China verzeichnete einen Kapitalabfluss von 49 Milliarden US-Dollar im August – und damit den höchsten seit 2015
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China musste im vergangenen Monat einen Kapitalabfluss von 49 Milliarden US-Dollar hinnehmen, den größten seit 2015. Der Grund: die stotternde Wirtschaft zwingt die Anleger zum Rückzug.
Von diesem Betrag flossen 29 Milliarden Dollar aus Wertpapieranlagen ab, wie aus den vom "Bloomberg"-Nachrichtendienst zusammengestellten Daten der staatlichen Devisenbehörde hervorgeht.
Ausländische Investoren veräußerten im vergangenen Monat Aktien, die auf dem Festland notiert sind, im Rekordwert von 12 Milliarden US-Dollar, während sie auch chinesische Anleihen abstießen. Auch bei den Direktinvestitionen war im August ein Defizit von 16,8 Milliarden Dollar zu verzeichnen, das höchste seit 2016.
Die Rückgänge in der Kapitalbilanz wurden auch durch die Tourismussaison verschärft, da der Dienstleistungssektor des Landes laut Bloomberg durch Auslandsreisen belastet wurde. Und da die Einreise nach China noch nicht wieder das frühere Niveau erreicht hat, ist der Dienstleistungshandel weiterhin defizitär.
Das letzte Mal, dass China mit Kapitalabflüssen dieser Größenordnung konfrontiert war, war 2015, als die Märkte von einer überraschenden Währungsabwertung betroffen waren.
Als Gegenmaßnahme zur Kapitalflucht reduziert China die Menge an Fremdwährungen in Banken
Angesichts der aktuellen Kapitalflucht hat der chinesische Machthaber Xi Jinping einige Maßnahmen ergriffen, um den Yuan, die chinesische Währung, zu stützen. Beispielsweise hat China die Menge an Fremdwährungen, die Banken halten müssen, reduziert.
Dennoch hat China einen massiven Rückgang des Offshore-Yuan zu verzeichnen, der frei fließenden Version der Währung, die auf ausländischen Märkten verwendet wird. Schwache Exporte und die wachsende Anziehungskraft von US-Renditen trugen ebenfalls dazu bei, dass der Yuan im September auf ein 16-Monats-Tief fiel.
Die Kapitalflucht in China wird sich möglicherweise nicht so leicht umkehren lassen, da die Erwartungen, dass das Land in diesem Jahr sogar sein Bruttoinlandsprodukt-Ziel von 5 Prozent erreichen kann, zu schwinden beginnen.
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