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Chinas Druck auf Kryptobörsen schickt Bitcoin auf Talfahrt

Die chinesische Zentralbank teilt mit, in Schanghai gegen illegale Aktivitäten rund um Kryptowährungen vorzugehen. Der Bitcoin-Kurs fällt um bis zu zehn Prozent.

Die Führung in Peking verstärkt ihre skeptische Haltung gegenüber Bitcoin und Co. Eine neue Kampagne der chinesischen Notenbank gegen den Handel mit Kryptowährungen beschleunigte am Freitag die Talfahrt der ältesten und wichtigsten Digitalwährung. Der Bitcoin fiel um bis zu zehn Prozent und war mit einem Tiefstand von rund 6900 Dollar so billig wie zuletzt vor sechs Monaten.

Die People‘s Bank of China teilte mit, sie wolle im Wirtschaftszentrum Schanghai gegen illegale Aktivitäten rund um Kryptomünzen vorgehen. Außerdem warnte sie, Digitalwährungen nicht mit der zugrundeliegenden Blockchain-Technologie zu verwechseln.

Staatspräsident Xi Jinping hatte sich unlängst dafür ausgesprochen, die Entwicklung der Blockchain-Technik zu intensivieren und damit unter anderem eine Rally beim Bitcoin-Kurs ausgelöst. Investoren hatten Xis Worte als Signal einer Lockerung der restriktiven chinesischen Haltung gegenüber Kryptowährungen interpretiert. Dies entpuppe sich nun als Irrtum, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research: „Die Enttäuschung dürfte bei Anlegern noch eine Weile mitschwingen.“

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Unabhängig von den Aktionen in Schanghai arbeitet die chinesische Notenbank nach eigenen Angaben weiter an einer eigenen Digitalwährung. Die Initiative gilt als Antwort auf die drohende Konkurrenz durch die geplante „Libra“-Währung des sozialen Netzwerks Facebook.

„China will die Blockchain-Technik fördern, aber private Kryptowährungen verhindern“, vermutet Philipp Sandner, Leiter des Blockchain Center der Frankfurt School of Finance and Management. Gelinge dies, würde in der Volksrepublik der Traum vieler westlicher Banker wahr, die Vorteile der Datenbanktechnik zu nutzen, ohne Konkurrenz durch ein alternatives Finanzsystem zu erhalten.

„Peking akzeptiert keine unkontrollierte Parallelwährung zum staatlichen Yen“, so Sandners Prognose. Daher müsse die chinesische Führung sowohl den US-dominierten „Libra“-Coin, als auch den libertären Bitcoin ablehnen. „Aufgrund der staatlichen Überwachung des Internets ist eine effektive Einschränkung des Krypto-Handels in China zumindest denkbarer als im Westen.“

In Peking hat die Ablehnung von Bitcoin und Co. eine lange Geschichte. Wiederholt ist die Führung gegen Krypto-Produzenten, sogenannte Miner, und heimische Tauschbörsen vorgegangen. Gleichzeitig zählen chinesische Verbraucher zu den fleißigsten Bitcoin-Käufern, unter anderem, da sich mit der relativ anonymen Währung die strengen staatlichen Kapitalverkehrskontrollen umgehen lassen.

In Europa herrscht unterdessen weiter Skepsis gegenüber der Verbreitung von Bitcoin und Co., wie eine neue, repräsentative Umfrage im Auftrag der niederländischen Großbank ING in 13 europäischen Ländern zeigt. Weniger als ein Drittel der befragten Europäer stimmten der Aussage zu, dass digitale Währungen die Zukunft des Bezahlens im Internet darstellten. In Deutschland waren es sogar weniger als ein Viertel.

Mit Material von Reuters.