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Chinesisches Gesundheitssystem: Qualität ist nicht mit Europa vergleichbar

Aus den schlechten Erfahrungen während der Sars-Krise hat China gelernt und die Gesundheitsversorgung verbessert. Im weltweiten Vergleich liegt sie aber noch zurück.

Die starke Ausbreitung des neuen Coronavirus wirft ein Schlaglicht auf das chinesische Gesundheitssystem. Wie gut ist die Gesundheitsversorgung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt?

China hat aufgrund seiner Größe zweifellos eine besondere Rolle bei der Bekämpfung und Prävention von Viruserkrankungen. Auch die Sars-Pandemie, die fast 800 Menschen das Leben kostete, hatte in China ihren Ursprung. „Bei einer Bevölkerung von fast 1,4 Milliarden Menschen und 50 Prozent des weltweiten Viehbestands stellt Chinas Ökologie ein Risiko für aufkommende, wiederauftretende und neuartige Krankheiten dar, die China, die USA und den Rest der Welt bedrohen könnten“, schreibt das US-Zentrum für Seuchenbekämpfung und Prävention (CDC) in einer Länderanalyse.

Aus den schlechten Erfahrungen während der Sars-Krise hat die Regierung gelernt und sowohl die Gesundheitsversorgung als auch die Seuchenprävention verbessert. Die Zentralregierung startete eine Reform des Gesundheitssystems, die eine bessere Versorgung der Bevölkerung ermöglichen sollte – und damit auch eine schnellere Eindämmung neuer Viruserkrankungen.

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Heute haben fast alle Menschen in China eine Krankenversicherung. Auch die Qualität der Gesundheitsversorgung hat sich laut Experten insgesamt deutlich verbessert. Ablesbar ist das zum Beispiel an der Lebenserwartung bei der Geburt, die von 2009 bis 2019 um mehr als 30 Jahre gestiegen ist.

Dennoch ist die Qualität der Gesundheitsversorgung laut Studien nicht mit der in Europa vergleichbar, das zeigt etwa der sogenannte HAQ-Index (Healthcare Access and Quality Index), der die Qualität und den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen weltweit misst. Demnach hat sich China seit 1990 zwar von rund 38 auf über 54 Punkte verbessert. Damit ist die Volksrepublik jedoch noch weit entfernt etwa von Deutschland, wo der Index bei über 90 liegt (von maximal 100 Punkten).

Hausarztprinzip in China nicht verbreitet

Laut den neuesten Daten der Weltbank gibt China immer mehr Geld für die Gesundheitsversorgung aus. Im Vergleich zu Industrienationen ist es jedoch verhältnismäßig wenig. So flossen in den Bereich im Jahr 2016 rund fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts, auf demselben Niveau liegt Rumänien. In Deutschland waren es mit über elf Prozent mehr als doppelt so viel, die USA geben sogar rund 17 Prozent für Gesundheitsversorgung aus.

Das Hausarztprinzip wie in Deutschland ist in China nicht verbreitet. Wer zum Arzt geht, geht gleich ins Krankenhaus. Dabei gibt es jedoch große Qualitätsunterschiede je nach Hospital. So kritisieren Experten, dass die Versorgung auf dem Land generell schlechter als in großen Städten wie Peking, Schanghai oder Wuhan ist. Auch das Personal ist auf dem Land nicht so gut ausgebildet wie in den Metropolen.

Derzeit wird in China auch an einem Impfstoff für den neuen Coronavirus gearbeitet. Bei der Entwicklung von Medikamenten spielte das Land jedoch bislang keine große Rolle. In den vergangenen Jahren büßten chinesische Impfstoffhersteller durch diverse Skandale viel Vertrauen ein. Sie hatten etwa Hundertausende Dosen minderwertigen Impfstoffs verkauft.