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Chinesischer Staatssender nimmt britische Fußballspiele aus dem Hauptprogramm

Der Schritt kommt inmitten der sich verschlechternden Beziehungen zwischen Peking und London. Beobachter vermuten ein politisches Foul.

Es wirkt wie eine kleine Programmänderung, doch es geht um große Politik: Der chinesische Staatssender CCTV hat am Donnerstag Spiele der britischen Fußball-Premier-League aus seinem Hauptprogramm genommen.

Die Spiele wurden vom Sender CCTV-5 auf den Sender CCTV-5+ verschoben. Und damit auf einen schlechteren Sendeplatz, denn dieser Kanal wird von weniger Menschen geschaut.

Die Verschiebung erfolgt inmitten einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen Großbritannien und China. Die britische Regierung hatte jüngst den Ausschluss des chinesischen IT-Konzerns Huawei vom Ausbau des superschnellen Mobilfunkstandards 5G in Großbritannien beschlossen, was in Peking auf heftige Kritik gestoßen war. London verurteilt seinerseits das international heftig kritisierte Vorgehen der chinesischen Regierung in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong.

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Chinesische Staatssender hatten bereits in der Vergangenheit Sportübertragungen als Reaktion auf Äußerungen von Spielern abgesagt. Im Dezember war der deutsche Fußballprofi Mesut Özil wegen kritischer Bemerkungen zum menschenrechtswidrigen Umgang der chinesischen Regierung mit der muslimischen Volksgruppe der Uiguren heftig unter Beschuss geraten.

CCTV strich daraufhin die Übertragung eines Spiels von Özils Verein Arsenal London gegen Manchester City. Kurz zuvor hatte es die amerikanische Profi-Basketballliga NBA getroffen.

Heikle Lage

Nachdem ein Manager der Houston Rockets in einem Tweet seine Unterstützung für Demokratieproteste in Hongkong ausgedrückt hatte, cancelte CCTV die Übertragung aller NBA-Spiele.

Für die Vereine ist ein Boykott auf dem chinesischen Markt heikel. Basketball ist in der Volksrepublik ein sehr beliebter Sport. Auch für den Fußball gilt Asien als der wichtigste Wachstumsmarkt. Die Bundesliga schätzt, dass es eine Milliarde asiatische Fans des Sports gibt.

Nun trifft es die Premier League. Die auf Englisch erscheinende chinesische Staatszeitung „Global Times“ bemühte sich am Donnerstag, den Eindruck zu zerstreuen, dass es sich bei der Verschiebung der Spiele um eine politische Botschaft handele. Die Zeitung zitierte einen anonymen Insider damit, dass CCTV die Änderung möglicherweise aus „Zuschauer- oder Sendungsgründen“ vorgenommen habe. Den Senderwechsel auf die schlechten Beziehungen zwischen China und Großbritannien zu schieben sei haltlos.

An Gründen für weitere Programmänderungen mangelt es jedenfalls nicht: Die chinesische Regierung hat gerade mit mehreren Ländern angespannte Beziehungen. Auch mit den USA spitzte sich die Lage in dieser Woche weiter zu.

Nachdem die USA die Schließung des chinesischen Konsulats in Houston im US-Bundesstaat Texas angeordnet hatte, drohte die chinesische Regierung am Donnerstag mit Gegenmaßnahmen.