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Chinesen werben um Tierarzneisparte von Bayer

Schon in der kommenden Woche könnte Bayer den Verkauf der Tiergesundheitssparte einleiten. Fosun ist laut einem Bericht interessiert.

Der Pharmakonzern könnte schon bald seine Tiergesundheitssparte abstoßen. Foto: dpa
Der Pharmakonzern könnte schon bald seine Tiergesundheitssparte abstoßen. Foto: dpa

Beim geplanten Verkauf der Bayer-Sparte Tiergesundheit formieren sich die ersten Interessenten aus Asien. Nahezu alle führenden westlichen Finanzinvestoren hätten bereits ihr Interesse bekundet, heißt es in Finanzkreisen. Nun ist auch der erste chinesische Investor aufgetaucht: der Mischkonzern Fosun.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägen die Chinesen eine gemeinsame Offerte mit einer Private-Equity-Gesellschaft. Gemeinsam rechnen sich die Firmen offenbar bessere Chancen aus, das bald beginnende Verkaufsverfahren zu gewinnen.

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In Finanzkreisen wird das Volumen eines solchen Deals auf sechs bis acht Milliarden Euro geschätzt. Für das untere Ende der Spanne spreche, dass Bayer Animal Health zuletzt nicht mehr so profitabel war, was aber auch an außergewöhnlichen Effekten lag, heißt es. Das große Interesse an der Sparte könnte aber in einem Auktionsverfahren auch zu einem Preis von deutlich mehr als sieben Milliarden Euro führen. Bayer wollte dies nicht kommentieren.

Der Verkauf der Sparte Animal Health ist Teil des Ende vorigen Jahres verkündeten Konzernumbaus. Bayer sieht in diesem Geschäft seinen Anspruch nicht mehr erfüllt, zu den führenden Anbietern auf dem Weltmarkt zu gehören. So wird der Verkauf der Einheit begründet, die 2018 bei einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro einen bereinigten Gewinn (Ebitda) von 358 Millionen Euro erzielte.

Tatsächlich hat sich in den vergangenen Jahren die Tierarzneibranche weltweit stark konzentriert. Ein halbes Dutzend Anbieter beherrscht den Markt, die Leverkusener sind vom Volumen her auf Platz fünf abgerutscht: Marktführer Zoetis aus den USA kommt auf 5,8 Milliarden Dollar Umsatz, die deutsche Boehringer setzte 2018 etwa 4,7 Milliarden Dollar um. Es folgen Merck und Elanco aus den USA.

Um hier wieder an Größe zu gewinnen, müsste Bayer zukaufen. Dafür aber fehlt den Leverkusenern das Geld. Vielmehr braucht Bayer die Einnahmen aus dem Verkauf, um seine Verschuldung nach der 63,5 Milliarden Dollar schweren Monsanto-Übernahme abzubauen. Die Nettoverschuldung des Konzerns ist auf rund 36 Milliarden Euro gestiegen.

Der Verkaufsprozess für Animal Health soll in den nächsten Wochen beginnen. Mit einem Abschluss werde erst Anfang 2020 gerechnet, heißt es in Unternehmenskreisen. Es ist absehbar, dass hier ein Finanzinvestor oder ein Unternehmen wie Fosun zum Zuge kommt, das noch nicht in der Tiermedizin vertreten ist. Der Verkauf an einen direkten Konkurrenten dürfte auf zu starke kartellrechtliche Bedenken stoßen.

Für Finanzinvestoren ist die Sparte hochattraktiv, da in der Tiermedizin Gewinnspannen von 25 bis 30 Prozent und ein starker Cashflow erzielt werden können. Den Kreisen zufolge gehören zu den Interessenten CVC, KKR, Blackstone, Advent, EQT, Bain, Permira und Cinven. Das Volumen ist für die kapitalkräftigen PE-Fonds machbar, vermutlich werden sich aber einige zu gemeinsamen Offerten entschließen.

Fosun sticht aus der Bewerber‧gruppe heraus. Es handelt sich um ein weitverzweigtes Konglomerat in privater Hand, das nach eigenem Werben „ein glücklicheres Leben für Familien auf der ganzen Welt“ schaffen will. Zu Fosun gehören das Touristikunternehmen Club Med sowie mehrheitlich der Unterhaltungsanbieter Cirque du Soleil.

Zudem ist die chinesische Gruppe am britischen Touristikkonzern Thomas Cook beteiligt und verhandelt dort aktuell um die Übernahme des Reisegeschäfts. Die beiden weiteren großen Fosun-Segmente sind Gesundheit, mit Fokus auf chinesische Pharmafirmen, sowie Finanzen.

Mehr: Management unter Druck – Bayer prüft Verkauf seiner Sparte für Tiergesundheit.

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