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Chris Cleverly von Kamari im Interview: Tanzania – das neue El Salvador?

Chris Cleverly ist der CEO of Kamari und der Gründer der Made In Africa Foundation. BeInCrypto hat mit ihm über Kamari und KamPay gesprochen. Kamari soll eine wichtige Kryptowährung für den afrikanischen Kontinent werden.

Und für Kamari gibt es gute Gründe sich an Afrika zu orientieren. Auf der Webseite von Kamari lesen wir:

„Afrika ist eine der größten Wachstumsregionen der Welt. In den kommenden Jahrzehnten, wenn sich die Bevölkerung Afrikas auf zwei Milliarden Menschen verdoppelt, wird vorausgesagt, dass sein BIP von heute 2 Billionen Dollar auf heute 29 Billionen Dollar bis 2050 steigen wird. Die Bedingungen für Wachstum und Disruption sind enorm.“

Die überwiegend junge Bevölkerung hat einfachen Zugang zum Mobilfunkmarkt, rund drei Viertel der Bevölkerung nutzen Smartphones – und viel mehr braucht es zur Nutzung von Kryptowährungen nicht. Gleichzeitig gibt es laut Kamari rund 350 Millionen Erwachsene ohne Bankverbindung. Des Weiteren gibt es auf dem afrikanischen Kontinent rund 54 verschiedene Währungen:

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„54 verschiedene Währungen, einige mit hoher Inflation und von instabilen Regierungen unterstützt.“

Die Vision Kamaris

Die Idee zu Kamari entstand bei einem Besuch einer Blockchain-Konferenz Ende 2017, berichtet Chris Cleverly:

„Das KamPay-Team hat starke Verbindungen zu Afrika und eine bestehende Leidenschaft für die Entwicklung von Lösungen zur Selbsthilfe. Wir waren vom populistischen Ethos der Blockchain angezogen und erkannten ihr Potenzial, die Reichweite von Mikrofinanz zu erweitern und der Bevölkerung ohne Bankzugang in Afrika zu helfen.“

Das Projekt startete im Jahr 2018 und konzentriert sich seitdem darauf einen einfachen Zugang zur Banklösung zu bieten. Nutzer können über eine einzige Wallet agieren und mit dieser Kryptowährungen verleihen, kaufen und verkaufen nutzen. Ferner können die Kamari Spieler mit der Wallet an Lotterien teilnehmen:

„Wir haben den Kamari-Token ursprünglich auf der Ethereum-Blockchain ausgegeben. Da wir uns auch auf ein hohes Volumen an Mikrozahlungen vorbereiten, war es schwierig, die Pläne zum ERC20-Standard voranzutreiben. Angesichts der Transaktionskosten war der Zeitpunkt für Kamari richtig, auf die gebührenarme Alternative Binance Smart Chain (BSC) umzusteigen und mit der Einführung eines neuen Tokens, KAMPAY, fortzufahren.“

Ein Bild von BeInCrypto.com
Ein Bild von BeInCrypto.com

Finanzielle Inklusion

Ähnlich wie Cardano in Afrika, plant auch Kamari die finanzielle Inklusion in Afrika voranzutreiben.

„KamPay zielt darauf ab, das Tor zur finanziellen Inklusion zu sein, Sprachfunktionen, Fiat zu Krypto (in lokalen Währungen) bereitzustellen, diese Funktionen und die Tokenisierung von Währungen zu unterstützen. Das KamPay-Team führt Pilotprogramme in Simbabwe und Kamerun durch, bevor es weiter ausgebaut wird.“

Allerdings stößt Kamari mit KamPay auf dem afrikanischen Kontinent auch auf Hindernisse. Chris Cleverly erklärt, dass vor allem unerschwingliche Gebühren für die Nutzung beliebter dApps ein Problem sind:

„Durch den DeFi-Sommer und den folgenden Bullenmarkt waren viele gezwungen, außen vor zu bleiben, einfach weil eine 50-Dollar-Transaktion für sie wirtschaftlich nicht rentabel war. Darüber hinaus gibt es eine begrenzte Anzahl von Übergängen zwischen Fiat und Krypto, mangelnde Finanz- und Kryptokompetenz, regulatorische Unsicherheit und in einigen Fällen Konnektivitätsprobleme, die die Teilnahme an der dezentralisierten Wirtschaft beeinträchtigen.“

Aber Kamari rechnet fest damit, dass das Projekt KamPay große Vorteile für die afrikanische Gesellschaft bereithält.

Geld sparen in neuen Dimensionen

Chris Clevery erzählt, dass Angestellte mit einem Mindestverdienst wahrscheinlich nicht über das notwendige Einkommen verfügen, um Geld zu sparen oder Kredite zurückzuzahlen. So entgeht vielen Menschen die Chance in Finanzprodukte zu investieren.

„Ein einfacher Zugang ist also nicht wirklich wichtig. Vielmehr ist die Einkommensgenerierung. Die Antwort ist nicht mehr FinTech. Was wir brauchen, sind grundlegende Verbesserungen, die es ermöglichen, einen skalierbaren sozialen Wert zu erschließen, und das bietet KamPay langfristig. Zugang zu Kapital plus mehr Optionen, gleichbedeutend mit sozialer Innovation.“

Und um dieses Ziel in die Tat umzusetzen, arbeitet Kamari eng mit afrikanischen Regierungen zusammen.

„Als Teil unserer Strategie, KamPay schnell in die Hände der Benutzer zu bringen, haben wir Beziehungen zu sieben nationalen Lotteriebehörden in verschiedenen afrikanischen Ländern aufgebaut. Darüber hinaus haben wir zahlreiche Berater mit Regierungskontakten, Verbindungen, die wir in Zukunft weiter ausbauen wollen. Im Allgemeinen haben afrikanische Regierungen jedoch eine wechselhafte Beziehung zu Krypto. Einige scheinen darauf abzuzielen, Krypto zu verbieten. Andere wollen dem Beispiel El Salvadors folgen. Wenn es also um die Zusammenarbeit der Regierung mit KamPay geht, ist dies eine Einzelfallbasis.“

Fraglich ist ob, Krypto den US-Dollar oder das zentralisierte Geld im Allgemeinen in der afrikanischen Wirtschaft ersetzen wird:

„Das ist die Milliardenfrage. Niemand weiß es genau, aber ich gehe davon aus, dass dezentrale Systeme langfristig gewinnen werden. Dies liegt daran, dass viele afrikanische Länder weniger im Status quo verankert sind als große Global Player wie die USA oder China. Und tatsächlich können einige von ihnen einen erheblichen Aufwärtstrend erfahren, indem sie Krypto annehmen, anstatt zu bekämpfen. Zum Beispiel hat die Präsidentin von Tansania kürzlich die Zentralbanker ihres Landes ermutigt, dem Beispiel El Salvadors zu folgen, und ich wäre nicht überrascht, wenn mehr davon in Zukunft erwartet werden.“

Danke, Chris!

Der Beitrag Chris Cleverly von Kamari im Interview: Tanzania – das neue El Salvador? erschien zuerst auf BeInCrypto.