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China will „um jeden Preis“ kämpfen

Wie du mir, so ich dir: Nach diesem Muster scheint der Handelsstreit zwischen den USA und China inzwischen zu laufen. Präsident Trump lässt neue Zölle prüfen – und China will kämpfen.

Der Handelskonflikt zwischen Peking und Washington eskaliert weiter. Die chinesische Regierung kritisiert die neuen Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit zusätzlichen Strafzöllen auf Importe in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar scharf. Man werde „um jeden Preis“ gegen den einseitigen Protektionismus der USA ankämpfen, hieß es nach Angaben der amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag in einer ersten Reaktion des Handelsministeriums in Peking.

US-Präsident Trump hatte zuvor das Büro des Handelsbeauftragten Robert Lighthizer mit der Prüfung der neuen Zölle beauftragt. Demnach soll Lighthizer auch feststellen, welche Produkte aus der Volksrepublik für weitere Strafzölle infrage kommen könnten. Experten befürchteten neue Verwerfungen an den globalen Aktienmärkten, die sich nach einer Talfahrt in der Hoffnung auf eine diplomatische Lösung zuletzt etwas beruhigt hatten. An den Börsen in Asien waren auf die jüngsten Nachrichten aus den USA bereits Folgen zu spüren: Die Kursindizes Nikkei in Japan und Kospi in Südkorea notierten bei Handelsauftakt tiefer.

Trumps überraschender Schritt kam einen Tag nach Chinas Ankündigung, amerikanische Produkte – etwa Sojabohnen, Kleinflugzeuge und Autos – im Volumen von 50 Milliarden Dollar mit Strafzöllen von 25 Prozent zu belegen. Auf Pekings Liste mit insgesamt 106 US-Gütern fanden sich auch Rindfleisch und Whiskey. Die Aktion war die Retourkutsche für den vorangegangenen Vorschlag von Trumps Regierung, gegen chinesische Importe in gleichem Wert Zölle zu verhängen. Lighthizers Büro legte eine Liste mit 1300 chinesischen Produkte im Volumen von rund 50 Milliarden Dollar vor, für die der erhöhte Satz von 25 Prozent gelten soll.

Anfang der Woche hatte die Volksrepublik bereits separate Abgaben auf US-Produkte im Wert von drei Milliarden Dollar bekanntgegeben – als Antwort auf die von den USA angekündigten Zölle auf Aluminium- und Stahlimporte.

Nach Börsenschluss am Donnerstag legte Trump nach. „Chinas illegale Handelspraktiken - jahrelang von Washington ignoriert – haben Tausende amerikanische Fabriken und Millionen amerikanische Jobs zerstört“, hieß es in einer Erklärung. Sein Handelsbeauftragter gab ihm Rückendeckung. Die Maßnahme Pekings sei „ungerechtfertigt“, und der Vorschlag Trumps hingegen eine „angemessene Antwort auf Chinas jüngste Androhungen neuer Zölle“, teilte Lighthizer mit.

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Gleichwohl zeigten sich US-Regierungsvertreter bemüht, eine Gefahr einer völligen Entfesselung im Handelsstreit herunterzuspielen. Eine Lösung über Verhandlungen sei noch immer möglich, versicherte Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow am Donnerstagmorgen im Interview des Senders Fox Business Network. Zugleich nannte Kudlow Trump „den ersten Typ mit Rückgrat seit Jahrzehnten, der es tatsächlich anpackt - nicht nur wispert, sondern mit zumindest vorläufigen Aktionen agiert.“

Handelsexperte Eswar Prasad von der Cornell Universität hegte indes Zweifel, dass die Rhetorik des Präsidenten zu einem Deal mit China beitragen könnte. „Herr Trump baut Druck auf, doch der Mangel an einem klaren Schlachtplan und eine sprunghafte Kommunikation der Regierung bereitet eher den Boden für einen totalen Handelskrieg als für fruchtbare Verhandlungen“, sagte Prasad.

Ben Sasse, Senator von Nebraska und erklärter Kritiker von Trumps Handelspolitik, wählte schärfere Worte. „Hoffentlich lässt der Präsident nur Dampf ab“, sagte Sasse mit Blick auf neue mögliche Strafzölle. „Doch wenn er es auch nur halbernst meint, ist das verrückt. Lasst uns definitiv gegen das schlechte Verhalten der Chinesen vorgehen, aber mit einem Plan, der sie bestraft und nicht uns“, mahnte der republikanische Senator.

Seine Anordnung, neue Strafzölle für chinesische Güter zu prüfen, verknüpfte Trump am Donnerstag übrigens mit einem Auftrag an seinen Agrarminister Sonny Perdue: Dieser solle einen Plan zum Schutz „unserer Farmer und landwirtschaftlichen Interessen“ erarbeiten.