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Chronist: Der Kreuzberg-Erklärer

Berlin. Ihr Demonstrationsumzug ging rund um das Kottbusser Tor. In der ersten Reihe trugen die Sechstklässler ein Transparent: „Wir sind der Kotti“. Die Hausgemeinschaft, aus der sie kamen, warb mit dem Slogan „Wir sind Kreuzberg“. Solch starkes Lokal-Bekenntnis bei der Schülerdemonstration im Oktober 2019 findet Jürgen Enkemann verblüffend – und typisch für die Bewohner. „Nie würde man auf Demos ein Schild sehen: ‘Wir sind Steglitz’, oder ‘Wir sind Pankow’ – das hat man nur in Kreuzberg“, sagt der 82-Jährige. In seinem aktuellen Buch „Kreuzberg – Das andere Berlin“, geht der Publizist, langjährige Universitätsdozent in Potsdam, Chronist, einstige Bezirksverordnete für die Alternative Liste und Herausgeber der Kiezzeitschrift „Kreuzberger Horn“ der Frage nach, warum sich Stadtteil und Bewohner derart abheben vom Rest der Stadt.

Kämpferisch, schrill, innovativ, multikulturell: Kreuzberg.<span class="copyright">vbb</span>
Kämpferisch, schrill, innovativ, multikulturell: Kreuzberg.vbb

Es sei ein Ort der Merkwürdigkeiten, der Widersprüche, sagt Enkemann. Das zeige schon die Entstehung. „Heute identifizieren sich Bewohner bis hin zu den Schülern ganz außerordentlich mit dem Bezirk. Dabei war er bei seiner Gründung 1920 so zusammengeflickt wie kein anderer“, sagt Enkemann. Die sieben aneinandergefügten Stadtteile hießen etwa Luisenstadt, Tempelhofer Vorstadt, Friedrichsberg und Kolonie Boxhagen. „Diese Konstruktion hatte nicht einmal einen dörflichen Kern wie anderswo in der Stadt.“ Weiteres Paradox: Der heute international als antiautoritär bekannte Bezirk ist benannt nach dem Abbild des Kriegsordens auf der Spitze von Schinkels Nationaldenkm...

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