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Chinesische Firmen fühlen sich in Deutschland wohl

Über viele Jahre war die Volksrepublik das gelobte Land der deutschen Wirtschaft. Nirgendwo lockte ein so großer Markt, und nirgendwo war „Made in Germany“ so beliebt. Mittlerweile dreht sich das Geschäft. Auch chinesische Unternehmen drängen in die Bundesrepublik. Prominente Käufe wie die Übernahme des Roboterbauers Kuka haben eine Debatte um stärkere Beschränkungen für strategische Firmenkäufe in Deutschland und Europa entfacht.

Die Stimmung schlägt allerdings bislang nicht auf die Chefetagen chinesischer Firmen in Deutschland durch, wie eine Umfrage der Chinesischen Handelskammer in Deutschland (CHKD) zeigt, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegt. Neun von zehn befragten Firmenchefs zeigten sich insgesamt zufrieden mit dem Investitions- und Geschäftsumfeld in den letzten Jahren.

Allerdings trübte die im vergangenen Jahr verschärfte Außenwirtschaftsverordnung das insgesamt positive Bild etwas ein. Mehr als jedes vierte Unternehmen (26,3 Prozent) beschrieb die strengeren Regeln als hinderlich für künftige Investitionen und Geschäfte. Seit 2014 erstellt die CHKD einen Geschäftsklimaindex für die chinesischen Unternehmen in der Bundesrepublik.

In Deutschland wird das Verhältnis zu China immer stärker als ein Wettrennen empfunden. „China will dort Weltmarktführer werden, wo Deutschland stark ist“, sagte der deutsche Botschafter in China, Michael Clauß, bei einer Veranstaltung des BDI in Berlin. Für Unternehmen aus der Bundesrepublik werde das Geschäft in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zunehmend schwieriger. „China setzt auf indigene Entwicklung und Quoten. Deshalb wächst die Sorge bei Unternehmen, dass Ausländer dort rausgedrückt werden, wo chinesische Unternehmen selbst in der Lage sind, Dinge zu produzieren“, sagte demnach der Botschafter.

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Die Strategie gehe jedoch noch weiter. „Es ist auch kein Zufall, dass im Jahr 2016 die chinesischen Investitionen in Deutschland um 2000 bis 3000 Prozent nach oben gegangen sind. Die Investitionen flossen zu zwei Dritteln in den Aufkauf von Hightech-Firmen“, sagte der Botschafter laut Teilnehmerkreisen. Die Führung in Peking hat sich zum Ziel gesetzt, das Land zu einer Industrie-Supermacht zu machen.

Die Forschung soll gestärkt werden und auch Fachwissen im Ausland zugekauft werden. Der Botschafter sagte: „Wo nötig, werden auch ganze Expertenteams abgeworben, wie im Fall des innovativen Auto-Startups Byton, das das halbe Mobilitätsentwicklungsteam von BMW angeheuert hat.“