Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 2 Stunden 37 Minuten
  • Nikkei 225

    37.714,85
    -745,23 (-1,94%)
     
  • Dow Jones 30

    38.460,92
    -42,77 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.915,22
    -2.365,51 (-3,80%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.388,24
    -35,86 (-2,52%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.712,75
    +16,11 (+0,10%)
     
  • S&P 500

    5.071,63
    +1,08 (+0,02%)
     

China stellt den Strom ab und trifft damit Apple und Tesla

In China wird der Strom knapp. Viele Provinzen der Volksrepublik berichten in den vergangenen Tagen von stundenlangen Stromausfällen. Bei großen Unternehmen wie Tesla stehen zeitweise die Bänder still und auch bei Apple kann die Produktion nicht wie gewohnt stattfinden. Straßenlaternen gehen aus, Einkaufszentren müssen vorzeitig schließen – die chinesische Wirtschaftssituation ist angespannt.

In Jiangsu, einer Provinz in der Nähe Pekings, mussten mehrere Stahlwerke ihre Produktion einstellen, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Einwohner dürfen zum Teil keine Wasserkocher oder Mikrowellen nutzen. In manchen Regionen dauern die Stromausfälle bis zu 15 Stunden an. China stellt den Strom ab und das hat auch einen Grund. Die Zentralregierung in Peking hat als Ziel angegeben, den Stromverbrauch in diesem Jahr um drei Prozent zu reduzieren. Regierungschef Xi Jinping will vor 2030 den Höhepunkt der Kohlendioxidemissionen erreichen. Bis 2060 soll China klimaneutral werden.

Die Vorgaben für den Stromverbrauch wurden für die Provinzregierungen verschärft. Doch nur zehn von 30 Regionen haben die Energiesparziele bisher erreicht. Stattdessen stieg der Stromverbrauch sogar bis August landesweit um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Die chinesische Planungsbehörde NDRC kündigte daraufhin härtere Strafen an. Strom soll nun unter allen Umständen unbedingt gespart werden.

Für Kraftwerkbetreiber lohnt es sich nicht, Strom zu erzeugen

Hinzu kommt, dass die Kohlepreise in der Volksrepublik stark ansteigen. Auslöser hierfür ist der anhaltende Handelsstreit mit dem zweitgrößten Kohle-Exporteur Australien. Auch die Sicherheitsstandards wurden an den chinesischen Bergwerken verstärkt, nachdem es zu mehreren Unfällen gekommen war. Die Kohlepreise sind so in den vergangenen Monaten um rund 50 Prozent gestiegen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

WERBUNG

Für die Kraftwerkbetreiber lohnt es sich deshalb aktuell nicht, Strom zu erzeugen. Der Strompreis ist nämlich staatlich fixiert. Mit jeder Kilowattstunde machen die Konzerne Verlust. Daher halten sich die Betreiber an die Vorgaben aus Peking. Doch die Bevölkerung hat einen höheren Strombedarf als aktuell erzeugt wird.

Die chinesische Wirtschaft steht dadurch zurzeit auf dem Prüfstand. Nach einem guten Start nach der Corona-Krise offenbaren sich nun die Schwachstellen im System: Lieferengpässe, die Halbleiter-Krise und das härtere Vorgehen aus Peking gegen die Verschuldung von Unternehmen sorgen für eine angespannte Situation am chinesischen Markt.

kh