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Chinas Staatsfernsehen zensiert Stadionbilder der Fußball-WM – aus Angst vor weiteren Protesten

Während die Welt bei der WM in Katar den Fußball feiert, schickt Chinas Staatsführer Xi Jinping sein Land wieder in den Corona-Lockdown. - Copyright: picture alliance/AP/Keita Iijima/Koki Kataoka/Athit Perawonmetha; Collage: Business Insider, Dominik Schmitt
Während die Welt bei der WM in Katar den Fußball feiert, schickt Chinas Staatsführer Xi Jinping sein Land wieder in den Corona-Lockdown. - Copyright: picture alliance/AP/Keita Iijima/Koki Kataoka/Athit Perawonmetha; Collage: Business Insider, Dominik Schmitt

6177 Kilometer liegen zwischen Doha und Peking: Während China mit hohen Corona-Infektionszahlen kämpft und die Menschen gegen neue Lockdowns demonstrieren, findet im Wüstenstaat Katar die Weltmeisterschaft statt.

Diese wird auch von vielen Fans in der Volksrepublik verfolgt: Denn auch wenn China zumindest mit seiner männlichen Nationalmannschaft nicht unbedingt als Fußball-Nation bekannt ist, ist das Interesse für den Sport groß. Die Tatsache, dass die WM-Spiele so viele Zuschauer in China finden, könnte sich für Peking nun zum Problem entwickeln.

Die Sorge, dass die WM in Katar das chinesische Volk die Pandemiebekämpfung seines Landes infrage stellen lässt, geht inzwischen so weit, dass Chinas Staatsfernsehen die Bilder des Publikums in den Stadien zensiert. Das berichten viele Beobachter in China, wie der Sport-Journalist Mark Dreyer, und Medien, wie die "South China Morning Post". Chinas Staats-TV sendet die Spiele mit Verzögerung, um Nahaufnahmen von Fans schnell herauszuschneiden und stattdessen Spieler, Trainer oder das Stadion aus der Luftperspektive zu zeigen.

Viele Chinesinnen und Chinesen sind müde von der strengen Corona-Politik der Kommunistischen Partei und sahen zu Beginn der WM live – zum Teil wegen eines Lockdowns eingesperrt in ihren Wohnzimmern – wie der Rest der Welt in Katar feiert. Ohne vorher einen Covid-Test machen zu müssen, sitzen die Zuschauer ohne Masken dicht an dicht in den Stadien. In Katar scheint das möglich, was Partei- und Staatsführer Xi Jinping seit schon fast drei Jahren zu verhindern versucht und als viel zu riskant darstellt: ein Leben mit dem Virus.

Experten halten es für nicht unwahrscheinlich, dass eben diese Fernsehbilder einer der Auslöser für die Proteste in China gegen die Null-Covid-Politik der Regierung sind. Bislang war es den Propagandamedien der KP gelungen, das Narrativ vom Westen, der im Vergleich zur Volksrepublik an der Pandemiebekämpfung scheitert, in der Bevölkerung weitgehend aufrechtzuerhalten. Doch nun sind die meisten Länder durchgeimpft und eine Grundimmunisierung tritt langsam ein, ein öffentliches Leben ohne Einschränkungen ist wieder möglich – etwas, was in China seit Ausbruch der Pandemie nie zugelassen wurde.