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Comdirect schluckt Onlinebroker Onvista

Die Marktanteile unter den Onlinebrokern sind hart umkämpft. Nun reißt sich die Commerzbank-Tochter Comdirect den Konkurrenten Onvista unter den Nagel. Doch ein wichtiges Detail wollen beide Firmen lieber nicht verraten.

„Comdirect ist eine Wachstumsfirma“, sagte Arno Walter . Nun lässt der Chef der Onlinebank den Worten auch Taten folgen: Am Freitag gab die Comdirect bekannt, dass sie den Onlinebroker Onvista übernimmt. Onvista ist in Deutschland vor allem dank seines gleichnamigen Webportals bekannt.

Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Dem Handelsblatt sagte Walter am Freitagnachmittag, die Comdirect stemme die Transaktion aus Eigenmitteln – es sei kein weiteres Kapital nötig. Die Aufsichtsbehörden müssen die Übernahme erst noch genehmigen.

Onvista ist eine Tochterfirma der französischen Direktbank Boursorama, die wiederum der französischen Großbank Société Générale gehört. „Wir wollen unser Wertpapiergeschäft ausbauen und die erste Adresse für das Sparen, Anlegen und Handeln mit Wertpapieren werden, und mit dieser Übernahme kommen wir diesem Ziel ein Stück näher“, erklärte Walter dem Handelsblatt. Durch den Deal stärke man die Position als Marktführer im so genannten Brokerage-Geschäft.

Online-Broker wie Onvista oder Comdirect richten sich an Kunden, die keine Filiale brauchen und ihre Geschäfte Online oder per Telefon abwickeln, auch beim Wertpapierhandel. Onvista hat rund 90.000 Kunden und verwaltet rund 2,1 Milliarden Euro – und ist damit sehr viel kleiner als die Comdirect. Die Privatbank zählt rund drei Millionen Kunden mit einem betreuten Vermögen von rund 70 Milliarden Euro. Die Direktbank, die rund 1300 Mitarbeiter beschäftigt, gehört mehrheitlich der Commerzbank. Deren Vorstandschef Martin Zielke will bis zum Jahr 2020 rund zwei Millionen neuer Kunden bei dem Konzern begrüßen. Dazu soll auch die Comdirect ihren Beitrag leisten, indem sie ihr Geschäft ausbaut.

Die Online-Broker verdienen vor allem an Provisionen: Je mehr die Kunden handeln, desto mehr bleibt in der Kasse hängen. Entsprechend hart sind die Marktanteile in der Branche umkämpft. Allerdings bekommen die Anbieter derzeit auch Gegenwind aus der Aufsicht zu spüren: Am Donnerstag hat die Finanzaufsicht Bafin angekündigt, dass sie den Handel mit spekulativen Differenzkontrakten, so genannten CFD, einschränken will. Sowohl die Comdirect als auch Onvista mischen im Geschäft mit den Differenzkontrakten mit. „Wir müssen erst einmal schauen, wie genau die Regeln der Bafin aussehen“, sagte Walter.