Uhr kein Login ins Onlinebanking und die Comdirect-App möglich gewesen, erklärte ein Sprecher.

„Die Störung steht im Zusammenhang mit einer Produktionseinspielung und ist inzwischen behoben.“ Die Trading-App und die Handelsplattform „Pro Trader“ für besonders aktive Privatanleger seien nicht betroffen gewesen.

„Wir kosten ab jetzt Geld, aber funktionieren nicht“

Viele Kunden sind trotzdem sauer. „Wir kosten ab jetzt Geld, aber funktionieren nicht“, könne das neue Motto von Comdirect sein, spottete eine Nutzerin auf Facebook. Eine andere verlangte eine Kompensation für erlittene Verluste infolge der Panne.

Der Comdirect-Sprecher erklärte, betroffene Kunden sollten sich in solchen Fällen an das Reklamationsmanagement des Instituts wenden. „Die Kolleginnen und Kollegen prüfen dann den jeweiligen Sachverhalt.“

Comdirect ist im vergangenen Jahr von der Commerzbank komplett geschluckt worden. Vor ihrer Verschmelzung hatte die Onlinebank aus Quickborn rund drei Millionen Nutzer. Die Zahl der Girokonten lag Mitte 2020 bei 1,75 Millionen.

Auch in der Vergangenheit gab es bei Comdirect und Commerzbank immer wieder Pannen. Im Sommer 2019 ereigneten sich sogar zwei größere Störfälle innerhalb eines Monats.

Einmal konnten Kunden mit ihrer Girocard am Automaten kein Geld abheben, ein anderes Mal wurden zahlreiche Überweisungen, Daueraufträge und Lastschriften nicht verarbeitet. Bei eingehenden Zahlungen mussten Kunden deshalb zum Teil auf den Absender zugehen und diesen bitten, die Zahlung erneut in Auftrag zu geben.

Auch andere Geldhäuser sorgen regelmäßig mit Pannen für Schlagezeilen. Zahlreiche Genossenschaftsbanken kämpften Ende Januar über mehrere Stunden mit einer IT-Störung, die unter anderem das Online- und Mobile-Banking betraf. Ausfälle gab es laut dem IT-Dienstleister Fiducia GAD bei rund 300 Volks- und Raiffeisenbanken im Norden Deutschlands.

Es habe eine Störung an einer Netzwerkkomponente gegeben, erklärte Fiducia GAD. Der Fehler sei nach wenigen Stunden behoben worden. Der Branchendienst „Platow Brief“ hatte zunächst darüber berichtet. Bundesweit gibt es gut 800 Genossenschaftsbanken, deren IT-Dienstleister bis auf wenige Ausnahmen Fiducia GAD ist.