China fordert ihre Staatsunternehmen auf, PwC als Wirtschaftsprüfer abzusägen, laut Medienbericht
Die Evergrande-Pleite hat für Wirtschaftsprüfer PwC harte Folgen in China. Regulierungsbehörden, speziell das Finanzministerium, sollen große staatseigene Kunden aufgefordert haben, den Prüfer zu wechseln. Das erklärten zwei Quellen der Nachrichtenagentur Reuters.
Genauer hätten die Behörden eine sogenannte "window guidance" gegeben – also eine inoffizielle, mündliche Anweisung an staatseigene Finanzinstitute. Die reiche bis mindestens April zurück, hätten die Quellen erklärt. Allerdings sei nicht klar, ob alle staatseigenen Unternehmen diese Anweisung erhalten hätten.
PwC verliert Mandate für Bank of China und China Life Insurance
Über 30 chinesische Unternehmen haben seitdem die Prüfer gewechselt – darunter die staatseigene Bank of China, China Life Insurance, PICC, China Taiping Insurance und China Cinda Asset Management. Das schloss Reuters aus den Unternehmensberichten.
Chinesische Behörden erhoben im Frühjahr gegen Evergrande massive Betrugsvorwürfe. Der Konzern soll seine Bilanzen um mehr als 70 Milliarden Euro aufgeblasen haben. Schon damals gerieten auch die Wirtschaftsprüfer in den Fokus. Laut Bloomberg droht PwC in China wegen Evergrande eine Rekordstrafe von einer Milliarde Yuan (130 Millionen Euro) und die Schließung von Niederlassungen.
Weder PwC noch MOF hätten auf Anfrage von Reuters einen Kommentar abgegeben.